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Message started by Babsch on 17.11.19 at 22:11:50

Title: LiFePO4 abgebrannt
Post by Babsch on 17.11.19 at 22:11:50

Hallo miteinander,
am Wochenende wollte ich endlich mal eine etwas längere Ausfahrt mit meinem Umbau machen.
Die 150 Km Hinfahrt am Freitag waren problemlos. Heute auf der Rückfahrt (ca. 3 Grad und leichter Regen) fing plötzlich die Batterie an zu qualmen und erbärmlich zu stinken.
Sie ist mir im wahrsten Sinne des Wortes unter dem Arsch abgefackelt. Der Rest des Mopeds hat nichts abbekommen, Glück gehabt.
Ein Test mit einer anderen Batterie hat ergeben, dass der mosfet Regler 14,8 Volt abliefert.
Frage: hat schon mal jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Liegt es an der Batterie oder womöglich am Regler?
Batterie ist diese: https://cs-batteries.de/Lithium-LiFePO4-Motorrad-Starter-Batterie-PRO-12V-75Ah-450A-160-x-76-x-54mm-1185g-Stickversion
Leider sieht sie jetzt so aus:








Title: Re: LiFePO4 abgebrannt
Post by patricks on 18.11.19 at 00:12:01

I have one like this ,  https://www.accuserviceholland.nl/lfp14-12-volt-48-wh-lithium-lifepo4-accu.html on my TR1 now for 2 years and no problems ,there are also more powerful ones !!






Title: Re: LiFePO4 abgebrannt
Post by patricks on 18.11.19 at 00:13:10

sequel




Title: Re: LiFePO4 abgebrannt
Post by nanno on 18.11.19 at 08:23:18

@Babsch: LiFePos vertragen keine Überspannung, sonst brennen sie ab. Eine normale Batterie gast aus oder macht etwas dicke Backen, aber das wars... Rate mal, warum ich in der Alltags-TR1 keine LiFePos drin hab.


Title: Re: LiFePO4 abgebrannt
Post by Triwinger on 18.11.19 at 08:55:02

Hallo Babsch, hallo zusammen,

erst mal bin ich erleichtert, daß Dir "nur" die Batterie abgefackelt ist (aber nicht Dein Moped oder der Hintern...;-)).

Die Internet-Beschreibung Deiner Batterie erwähnt eine Ladeschlußspannung von 14,4 V. Und oberhalb dieser Spannung sind LiFePO4-Batterien ja sehr empfindlich...

Leider enthält die Batterie-Beschreibung auch folgenden Vermerk: "Der Lichtmaschinenregler behandelt und lädt die LiFePO4 Starterbatterie genauso wie eine Bleibatterie, hierzu ist keinerlei Veränderung am Motorrad bzw. an der Lichtmaschine nötig." Das ist natürlich fatal in denjenigen Fällen, in denen ein "unwissender" Regler mehr abgibt, als die LiFePO4-Batterie vertragen kann. ("Alte" Regler aus der Entstehungszeit unserer Mopeds tun das ja häufiger mal, weil sie in den 80ern einfach noch nicht auf so enge Toleranzen auslegbar waren. Und damals brauchte das ja auch noch niemand...)

Blöd ist natürlich, daß Du bereits auf einen modernen Mosfet-Regler umgestellt hast, aber der nun immer noch zuviel Spannung abgibt. Meine Ideen dazu: Du könntest zunächst den Spannungs-Meßwert absichern, indem Du ein anderes Meßgerät benutzt und auch im Bordnetz des Motorrads an verschiedenen Stellen mißt. (Idealerweise möglichst batterienah.) Falls ein Wert > 14,4 V sich bestätigt, könntest Du sodann auf die Suche gehen nach einem anderen Regler, der die 14,4 V sicher einhält. (Ich würde hierzu allein auf "moderne" Regler vertrauen, also nicht die alten aus der 80er-Jahre-Kramkiste.) So bietet z. B. die Firma Silent-Hektik sogenannte "Längsregler" an, darunter auch solche, die speziell für LiFePO4-Batterien gedacht sind und max. 14,2 V abgeben. (Siehe z. B. https://www.silent-hektik.de/Duc_R_Duc.htm.)

Immer nach dem Motto: "Wir werden uns den Gewichtsvorteil der Hochleistungs-Batterie doch nicht wegen eines kleinen Brandes zunichte machen lassen, jawollja!"

In diesem Sinne: Viel Erfolg beim Schrauben!

