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Message started by Bruus on 25.03.17 at 20:06:41

Title: Kupplungsmechanismus
Post by Bruus on 25.03.17 at 20:06:41

Ich habe immer noch Probleme mit der Kupplung.
Wenn ich im großen Gang Vollgas gebe bilde ich mir ein sie würde rutschen. am Anfang hat sie das auch wirklich getan was daran lag dass der Vorbesitzer dem Kupplungszug kein Spiel gelassen hatte und sie immer leicht gezogen war.
Das war ja anhand der Einstellungen noch schnell behoben. Weil ich mir immer noch einbildete dass es nicht ganz weg ist habe ich einen Ölwechsel gemacht auf 20w50 mineralisch umgestellt und die Kupplung zerlegt und alle Reibscheiben nachgemessen.
die sind laut Tabelle im soll. ( alle etwas über 2,9 Millimeter).

Den Einsteller unten am Getriebe habe ich auch nach Handtuch justiert. Trotzdem bin ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden.
Beim Hochschalten kriege ich häufig die Gänge nicht rein ohne Zwischengas zu geben, weil die Kupplung nicht weit genug ausrückt. Sobald ich das Spiel im Kupplungszug weiter reduziere beginnt sie wieder durchzurutschen.

Also ich kämpfe da echt um jeden Millimeter bei der Wahl zwischen Pest und Cholera.. ist das bei der TR1 normal?


Title: Re: Kupplungsmechanismus
Post by Billy1962 on 25.03.17 at 20:51:14

Eigentlich sollten sich die Gänge auch ohne Kupplung durchschalten lassen. Zum Runterschalten muss nur der nächste Gang reingedrückt werden, zum Hochschalten kurz Gas wegnehmen und den Schalthebel dabei leicht belasten. Und das sollte alles ohne grössere Kräfte funktionieren. Mit diesem System konnte ich eigentlich alle kettengetriebenen Motorräder durchschalten. Von daher gesehen müssen deine Schaltprobleme nicht zwangsläufig ein Kupplungsproblem sein.

Hast Du diese Probleme in jedem Drehzahlbereich?


Title: Re: Kupplungsmechanismus
Post by Sepp on 25.03.17 at 23:31:46

In diesem Fall würde ich als kurzfristige Abhilfe eine TL 1000 empfehlen. Da hat man dieses Problem
nicht.
Ohne Überarbeitng des Getriebes wird das wahrscheinlich nicht gehen. Bei unseren Rennern geht's................S.


Title: Re: Kupplungsmechanismus
Post by Bruus on 26.03.17 at 00:15:05

Das Problem beim hochschalten habe ich nur bei hohen Drehzahlen. Am schlimmsten, wenn ich den zweiten voll ausdrehe und dann in den dritten will.
Wenn ich Bummeltempo fahre gehen alle Gänge sauber rein.
Wenn ich auskupple, Zwischengas gebe und dann in den dritten schalte, gehts auch.

Ich überlege nochmal die Stahlscheiben zu prüfen, ob die vielleicht doch verzogen sind. Außerdem fand ich seltsam, dass 5 von 6 Reibscheiben ca. 2,9mm hatten, nur die, die ganzen hinten drin liegt, hatte als einzige fast 3mm (wie neu).

Als ich die Kupplung zerlegt habe fand ich 3 lange und 3 kurze Kupplungsfedern, in den Teilekisten die ich zur Maschine bekommen habe 12 weitere.
Ich habe auf Grund des Durchrutschens die 6 härtesten Federn eingebaut (6 gleiche). Daran dürfte es aber eigentlich nicht liegen.


Title: Re: Kupplungsmechanismus
Post by hornschorsch on 26.03.17 at 09:50:46

Was heisst bilde ich mir ein? Rutscht sie oder nicht? Das merkt man doch daran, dass der Schub nachlässt und die Drehzahl gleichzeitig hochschnellt. Bei mir war das so stark, dass man praktisch nicht mehr beschleunigen oder überholen konnte. Mit 6 neuen verstärkten Federn von Lucas ist das Problem dauerhaft behoben. Kupplungszug gut ölen, dann bleibt auch die benötigte Kraft in der linken Hand im Rahmen.

Dass die Gänge nicht reingehen ist imho ein anderes Problem, wenn man "richtig" schaltet gehen die normalerweise auch ohne Kupplung rein. Hebel leicht vorbelasten, dann gleichzeitig Gas wegnehmen, wenn man mag Kupplung ziehen und den Hebel hochziehen, Hebel weiter hochziehen und wieder Gas geben und - wichtig! ;-) - falls man vorher ausgekuppelt hat gleichzeitig wieder einkuppeln. Schalthebel erst loslassen wenn der nächste Gang wirklch eingerückt ist, das passiert manchmal erst beim Gasgeben und Einkuppeln.


