Manfred's TR1. Discussion Boards
https://www.tr1.de/cgi-bin/yabb2/YaBB.pl TR1 Discussion Boards >> Help me! I'm lost with my TR1! >> TR1 Fahrwerk : Wurm drin https://www.tr1.de/cgi-bin/yabb2/YaBB.pl?num=1502697617 Message started by Lars-Vivendi on 14.08.17 at 10:00:17 |
Title: TR1 Fahrwerk : Wurm drin Post by Lars-Vivendi on 14.08.17 at 10:00:17
Servus werte Gemeinde, ich muss grade aus gegebenem Anlass ein Thema aufwärmen welches ich früher schonmal gepostet hatte als teil eines grösseren Posts...Meine TR1 läuft soweit super, das Einzige was mich schier verzweifeln lässt ist dass sie sich seltsam anfühlt wenn sie sehr langsam bewegt wird. Es ist wirklich schwer zu beschreiben. ich sag mal, sie Quitscht ohne dass man was hört. Man fühlt es aber sehr deutlich, wenn ich frei assoziieren dürfte dann würd ich sagen es ist als ob die Kolbenstange des federbeins verbogen wäre und einfedert, oder wenn meine kette nicht sauber fluchten würde sondern seitlich stark abschert, so in der Art. Oder ein völlig trockenes Gelenk/lager sich gegen Widerstand dreht. Sie war in der Werkstatt, die haben sie angeschaut und das einzige was gefunden wurde war dass das Hinterradlager sehr verspielt war. Wir haben es getauscht, aber das lautlose Geräusch ist immernoch da, evtl sogar etwas stärker. Es ist nur fühlbar wenn ich z.B. auf ne Ampel zurolle, in der fahrt merke ich nichts, sie beschleunigt normal, fährt normal, federt normal, alles gut. Weiss jemand was das ist? Könnte es evtl ne ungleichmässig gelängte Kette sein ? Ist soweit ich weiss noch die erste drin und die Werkstatt sagte die sei definitiv ungleich gedehnt und sollte man mal tauschen. Weiss jemand was damit anzufangen ? Danke, Gruss, Lars |
Title: Re: TR1 Fahrwerk : Wurm drin Post by Michael_S on 14.08.17 at 22:22:52
Hallo Lars, schwer zu sagen nach deiner Beschreibung. Was der eine als unangenehmes Fahrgefühl empfindet kann ein anderer unter Umständen gar nicht wahrnehmen. Ich versuche trotzdem mal ein paar Ursachen zu finden. Zuallererst würde ich alles auf Leichtgängigkeit und Rundlauf prüfen. Am Besten bei den Rädern damit anfangen: Motorrad aufbocken und so unterlegen dass beide Räder in der Luft sind, oder halt wechselweise. Das Vorderrad per Hand drehen und auf Rundlauf und freigängige Bremsscheiben prüfen. Dazu das Rad kräftig andrehen und mit der Vorderbremse zum Stillstand bringen, danach gleich wieder andrehen. Die Bremsbacken müssen sofort wieder frei sein und das Rad soll sich ohne Schleifen weiterdrehen. Das gleiche am Hinterrad wiederholen: Kräftig im Leerlauf per Hand das Rad andrehen und kontrollieren ob es frei dreht. Kurz bremsen und wieder andrehen. Das Rad langsam drehen und auf Widerstand achten. Die Bremsbacken müssen frei sein. Wenn die Backen schleifen merkst du das beim Drehen. Dabei kannst du auch gleich überprüfen ob vielleicht die Kette zu straff gespannt ist. Eine zu straff gespannte und ungleich gelängte Kette wird das Rad auch an der freien Umdrehung hindern und an bestimmten Stellen der Drehung wird kurzer Widerstand spürbar und man muss stärker drehen um diesen Widerstand zu überwinden. Das würde evtl. erklären warum das Gefühl nach dem Radlagerwechsel stärker ist. Vielleicht ist die Kette ungleich gelängt und wurde zu straff gespannt und nicht kontrolliert. Wenn das Vorderrad schon in der Luft ist auch gleich die Lenkkopflager prüfen: Dazu die beiden Tauchrohre von vorne