Triwinger


Title: Re: LiFePO4 abgebrannt
Post by patricks on 18.11.19 at 10:46:15

Here they say, voltage between 14 and 15 volts, but voltage must be fairly constant .

My TR1 gives 14.6 volts !




Title: Re: LiFePO4 abgebrannt
Post by Ali on 18.11.19 at 18:58:10

Hallo Babsch,
nein, sowas ist mir noch nicht passiert, mit meiner LiFePo 4 . Die funktioniert seit Jahren gut.
Ich denke, die 14,8 Volt sind zwar zu viel (Ladeschlussspannung soll 14,4 sein), aber auch 14,8 sollte nicht zum Abfackeln führen.
Ein sehr hoher Strom über längere Zeit oder ein Kurzschluss oder eine mechanische Beschädigung der Zellen kann sowas verursachen.
Vielleicht hat der Regen da was kurzgeschlossen? Oder war eine Elektronik (eingebauter Balancer o.ä.) mit eingebaut? Da kann es auch Probleme geben.
Gruß Ali


Title: Re: LiFePO4 abgebrannt
Post by nanno on 18.11.19 at 22:47:37

Angeregt durch den Vorfall hab ich mir die (ausgebaute) LiFePo aus der Turbo angeschaut und siehe da, die hat auch schon eine Beule. Zugegebenermaßen ich hab einen Serien-Regler in Verwendung...


Title: Re: LiFePO4 abgebrannt
Post by Odin on 19.11.19 at 08:01:34

Ich hatte mit Babsch direkt nach dem Ereignis telefoniert ...  und mein Verdacht viel auch auf die Batterie (LiFePo)
Es kann leider mal bei der Produktion vermutlich etwas quer laufen  :-[ (Mal schauen was der Hersteller dazu sagt)

In ALLEN LiFePo ist ein Balancer verbaut, damit die A123 Becherzellen gleichmäßig geladen werden.

Außnahme sind die LiFePo für den Rennsport welche zusätzlich noch die 4 kleinen Kabel für einen externen Balancer haben, damit diese schneller geladen werden können.

Ja, bei LiFePo ist ein MOSFET Regler mit einer Ladespannung von 14,3 bis 14,4 Volt zu empfehlen, weil die Serienregler eine Ladespannung von 13,8 bis 15,5 Volt bringen können, was für LiFePo ein Overkill ist.
Auch ganz wichtig ist es, das die Kabel neu sind und es eine direkte sauber Verbindung zwischen Motor (-) Masse und Batterie (-) vorhanden ist.
Gerade bei den TR1 / Xv750se / Xv920se / Xv1000se ist leider die Masse an der Befestigungsschraube des Batterieträger, welcher sehr OFT vergammelt ist.

Wir warten erstmal was Babsch berichten wird. ;)


Title: Re: LiFePO4 abgebrannt
Post by Ali on 19.11.19 at 11:10:08


Quote:
In ALLEN LiFePo ist ein Balancer verbaut, damit die A123 Becherzellen gleichmäßig geladen werden.

Bei meiner LiFePo4 -7,5 AH mit A123 Zellen versehen- ist kein Balancer eingebaut, die ist von Modellbau Fuchs und wird als Motorradbatterie verkauft.
Da gibt es schon etliche , die keine eingebaute Elektronik haben. Ich Balance einmal im Jahr , ist aber eigentlich nicht nötig.
Ich vertraue der eingebauten Elektronik nicht.
Gruß Ali



Title: Re: LiFePO4 abgebrannt
Post by Babsch on 13.12.19 at 20:44:58

Hallo zusammen,
heute kam folgende Antwort von CS-Batteries.
Zitat:
die von Ihnen erworbene Batterie hat 1 Jahr problemlos funktioniert. Die Beschädigung der Batterie kann nur durch einen defekten Spannungsregler oder durch Überbrücken (Fremdstarten) bzw. Laden der Batterie entstehen. Die Batterie selbst kann sich nicht zerstören.

Somit sind irgendwelche äußeren nicht batteriekonformen Zustände aufgetreten, welche die Batterie zerstört haben.

Bitte prüfen Sie Ihren Spannungsregler oder informieren Sie auch Ihre Werkstatt, falls Ihr Motorrad zu einem Service war.

Die Beschädigung ist nicht durch Gewährleistung abgedeckt.