Title: Re: Kupplungsmechanismus
Post by Bruus on 26.03.17 at 13:39:40

Was ich mit Einbildung meine?
Ich sehe es vor allem am Drehzahlmesser.
Als sie noch richtig rutschte hatte ich das Phänomen beim beschleunigen, wenn ich von Vollgas auf Halbgas zurücknehme aber durchgehend weiter beschleunige, fiel die Drehzahl um 1000 Touren.
Je mehr ich an der Einstellungen von zug und Kupplung gefeilt habe desto weniger wurde das. Nur irgendwann zeigt die Nadel nicht mehr genau genug an um noch sagen zu können ob der Zeiger zuckt oder es nur Einbildung ist.

Vielleicht war auch falsches Öl drin und die Lamellen haben sich damit voll gesaugt, dann kann ich sie nur noch ersetzen.
Zum ausrücken und der störrischen Schaltung habe ich noch ein paar eigene Ideen um mit einem anderen Hebel den Weg zu vergrößern. Mit eingelegtem Gang und gezogener Kupplung kriegt der Starter jedenfalls den Motor nicht gedreht. Anlassen geht nur im Leerlauf. Das kann so nicht im Sinne des Erfinders sein.


Title: Re: Kupplungsmechanismus
Post by hornschorsch on 26.03.17 at 19:29:35

Der elende Anlasser hat ja so seine liebe Not und Mühe, den Motor einigermassen durchzudrehen, wenn er da noch gegen die immer leicht klebende Kupplung schaffen soll, ist er natürlich schnell ganz am Ende. Ich starte auch immer im Leerlauf.

Die Kupplung muss auf jeden Fall ganz frei sein damit sie richtig greift und das Ausrücklager nicht dauernd unter Druck steht. Vielleicht brauchst du auch neue, evtl gar verstärkte, Kupplungsfedern.

Das Schaltploblem halte ich immer noch für eine anderes, vielleicht ist das Gestänge schwergängig oder ungüstig eingestellt.


Title: Re: Kupplungsmechanismus
Post by Bruus on 26.03.17 at 22:20:06

Ich habe nochmals den Mechanismus unten am Getriebe anders eingestellt. Diesmal nicht wie im Handbuch eine viertel Drehung gelöst, sondern auf möglichst wenig Spiel ohne Kontakt zu haben. Den Zug oben auch auf kleines Spiel.
Danach 170km Sauerlandstraßen und ich würde das jetzt erstmal als ok bezeichnen. Es gibt nur noch wenige Situationen wo das Getriebe hakt und da kann man es dann wirklich per Zwischengas lösen. Ich habe auch den Eindruck dass es besser wird je mehr die Maschine gefahren ist, auch wenn ich dieses Jahr erst 700km mit ihr geschafft habe. Aber wir gewöhnen uns aneinander.

Verstärkte Kupplungsfedern sind drin.
Ich hatte mir einen Satz verstärkte Lucas gekauft, aber nicht verwendet, weil die weicher waren als der Satz, den ich bei den Ersatzteilen gefunden habe.
Auch die Reibscheiben scheinen nach und nach das mineralische Öl anzunehmen.


Title: Re: Kupplungsmechanismus
Post by Bruus on 17.05.17 at 10:48:26


Bruus wrote:
Vielleicht war auch falsches Öl drin und die Lamellen haben sich damit voll gesaugt, dann kann ich sie nur noch ersetzen.



Genau das scheint der Fall zu sein. Die härteren Federn haben die letzten 1500 km etwas gebracht, jetzt fängt die Kupplung erneut an zu rutschen.
Ich habe jetzt neue Lamellen und Stahlscheiben bestellt.

Dabei kam mir der Gedanke ob schonmal jemand Kevlar-Lamellen in die TR1 gebaut hat? Die sollen ja nicht nur griffiger sondern sein sondern auch standfester.
Ich habe jetzt die Standard-Kork-Lamellen bestellt (EBC CK2274), weil für die TR1 keine SRC oder DRC Beläge gelistet sind.