ganz unten umfassen und die Gabel vor und zurückbewegen. Da sollte nichts knacken. Die Lenkung sollte völlig freigängig sein. Wenn du den Lenker hin und her bewegst, darf die Stellung nirgends einrasten oder Widerstand spürbar sein. Wenn du dich aufs Motorrad setzt und mit gezogener Bremse vorne ein- und ausfederst darf auch kein Knacken oder Tacken hörbar sein. Du kannst ein loses Lenkkopflager oben erspüren wenn du ans obere Lager fasst während du ein- und ausfederst. Aufpassen dass du dich dort nirgends einklemmst. Weiters solltest du vorne alle Klemmschrauben der Gabelbrücken überprüfen. Ebenso ob die Achse richtig angezogen ist und die Klemmschrauben fest sind. Wurde die Reihenfolge des Anziehens befolgt? Zuerst die Schrauben der oberen Gabelbrücken anziehen, dann die unteren. Dann die Achse durchstecken und bei handfest angezogener Achsmutter das Moped mit gezogener Bremse ein paar Mal aus und einfedern. Dann die Achse festziehen und ganz zum Schluss die Klemmschrauben unten an den Tauchrohren. Nun gehts hinten weiter. Das Moperl von einem Helfer halten lassen und auf die Sitzbank drücken oder hinten am Haltebügel runterdrücken um den Stoßdämpfer zu prüfen. Man kann auch ganz nach hinten rutschen und selber drauf rumhüpfen. Sie soll nach dem Einfedern sofort wieder nach oben ausfedern und gedämpft zur Ausgangshöhe zurückkehren. Schwingenlager kontrollieren: ganz hinten am Rad angreifen und dagegen drücken und ziehen. Da darf kein Spiel spürbar sein. Radlagerkontrolle: dazu das Rad vorne und hinten umfassen, drücken und ziehen. Bei der Kettenspannung waren wir schon, was noch fehlt ist die Kontrolle ob das Hinterrad gerade eingebaut ist. Lässt sich einfach an den Kettenspannern checken: die sollten logischerweise beide bei der gleichen Strichmarkierung stehen. Bleibt noch die Spurkontrolle: dazu eine gerade Latte oder einen Metallwinkel/Vierkantrohr hinten ans Rad anlegen (links und rechts) und den Abstand zum Vorderrad kontrollieren. Vorderrad gerade einschlagen und den Abstand von der Latte zum Rad auf beiden Seiten mit dem Massband nachmessen. Das geht am besten mit einem Helfer. Was aus Deiner Beschreibung für mich nicht klar hervorgeht: Ist der gefühlte Widerstand zyklisch oder gleichmässig? Tritt er nur beim Rollen auf oder auch beim Bremsen? Ich verstehe dass sowas nervt, vor allem wenn die Symptome so diffus sind. Ich hatte mal nach einem Sturz mit der XT 600 eine ganz leicht verspannte Gabel, die hat in Fahrt zu 80% normal funktioniert aber in 20% der Fahrsituationen (beim schnellen Schotterdrift links oder rechts unterschiedlich stabile Vorderradführung, Schotterbremsungen vorne, Schotterkurven über Kuppen) war das Problem spürbar. Dummerweise war der Lenker auch verbogen und nachdem die Gabel wieder entspannt montiert wurde, was ich beim nächsten Reifenwechsel gemacht hab, war zwar alles wieder gut, jedoch der Lenker schief. Ich hatte also wieder ein funktionierendes Fahrwerk, jedoch immer einen schiefen Lenker vor mir was fast noch schlimmer war ... Ich hoffe du kommst drauf, halt uns auf dem Laufenden, Grüße, Michi |
Title: Re: TR1 Fahrwerk : Wurm drin Post by werner r. on 15.08.17 at 10:21:51
Beim Kettenprüfen (ungleichmäßiges Längen!) auch das Ritzel begutachten. Nach etlichen 10 tkm sind die Zähne nicht mehr symetrisch, deutlich im Leerlauf beim Schieben, unter Zug ist nichts zu spüren. Mit ungleichmäßig gelängter Kette fühlt sich der Schiebebetrieb schlimm an. Es gibt aber Trinentreiber die dies seit Jahrzehnten(!) erfolgreich ignorieren => fühlt sich schlimmer an als es ist. Viel Spaß beim Kettenkastenöffnen. Werner |
