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Message started by Hongi on 10.06.12 at 09:48:48

Title: Zyl.kopfdichtung
Post by Hongi on 10.06.12 at 09:48:48

Hallo,
um nicht mit "Ölgesabber" im August zum Treffen zu erscheinen, muß ich wohl oder übel noch
die Kopfdichtung des vorderen Zylinders wechseln.
Was gibt´s da zu beachten ?
Muß der Rahmen m. Gabel u. V-rad vom Rest getrennt werden, damit der Zylinder frei zugängig
ist, oder geht´s beim vorderen auch so ?

                 Gruß,
                 Hongi


Title: Re: Zyl.kopfdichtung
Post by ernie8 on 10.06.12 at 11:49:58

Hallo Hongi,
der Rahmen muss runter, mit Gabel und Vorderrad.
Ich könnte mir vorstellen, dass man den Motor auch vorne absenken kann, um im eingebauten Zustand an den vorderen Zylinder zu kommen, aber ich denke dass der Aufwand grösser ist als wenn man den Rahmen abnimmt. Ich habe es nie probiert, aber der Auspuff müsste raus, Kette geöffnet, Fussrastenplatten müssten ab, und ob sich dann der Motor wirklich absenken lässt und der Platz wirklich ausreicht und nicht das Vorderrad im Weg ist - keine Ahnung.
Für den Rahmenausbau Motor vorher an der Vorderseite nach unten abstützen. Vergiss nicht, den Kabelbaum hinter der Batterie und bis zum Rücklicht zu demontieren, weil der am Rahmenoberteil dran bleibt.

mfG
Jürgen


Title: Re: Zyl.kopfdichtung
Post by Odin on 10.06.12 at 12:48:18

Moin Hongi,
na dann hast Du das volle Programm.
Um Vernüftig an den Zylinderkopf zu kommen, kommst Du nicht darum, den Motor aus dem Rahmen zu hängen :(
Aber dafür muß Du nicht das ganze Bike zerlegen .... es reicht wenn Du Den Tank abnimmst, die Steckerverbindungen von Regler und Lima löst, Steckerverbindung zur TCI ( Zündbox), den vorderen Krümmer, und hinteren Krümmer, den Vergaser ausbaust ( ist weniger Schweinkram) und alle Züge ( Kupplung und Gas) .....

Dann hast Du nur noch die ZWEI  Bolzen der oberen Motorhalterung und die ZWEI Schrauben der hinteren Halterung, der lange Bolzen unten an den hinteren Fussrasten.....  und schon liegt Dir der Motor zu Füssen  ;D ;D .....  also das ganze vorher abstützen.
Ein Tip ....  stelle das ganze Motorrad einfach gerade und sicher auf einen festen Untergrund, sichere es unter dem Motor mit ein paar kräftigen Hölzer ( Balkenresten), und frage eine zweite kräftige Person .... dann löse den Motor vom Rahmen, so wie beschrieben, und hebt dann zu Zweit den Rahmen einfach etwas zur Seite ...  samt Gabel und Hinterradschwinge, denn der Kardan ist nur aufgesteckt, die ganze Schwinge kann nach dem lösen des langen Bolzen komplett rausgezogen werden, ach und das Federbein, von der Schwinge lösen ....  das ganze dauert ca. 3 Std.

Viel Spaß
Odin


Title: Re: Zyl.kopfdichtung
Post by ernie8 on 10.06.12 at 16:39:09

Aaalso - ich habe das einfacher in Erinnerung:

Ich würde den Rahmen hinter dem Motor teilen, dann kann die Antriebseinheit mit Rahmenunterteil, Motor, Schwinge,  Hinterrad, Auspuff zusammengeschraubt auf dem Hauptständer stehen bleiben. Das hintere Federbein muss natürlich vom Rahmen gelöst werden.
Die Vergaser würde ich erst ausbauen, wenn der Rahmen weg ist, kommt man viel besser dran.

mfG

Jürgen



Title: Re: Zyl.kopfdichtung
Post by Odin on 10.06.12 at 16:45:09

jepp ....  Jürgen, das hatte ich noch vergessen ...  ::) ... werde alt  ;D


Title: Re: Zyl.kopfdichtung
Post by ernie8 on 10.06.12 at 16:54:10

@ Odin - mach dir nichts draus, warum sollte es uns auch anders ergehen als der Tr1ne.