Im Nachhinein habe ich gesehen, dass die CK2274 z.B. auch in anderen Modellen verbaut werden.
Laut Liste:

CK2274

WR 250 ZF/ZG/ZH/ZJ/EK 94-98
YZ 250 E/F/G/H/J/L/M/N/P/R/S
/T/V/W/X/Y 93-10
WR 450 FT/FV/FW/FX/FY/FZ (4T) 05-10
YZ 450 FW/FX/FY FZ (4T) 07-10
XV 750 SE 81
XV 750 Virago 92-97
XV 1000/TR1 81-86
BT 1100 P/R/S/T/V “Bulldog” 02-06
XV 1100 Virago 89-00
XVS 1100 A Dragstar Classic 00-07
XVS 1100 Dragstar 99-03

Für die YZ 450 und WR 450 gibt es wiederum Kevlar-Lamellen.

YZ 450 FW/FX/FY/FZ (4Takt) 07-10 - CK2274 - DRC195
WR 450 FT/FV/FW/FX/FY/FZ (4Takt) 05-10 - CK2274 -DRC194

Hat hier schonmal jeder probiert die DRC-Lamellen in die TR1 zu bauen?
Kennt jemand den Unterschied zwischen den 194ern und den 195ern?


Title: Re: Kupplungsmechanismus
Post by Bruus on 17.05.17 at 11:32:30

Über die WR450F/DRC195 habe ich bisher nichts gefunden.
Zumindest die Masse (neu und verschlissen) der DRC194 / YZ450 stimmen mit den TR1-Lamellen überein.
Bin kurz davor sie zusätzlich zu bestellen und mit den neuen TR1 Belägen abzugleichen. Es wäre einfach mal interessant zu wissen...
Auf der anderen Seite bremst mich das bei dem großartigen Wetter nur aus und die TR1 wird auch mit neuer Serienkupplung wieder laufen.





Title: Re: Kupplungsmechanismus
Post by Ali on 17.05.17 at 21:04:36

Die Standart - Scheiben von EBC, Louis, Ferodo, oder wie auch immer- ist wohl alles der selbe Lieferant- habe ich mehrmals und erfolglos probiert. Schon im Neuzustand fast untermaßig, die Reibfläche ist auch kleiner als Original, jedenfalls: Rutschprobleme. Selbst mit meiner umgebauten Kupplung (eine Reibscheibe mehr, gibt irgendwo einen Thread dazu) gabs Probleme. Ich habe dann  aus meinem Teilehaufen die maßhaltigsten gebrauchten Originalbeläge rausgesucht und eingebaut, funktioniert . Allerdings hat mein Motor ein ziemlich gesteigertes Drehmoment, vielleicht geht´s mit 75NM. Stärkere Federn sind zwar hilfreich gegen Rutschen, aber die nötigen Kräfte am Hebel können auf Dauer  unangenehm werden.
Wenn das Getriebe schlecht zu schalten ist oder Gänge rausspringen , sind oft die Schaltgabeln/ die Schaltwelle hin,
Gruß Ali


Title: Re: Kupplungsmechanismus
Post by Bruus on 17.05.17 at 21:17:12

Mal gucken.
Habe die Lamellen heute nachmittag eh schon ins Öl geschmissen, werde sie also morgen einbauen und berichten.


Title: Re: Kupplungsmechanismus
Post by ha_motorrad on 17.05.17 at 22:05:14

Nebenbei bemerkt: bei meiner TR1 (inzwischen 220 Tkm) sind noch die originalen ersten Kupplungsscheiben verbaut mit drei verstärkten Federn von sechs und nichts rutscht beim Beschleunigen.  :)
Ein Satz neuer Scheiben liegt schon mindestens 15 Jahre in der Kiste...

Hartmut


Title: Re: Kupplungsmechanismus
Post by Sepp on 18.05.17 at 05:39:08

Verwende auch immer die gebrauchten originalen Reibscheiben, sind bei all diesen Motoren gleich,
deshalb ist der Nachschub - noch - unbegrenzt. Baue dann mittels der 1,6er und 2,0er Stahlscheiben so zusammen,
daß der Korb genau voll ist. Dann rutscht auch bei 120+ Nm nix mehr durch.
S.


Title: Re: Kupplungsmechanismus
Post by Bruus on 18.05.17 at 11:31:24

Da die Maschine erst seit dem Winter in meinem Besitz ist befürchte ich wie gesagt, dass der Vorbesitzer irgendein vollsynthetisches Auto-Öl gefahren sein könnte. Jedenfalls keines, dass für Nasskupplungen geeignet ist. Ich habe das Öl natürlich gewechselt, aber wenn die Lamellen sich damit mal voll gesaugt haben hilft manchmal nur wegwerfen. Außerdem kann ich nicht mehr nachvollziehen ob das noch originale Lamellen sind oder beim Neuaufbau des Motors schon Zubehörteile rein gekommen sind.
Sind die originalen Lamellen markiert?