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Message started by aivar1988 on 07.10.17 at 13:50:39

Title: Wie kann man den pleuel überprüfen?
Post by aivar1988 on 07.10.17 at 13:50:39

Hallo zusammen!
Ich spaltete meinen Motor, nachdem es metallklopf geräusche aus dem Zylinder erzeugt hatte. Es begann nachdem ich neue Kolbenringe installiert hatte.
Die kolbenbolzen hatten tiefe gebrauchsspuren, also bestellte ich neue. Ich überprüfte die unteren lager mit "Plastigage" und sie schienen ganz neu, aber ich bin mir nicht sicher über die obere buchse. Der kolbenbolzen hat eine leichte wackel bewegung. Manche sagen, es sei normal, weil es sich um einen Freiraum für das öl handeln muss, aber das handbuch sagt etwas anderes: "Jede Schwingbewegung (nicht mit der normalen Gleitbewegung zu verwechseln) weist auf Verschleiß am Kolbenbolzen an, pleuelbuchsen, bolzenbohrungen, oder wahrscheinlicher aller drei."
"Any rocking motion (do not confuse with the normal sliding motion) indicates wear on the piston pin, rod bushing, pin bore or, more likely, a combination of all three."









Title: Re: Wie kann man den pleuel überprüfen?
Post by aivar1988 on 07.10.17 at 13:54:23

Noch ein paar bilder.








Title: Re: Wie kann man den pleuel überprüfen?
Post by Billy1962 on 07.10.17 at 17:21:33

Für die Metallklopfgeräusche war mit ziemlicher Sicherheit vergrössertes Spiel am Kolbenbolzen verantwortlich. Man kann auch am Tragbild im Kolben gut erkennen, dass auch dort leicht erhöhtes Spiel vorhanden ist. Die Pleuellager schauen ja tippitoppi aus, ergo kann das leicht vergrösserte Spiel eher nicht zu einem Öldruckverlust geführt haben. Ich hatte vor Jahren bei der Revision eines GS 400 - Motors das ähnliche Problem, und begnügte mich damals damit, neue Kolben und Bolzen nebst neuen Ringen einzusetzen, und fuhr damit noch ein paar 1000 problemlose Kilometer. Beim TR-Motor täte ich es nicht viel anders halten. Alternative wäre der Einbau neuer Pleuel oder das Ausbuchsen der Bolzenbohrung. Letzteres beinhaltet immer die Gefahr der Mischreibung nebst Motortotalschaden. Ich wüsste auch nicht, aus welchem Material solch eine Buchse sein müsste und ob/wie sie zu härten wäre. Womöglich wird dann auch das Material am Pleuel selber zu dünn.

Achte beim Zusammensetzen des Motors auf den Simmerring im Seitendeckel. Er ist die Kurbelwellendrehdurchführung, ist bei mir schon mal kaputt gegangen, wodurch der Motor komplett zerstört wurde. Bei 160 auf der Autobahn hört man leider nicht, was 2 Etagen tiefer stattfindet :'(


Title: Re: Wie kann man den pleuel überprüfen?
Post by nanno on 07.10.17 at 21:29:52

Der Kolbenbolzen schaut ordentlich fertig aus. Pleuellagerspiel ist mit 0.025 einen Tick zu eng, da deine Lagerschalen aber gut ausschauen, funktionierts offensichtlich trotzdem. (Ich bau grad eine neue 1100er KW zusammen und ziele auf 0.030, Toleranzfeld ist 0.030 bis 0.054mm, je enger desto mehr Öldruck.)

LG
Greg


Title: Re: Wie kann man den pleuel überprüfen?
Post by Sepp on 08.10.17 at 00:50:08

Unter 0,05 ist alles Wunschdenken.
Gebrauchte Pleuel, auch mit neuen Lagerschalen haben immer etwa 0,055 bis 0,07
Diverse Meßreihen haben das gezeigt. Kw`s haben meist 0,00 oder 0,99
Also immer schwarze oder blaue Pleuellagerschalen verwenden dann kommt man mit etwas
Glück und möglichst 6er Pleuel an die 0,05 ran. Besser geht's mit Serienteilen meist nicht.
Den letzten Absatz würd ich auch so unterschreiben...................S.


Title: Re: Wie kann man den pleuel überprüfen?
Post by aivar1988 on 08.10.17 at 12:26:02

Hallo!
Vielen dank für die schnellen antworten!
Ich habe vergessen zu erwähnen, dass der vorbesitzer die nockenkette, die gleitschienen und den unteren  zahnrad von den hinteren zylinder ausgetauscht hat. Er erwähnte nicht warum, aber mit dem abgenutzten kolbenringe und auch nockenwellen... es musste schlechtes ölversorgung am oberen ende sein.
Ich werde prüfen, ob die Pleuel gerade sind (danke an J. Koch fün den tip, ich habe dein e-mail gelesen) und informiere euch über die ergebnisse später.
Ich dachte auch darüber neue obere buchsen herzustellen, aber:
a) Es gibt keine "Büchse" im oberen Auge. Es ist alles ein teil.
b) Der einzige weg wäre, das auge größer zu bohren, aber auf diese weise würden die wände zu dünn werden und es könnte brechen. Außerdem könnte die neuen Buchsen sich anfangen zu bewegen.
Das messergebnis lag zwischen 0,25 und 0,38mm. Es ist etwas breiter als 0,25mm. Aber ist es OK, dass es ein bisschen ungleichmäßig an der Kurben fläche platt ist? Wie man auf meinem bild sehen kann.
Die pleuel sind nummer 6 und die kurbel ist nummer 2. Die grünen lager sollten richtig sein. Warum also schwarze oder blaue lager?

Billy1962, kannst du mir zeigen, von welchem Simmerring im Seitendeckel spricht du?
http://www.ronniesmailorder.com/oemparts/a/yam/5004223ef8700209bc787592/crankcase
oder
http://www.ronniesmailorder.com/oemparts/a/yam/5004223ff8700209bc787593/crankcase-cover

PS! Deutsch ist nicht meine muttersprache und das technische gespräch ist ab und zu verwirrend. Also bitte Geduld mit mir :)


Title: Re: Wie kann man den pleuel überprüfen?
Post by Sepp on 08.10.17 at 14:19:42

Mit den schwarzen, bzw. den blauen Lagerschalen wird das Spiel max. enger
und liegt trotzdem ziemlich sicher am oberen Rand der Toleranz.
Verwende die schwarzen Lagerschalen, bei den Blauen gibt es die mit der Schmiernut leider nicht.
Dazu neue Kolbenbolzen. Die 750er Pleuel würde ich nicht ausbuchsen, solange die
Kupferschicht nicht angegriffen ist, sind sie noch maßhaltig.
S.


Title: Re: Wie kann man den pleuel überprüfen?
Post by Billy1962 on 08.10.17 at 16:50:40

Seite 22 Nummer 28 ist der Simmerring.

https://www.tr1.de/technics/microfiche/Parts_XV1000%2782-19T-EU_(en).pdf


Title: Re: Wie kann man den pleuel überprüfen?
Post by aivar1988 on 08.10.17 at 17:12:46


Billy1962 wrote:
Seite 22 Nummer 28 ist der Simmerring.

https://www.tr1.de/technics/microfiche/Parts_XV1000%2782-19T-EU_(en).pdf

Ich habe es schon gewechselt.