Jürgen


Title: Re: Zyl.kopfdichtung
Post by Odin on 10.06.12 at 16:57:37

;D ;D ;D ;D ;D ;D ;D .....  jo ... besonders, wenn ich bedenke, das sich meine Sehstärke, binnen eines halbes Jahres verschlechtert hat.
Jetzt gibt es ein Nasenfahrrad zum lesen mit 1,0 Diop, und ich muß nicht mehr alles am langen Arm lesen ....  ;D

Aber der Hongi, wird noch seinen SPAß haben ...  ;)


Title: Re: Zyl.kopfdichtung
Post by Hongi on 11.06.12 at 11:17:31

Jürgen, genau das habe ich wissen wollen, bzw. gehofft, vermeiden zu können.
Hört sich ja nach reichlich Arbeit an, bin voll begeistert.                                                                                                                        Okay, komme dann überall dran : Steuerzeiten einstellen, Steuerkette aushängen u. am Draht befestigen, damit sie nicht in den Motor plumpst,
Zyl.kopf runter, neue Dichtung u. o-Ring für den Schacht rein, alles wieder zusammen bauen , Anzugsmomente beachten ( Weihnachtsmann war inzwischen da ) , fertig ?
Was gibt´s noch zu beachten, bin für alle Tipp´s u. abkürzende Maßnahmen dankbar.

                  Gruß,
                 Hongi



Title: Re: Zyl.kopfdichtung
Post by Odin on 11.06.12 at 15:27:09

Die Steuerzeiten / Kette einstellen kannst Du sparen  ;) das macht der Kettenspanner automatisch.
Dafür solltest Du den Gleitschuhspanner vorher ausbauen, dann lässt sich auch der Kopf leichter abheben.
Das einstellen ( die automatische Voreinstellung) des Kettenspanner, wird hier erklärt:



Es ließt sich nur etwas doof ....  dabei ist Innen, wenn man die Hutmutter gelöst hat, ein Metallbolzen und eine Feder, die Dir nach dem Lösen der Hutmutter entgegen springt.
Die feder zur Seite legen, unten Ambolzen siehst Du dann viele kleine Zähne, mit einer Arretierung, diese Arretierung einfach lösen, den Bolzen zurück schieben (in den ganzen Spanner) dann den Spanner an den Zylinder befestigen, mit neuer Dichtung ( kann man selber schneiden oder hoffen die Alte *nicht Deinen Frau* ist noch dicht) .... erst jetzt die feder, mit der Hutmutter einsetzen, damit die Feder, den Bolzen auf die Gleitschiene für die Kette drückt, und Hutmutter anziehen ... fertig  ;)


Title: Re: Zyl.kopfdichtung
Post by Ali on 11.06.12 at 16:22:01

Hallo,
unter- Technics-Miscellaneos- gibt´s auch ´ne schöne 10seitige und bebilderte Anleitung, nur mal so als Tipp,
Gruß Ali


Title: Re: Zyl.kopfdichtung
Post by stefan stein on 11.06.12 at 16:49:15


also, die Steuerzeiten musst Du schon penibel beachten.

Am besten schaust Du Dir an, wie die Steuerzeiten JETZT eingestellt sind, BEVOR Du den Kettenspanner löst.
Die Probleme aus unkorrekt eingestellten Steuerzeiten nach Arbeiten am Motor sind hier schon zigmal durchgekaut und seinerzeit v.a. von Herrn Koch ausführlich erklärt worden: Hält sich jemand an das WHB, macht er es meistens falsch. Das passiert auch Zweiradmechanikermeistern (was für ein Wort!) und anderen Fachleuten.
Suche den OT per Kurbelwelle (den richtigen), und schau Dir an, wie die Markierungen bei dem betroffenen Zylinder zueinander stehen. Es ist klar dass eine Übereinstimmung nicht einmal theoretisch möglich ist, denn da geht immer nur ein Kettenglied/ein Zahn vor oder zurück. Alle, die jetzt denken: "So genau fickt doch kein Edelmann", sind prompt in die Falle gegangen. So muss er doch ficken.
Wenn Deine TR1 bis jetzt zu Deiner Zufriedenheit gelaufen ist, dann merke Dir dieses Bild (mach notfalls ein Foto) und stelle später genau diese Einstellung wieder her. Sonst kann es Dir passieren, dass Deine Trine plötzlich zur Luftpumpe wird oder sich bestialisch schüttelt und partout nicht mehr höher als 4.000 RPM dreht.