Title: Re: TR1 Fahrwerk : Wurm drin Post by Lars-Vivendi on 15.08.17 at 11:28:59
Vielen dank Michael und Werner ! Da meine Trine an sich in gutem bis sehr gutem Zustand ist und der Vorbesitzer sich sehr gekümmert hat denke ich fast auch dass es wohl die Kette/Ritzel ist. Denn das ist das einzige von dem ich definitiv weiss dass es noch die erste ist/sind, evtl übertragen sich diese komischen Schwingungen gerade eben wegen dem Fett und dem kasten auch sehr viel stärker in den rahmen/Hände und Boppes als an all meinen anderen Mopeds. Im Winter wollte ich das mal machen....Weiss jemand ob es teile gibt die bei der Demontage vom K.Kasten gerne mal zerbröseln ? Dann wär es wohl gut wenn ich deren Verfügbarkeit check bevor ich die sauerei angehe....Ich denk die Dämpfer könnten bei der gelegenheit wohl mit raus, ....was noch ? Danke nochmal, Gruss, Lars |
Title: Re: TR1 Fahrwerk : Wurm drin Post by ernie8 on 15.08.17 at 16:25:47
Hallo Lars, du sagst "Kette und Zahnräder noch original", das heisst vernietete Kette, und damit brauchst du für den Wiederzusammenbau ein neues Kettenschloss, vorausgesetzt du willst die Kette nicht tauschen. eventuell gibt es da Probleme mit der Beschaffung, weil alle anderen Mopeds mit O-Ringketten fahren. Ansonsten sind da keine Teile die gerne zerbröseln. Für die Dämpfer sehe ich auch keine Notwendigkeit durch normalen Verschleiss, ausser sie sehen schon kaputt aus. Ich habe immer noch die ersten Dämpfer drin, inzwischen über 230000 auf dem Tacho. Jürgen |
Title: Re: TR1 Fahrwerk : Wurm drin Post by werner r. on 15.08.17 at 19:27:22
Hallo Lars, die Antriebsdämpfer sind ausserhalb des Fettkastens, bau das Hinterrad aus und du kommst an die bei geschlossenem Fettkasten ran. Wenn sie verhärtet und rissig sind, einfach ein paar Tage in Babyöl einlegen. Es sei denn, sie sind schon zerbröselt. Hab ich aber noch nie gehört. Viel Erfolg, Werner |
Title: Re: TR1 Fahrwerk : Wurm drin Post by Lars-Vivendi on 16.08.17 at 09:25:19
Servus, danke für die weiteren Antworten. Dass der Dämpfer ausserhalb vom Kasten liegt ist soweit klar, ich dachte halt nur, wenn ich eh wegen der kettenaktion das Rad rausbaue, dann kann man nach dem ja gleich mal schauen. Aber nach dem was ich hier so lese scheint das ja nicht unbedingt nötig zu sein. Bei meiner Kawa aus den 80ern sah das Gummi sehr mies aus als ich es zufällig mal in die Hand bekommen habe, das hat sich wohl auf meiner Festplatte eingebrannt. Freut mich wenn die Trine das besser kann. Bin halt etwas übervorsichtig momentan, hab genug Ärger gehabt dieses jahr und bion noch kaum was gefahren, erst all der Mist mit den Bremsscheiben, dann dies dann das....Und meine grösste Sorge ist halt dass ich z.B. den kettenkasten auseinander baue, irgend ein Sch..ss Dichtring oder ne Muffe oder was bricht beim Ausbau oder lässt sich nicht wieder 100% dicht zurückbauen ( ist ja nicht so dass ich das nicht alles schon gehabt hätte) und dann heisst es : leider nicht mehr lieferbar, und ich stehe da und kann wieder nicht fahren nur wegen so nem Drecks Pfennigartikel von Simmerring oder sowas... Anyway. Muss warten bis Winter is, jetzt will ich endlich mal n paar meter wegblubbern... Gute Fahrt allen, Gruss, Lars |