Wir können Ihren als Kulanz beim Kauf einer neuen Batterie 15% Rabatt einräumen.
Zitat Ende

Hat jemand einen Vorschlag, wie ich weiterhin vorgehen kann?
Gruß Babsch



Title: Re: LiFePO4 abgebrannt
Post by Ali on 13.12.19 at 20:51:42

Neue Batterie kaufen und dafür sorgen, dass Überspannung nicht auftritt, mehr kannst du wohl nicht machen,
Gruß Ali


Title: Re: LiFePO4 abgebrannt
Post by Babsch on 13.12.19 at 21:02:40

Hm,
das Dumme ist nur, dass keine Überspannung auftritt.
Ich wüsste nicht, was ich noch tun soll, der Regler ist ein nagelneuer mosfett der unter 15 Volt abliefert.
Selbst cs-batteries hat mit 14,8Volt keine Probleme, andernfalls hätten sie das ja geschrieben.

Außerhalb der Batterie gibt es keinerlei Schäden oder Defekte.
Deshalb traue ich mich nicht wirklich mir da einfach eine neue Batterie reinzubauen ohne den Fehler zu kennen.
Gruß Babsch
P.S.: ist es sinnvoll, dass ich mir die defekte Batterie zurückschicken lasse? Hat jemand eine Möglichkeit die zu prüfen?


Title: Re: LiFePO4 abgebrannt
Post by Ali on 13.12.19 at 21:31:09

Die CS-Batterien haben , soweit ich weiß eine eingebaute Elektronik/Balancer was auch immer- das ist eine Fehlerqelle, wenn du eine überspannungssicheren Regler hast, brauchst du das eigentlich nicht. Ich würde eine Batterie ohne diese Fehlerquelle nehmen.
Den Batterie Schrott kann man wohl kaum prüfen, das bringt eher nichts. Auch so einen neuen Mosfet-Regler würde ich per einfachem Voltmeter mal auf die Finger (wieviel Volt  produziert der wirklich ?) schauen,
Vertrauen in die (China) Werbung ist ja nicht schlecht, aber Elektr(on)ik- Probleme am Motorrad sind nicht selten, meist übel zu beheben,  und oft nicht nachvollziehbar. Mache die Elektrik so einfach wie möglich und nachvollziehbar, wenig Elektronik, gute Kontakte, saubere Masse,  dann geht´s meist,
Gruß Ali


Title: Re: LiFePO4 abgebrannt
Post by Babsch on 14.12.19 at 00:10:58

Ich hatte den regler am Voltmeter, nie über 14,8 Volt.
der Rest der Elektrik ist komplett neu und reduziert auf das allernötigste. Es gibt nicht mal ein Zündschloss.
Gruß Babsch


Title: Re: LiFePO4 abgebrannt
Post by nanno on 14.12.19 at 09:09:45

Spannung ist das eine, aber Stromstärke das Andere. Man könnte da dann mit einer Stromzange überprüfen, ob der Regler irgendwann mal den Ladestrom zurücknimmt.

Ich hatte das Gegenteilige Problem an meiner XS750, da ist zwar die Spannung raufgegangen, weil aber 2 Spulen der LiMa kaputt waren, hat die LiMa dann mit 0,1 - 0,2A "geladen". Mit dem Voltmeter hatte ich aber wunderbare 14,2-14,3V an der Batterie.

LG
Greg


Title: Re: LiFePO4 abgebrannt
Post by hornschorsch on 14.12.19 at 10:56:15

Unmassgeblicher Senf: Originalregler und Kabelbaum mit Hawker-Batterie tun bei meiner TR1 seit bald 40 Jahren klaglos Dienst.


Title: Re: LiFePO4 abgebrannt
Post by Triwinger on 14.12.19 at 11:09:03

Hallo zusammen,

ich möchte meinen Hinweis zur zulässigen Ladeschlußspannung bekräftigen: Der Maximalwert von 14,4 V ergibt sich aus der Tatsache, daß die vier Zellen der LiFePO4-Batterie jeweils eine Maximalspannung von 3,6 V haben. Das ist eine "physikalische Grenze", die sich aus der Zellchemie dieses Zelltyps ergibt.

Wenn nun der Regler mehr als 14,4 V abgibt, so wird das die Batterie auf Dauer schädigen und überlasten. Eine tapfer durchgehaltene Regler-Ladespannung von 14,8 V (moderner Mosfet-Regler = präziser Spannungswert) ist in diesem Sinne ein ziemlich zuverlässiger Hinweis darauf, warum die Batterie kaputtgegangen ist...  :-[

Der Batterielieferant stellt das zwar nicht allzu offen heraus in seiner Mail-Antwort. Aber immerhin: In der technischen Beschreibung der CS-Batterien werden die 14,4 V ja als maximale Ladeschlußspannung erwähnt.