In diesem Sinne,
und nur Mut,

Stefan


Title: Re: Zyl.kopfdichtung
Post by Odin on 11.06.12 at 16:58:44

Jetzt wo Stefan es schrieb .....  :-[ :-[ ...  das sind Sachen, an die denkt man schon gar nicht mehr, weil man es als selbstvertändlich behandelt ....
Aber Er hat RECHT ....  ich mache mir immer eine MARKIERUNG auf der Kette und dem Nockenwellenritzel ...  und achte peinlichlichts darauf, das die Kette NICHT nach unten fällt. oder sich am unteren Zahnrad löst ....  man man ...  sind das doch soviele Kleinigkeiten, die man schon automatisch macht und ndicht mehr daran denkt  :-[ :-[ :-[ :-[

Soorrrryy ....  Stefan ...
(http://www.smiliesuche.de/anbeten/)
(http://www.smiliesuche.de/anbeten/)


Title: Re: Zyl.kopfdichtung
Post by Hongi on 12.06.12 at 10:02:13

Super Stefan, das bringt mich weiter, vielen Dank dafür ( u. den anderen natürlich auch )
Stellt euch also weiter vor (auch wenn´s schwer fällt) , daß es Leute gibt, die genau d i e s e
Reparatur eben noch nicht zig mal gemacht haben.  
Also, wer noch was hat, was wichtig ist ...
Wie geht´s später eigentlich mit dem Nachziehen der Schrauben , z. B. nach 500 km .Für die 4 großen Kopf- Schrauben dann die Rahmenplatte wieder abnehmen ? Oder wie ? Ist das überhaupt nötig ?                  

                                    Gruß,
                                   Hongi                                        


Title: Re: Zyl.kopfdichtung
Post by Odin on 12.06.12 at 16:10:23

Sepp hatte hier irgendwo schon mal was dazu geschrieben ...

Ich hatte allles nach den Drehmomentwerten angezogen und noch mal mit ein paar Nm mehr ...
Seit dem nie wieder ...  alles ist dicht  :)


Title: Re: Zyl.kopfdichtung
Post by stefan stein on 13.06.12 at 11:33:59


brauchst nichts nachziehen, wenn Du Dich an die angegebenen Werte hälst.

Falls Du eine Markierung (wie von Odin beschrieben) auf der Steuerkette und dem Steuerkettenrad (auf Nockenwelle) anbringen willst, musst Du unbedingt darauf achten, dass die Steuerkette im gelösten Zustand stramm genug bleibt und nicht einen oder mehr Zähne auf dem Steuerkettenritzel der Kurbelwelle überspringt. Damit wäre die Markierung für den Arsch und die Steuerzeiten ordentlich verstellt. Ist eigentlich klar, sollte einem aber immer bewußt sein.

Viele Grüße,

Stefan


Title: Re: Zyl.kopfdichtung
Post by Sepp on 13.06.12 at 19:48:24

Die Anzugsmomente sind nur Anhaltspunkte. In jedem Fall müssen Zylinder und Kopf
auf Block zusammengeschraubt werden!!! Mit 0.05er Fühlerlehre prüfen.
Je nach Zustand von Zyl./Kopf oder Kopfdichtung können auch 70 oder 80 Nm nötig sein.
Beim Festziehen Zeit lassen, gegebenenfalls am nächsten Tag nochmal nachziehen, wenn sich die Dichtung etwas gesetzt hat.
S.


Title: Re: Zyl.kopfdichtung
Post by Hongi on 14.06.12 at 10:06:56

So weit so gut, aber was genau heisst "auf Block zusammenschrauben",
und wo muß die Fühlerlehre hin ??
Anzugsmomente sind laut WHB 50 Nm untere Rollenbolzen bzw. 64 Nm für die Oberen.
Woran merke ich denn ("je nach Zustand") ob ich auf 70 o. gar 80 Nm erhöhen muß,
will ja auch nichts überdrehen u. die Stehbolzen ruinieren.

                                    Gruß,
                                    Hongi


Title: Re: Zyl.kopfdichtung
Post by Sepp on 14.06.12 at 18:02:51

Auf Block heißt halt, daß Zyl. und Kopf ganz zusammen sein müssen, deshalb die Fühlerlehre.
Die Stehbolzen halten das schon aus.