Triwinger


Title: Re: LiFePO4 abgebrannt
Post by Babsch on 15.12.19 at 15:16:55

Hallo und danke für die vielen Tipps.
Hat jemand Erfahrung mit so genannten Reinblei Batterien gemacht?
https://batterie24.de/Motorradbatterie-Hawker-EnerSys-Odyssey-PC310-12V-8Ah.html
Die wurden mir als extrem robust und unempfindlich gegen Überspannung und Vibration empfohlen.
Die kleinste von Hawker mit nominell 8Ah müsste für die TR1 ausreichen, die 7,5 Ah der LiFePo4 haben locker gereicht und die Leistungsausbeute bei den Reinblei Akkus sei ähnlich.
Leider ist der Bleiakku etwas schwerer (2,7 Kg) als die LiFePo (1,2 Kg) und auch etwas größer, das würde ich aber in Kauf nehmen wenn dafür das Teil nicht mehr abfackelt.
Was meint ihr?
Gruß Babsch



Title: Re: LiFePO4 abgebrannt
Post by patricks on 15.12.19 at 15:37:00

you have to look at the CCA  (cold crank ampere) Kaltstartstrom must be more than 200 at the TR1

https://www.accudienst.nl/accu/motor-accu/Yamaha/20808-xv-1000-tr_1


Title: Re: LiFePO4 abgebrannt
Post by Babsch on 15.12.19 at 17:52:46

Thank you very much!
So the Hawker is no Option for me - 100 A Kaltstartstrom.
The LiFePo4 has got 450!
Greets Babsch


Title: Re: LiFePO4 abgebrannt
Post by patricks on 15.12.19 at 18:19:48

yes   ;) :thumb:

something like this specifications:
https://www.omniaracing.net/en/battery-bike-lithium-battery-for-yamaha-xv1000-tr1-19811984-p-53573.html

Greets
Patricks


Title: Re: LiFePO4 abgebrannt
Post by Sepp on 15.12.19 at 18:28:12

Die 8Ah - Hawker reicht auch für höherverdichtete Motoren aus.
Die ganz alten waren sehr gut, hielten länger als 10 Jahre.
Dann gabs Probleme mit der Haltbarkeit. Aktuell verwende ich sie nicht mehr,
sondern die Shido LiFepo4 in der annähernd gleichen Größe. Dazu etwas modernere Yamaha-Regler, z. B. BT 1100, R6, usw.
S.


Title: Re: LiFePO4 abgebrannt
Post by hornschorsch on 16.12.19 at 10:56:11

Diese hier: https://batterie24.de/Motorradbatterie-Hawker-EnerSys-Odyssey-PC535-12V-14Ah.html hat bei meiner TR1 gereicht um den Kollektor am alten Anlassermotor auszuloeten. Die hat 200A Startstrom. Und funktioniert mit dem Originalregler wie verrueckt. Und ja, sie wiegt ueber 5 Kilo.


Title: Re: LiFePO4 abgebrannt
Post by Odin on 20.12.19 at 06:38:58

Moin Babsch ...  frohe Nachricht ....
Axel Joost und ich haben uns hingesetzt und ein Layout entwickelt für den LiFePo / Batterie Schützer.
Dieser Schützer ist nicht nur für die LiFePo, sondern auch für alle andere Arten an Batterie.
Wir müssen aber noch ein paar Werte messen / ermitteln, bevor der Prototyp gebaut wird.
Das kleine Teil, soll dann zwischen Regler (direkt hinter dem Regler (+)) und Hauptsicherung.


Title: Re: LiFePO4 abgebrannt
Post by hornschorsch on 20.12.19 at 10:17:14

Das mit den Lifepos ist echt wie mit Computern (mein Metier). Sie helfen uns Probleme zu lösen, die wir ohne sie garnicht hätten. ;-)


Title: Re: LiFePO4 abgebrannt
Post by nanno on 21.12.19 at 10:11:15

Zum Thema Hawker - es gibt da mittlerweile ein paar (recht günstige) Nachbauten - ich hab eine 18AH-Variante drin und die kann ganz hervorragend Starterwicklungen in Rauch aufgehen lassen.

(Und Startet wunderbar...)