Hi, bin der Piet vom Niederrhein , Motorrad Neuling und habe vor kurzem eine xv750se erworben.
Leider war an der Maschine ein zu lauter Selbstbau Auspuff montiert und lief generell nicht gut. Vom Gefühl nur auf einem Zylinder.
Also musste ich erstmal der Vergaser reinigen und mir mit dem Auspuff was einfallen lassen.
Vergaser gründlich gereinigt und neue Gemischschrauben verbaut, da diese verbogen waren. Habe die Schrauben beide 3,5 Umdrehungen rausgedreht als "standart" setting , da ich das irgendwo gelesen habe.
Gestern hab ich die erste Probefahrt gemacht und war erstmal Happy , da sie sofort beim ersten druck auf dem starter anging , anblieb und auch für mein empfinden gut lief.
Nach einigen kilometern war das Fahrgefühl aber gefühlt etwas schlechter und ein klingeln machte sich bemerkbar.
Konnte es nicht genau orten und wenn ich sage von vorne wird das bestimmt nicht viel helfen.
Zündkerzen muss ich noch checken wie die aussehen aktuell nach der ersten 20km fahrt.
Jetzt war mein Gedanke ob ich eventuell eine grössere HD verbauen muss(aktuell alles standart ). Ich habe jetzt Harley Davidson Sportster Endrohre montiert, original mit Kat und an der Maschine sind diese runden silbernen offenen Luftfilter verbaut. Ich habe mir auch einen Synchrontester bestellt. Das wäre ebenfalls noch etwas das ich machen wollte. Wie wäre der beste Lösungsweg/Ansatz (ausser das ding in ne Werkstatt bringen natürlich)

LG Piet

Bild 1 mit dem T-Bar Lenker war Kaufzustand , Bild 2 Aktuell
#1
(https://www.directupload.eu/file/d/8918/imepjxib_jpg.htm)
#2
(https://www.directupload.eu/file/d/8918/3vrnufoa_jpg.htm)

hallo Piet,
auf den Gedanken grössere HD einzubauen war ich in diesem Frühjahr gekommen. Das bring nichts.  Also wieder zurück zum OEM Setting.

a) Vergaser Gemischschraube 2 1/6 Umdr raus einstallen. BEIDE  (1/6 Teilung kommt von den Bits und deren 6-Kant Aufnahme)
b) sauber synchronisieren (siehe Wartungshandbuch  https://www.tr1.de/pages/technics_manual.php?key=XV750se&lng=eng&flg=0&pge=2011 ff)

Eine persönliche Frage: Wie versiert bist Du in der Reparatur/Instandsetzung von Motoren?

Ich frage nur, um einen Eindruck zu bekommen wie tief in die Materie eingetaucht werden kann.
Mit liebem Gruss
Anja

Hi, hab jetzt Grad Mal das Ventilspiel überprüft und eingestellt. Vorderer Zylinder wars relativ OK, und hinten war gar kein Spiel. Weder ein noch Auslass. Hinterer Zylinder war die Zündkerze pechschwarz und vorne minimal zu fett eingestellt. Technisch versiert in Sachen Motoren eigentlich gar nicht so wirklich. Generell aber handwerklich begabt und hab aber den biss mich einzulesen bzw Videos zu kucken. Werd morgen noch die Vergaser synchronisieren und dann nochmal ne Testrunde drehen. Mal sehen ob das klingeln weg ist mit den eingestellten Ventilen

Moin und willkommen.

Bei so einem verbauten Moped ist das immer schwierig. Die originalen Vergaser brauchen eigentlich den Rahmen und den Lufikasten als Resonanzraum oder zur Luftberuhigung oder was auch immer. Schon wenn man nur den Schnorchel aus dem Kasten ausbaut röhrt das Ding wie ein Hirsch und zieht nicht mehr richtig...

Vergaser-Grundeinstellung und Synchronisation hab ich hier mal beschrieben: https://www.tr1.de/pages/forum.php?iQuery=num=1403720264/0&anchor=0 Mit den Lufis kann es sein dass eine fettere Einstellung passt.

Wann klingelt es denn? Die HD ist ja nur bei Vollgas relevant, bei Teillast müsste man eher die Nadel höher hängen um da fetter zu werden.

Beim Einstellen der Ventile am hinteren Zylinder hast du aber den richtigen oberen Totpunkt erwischt, also den zwischen verdichten und arbeiten? Wenn man den zwischen auspuffen und ansaugen erwischt, sind beide Ventile noch/schon leicht geöffnet (Überschneidung) und demzufolge ist kein Spiel feststellbar. Stellt man dann Spiel ein ist es tatsächlich viel zu groß... Müsste dann klappern wie ein Sack Nüsse und ebenfalls nicht richtig ziehen.

Für vorne habe ich nur den einzelnen Strich genommen und hinten den Strich unmittelbar rechts neben dem T. Das Klingeln kann ich jetzt gar nicht genauer Beschreiben da ich vorgestern die aller erste Fahrt mit dem Motorrad gemacht habe und davor 1 Jahr gar nicht gefahren bin. Da hatte ich erst auf andere Dinge zu achten. Wo ich dann einmal wieder drin war Fahrtechnisch/Schalttechnisch und releaxter fahren konnte, war mir das irgendwann aufgefallen wo ich nen ruhigen Feldweg langgefahren bin. Habe aber da grossartig keine Tests mehr gemacht und bin kurz danach auch nach

Du musst für den hinteren Zylinder die Markierung T nehmen, aber jenachdem wie der Motor gerade steht musst du die KW einmal um 360 Grad drehen um den Totpunkt am Ende des Verdichtungstaktes zu erwischen. Daran denken, der Motor dreht "rückwärts", also wenn man links davor hockt rechts herum. Nuss mit Ratsche auf die Mutter an der KW stecken und Motor rechtsrum durchdrehen, dabei die Ventile beobachten. Einlass öffnet und schliesst, dann kommt der Verdichtungstakt und dann bis auf T weiterdrehen. Ventile hinten einstellen. Dann die Ratsche schräg nach hinten in Richtung des hinteren Zylinders ausrichten, dann rechtsrum drehen bis die Ratsche in die Richtung des vorderen Zylinders zeigt, dann auf die Markierung ohne Buchstabe ausrichten, dann ist der vordere Zylinder im Zündungs-OT. Ventile vorne einstellen. Dann kann man weiter bis zum hinteren Zylinder drehen und dann nochmal 360 Grad rum (die sogenannte Baerbock-Wende), dann ist der hintere wieder im Z-OT, usw. Siehe auch https://www.tr1.de/pages/technics_manual.php?key=XV750se&lng=eng&flg=0&pge=2007

Sicher dass das Klingeln nicht irgendein Klappern auf dem Feldweg war? Die Benzinhähne können auch klappern/tickern durch den pulsierenden Unterdruck. Unterdruckleitung mal abziehen und verschliessen und auf PRI fahren.

Das ich hinten was falsch hatte, hab ich vorhin schnell gemerkt. Hatte hier im Forum dann einen thread gefunden wo jemand den selben Fehler gemacht hatte und dann vorhin nochmal neu eingestellt. Also ich bin wiewvolgt vorgegangen. Erstmal alles los und abgeschraubt , dann zuerst im Uhrzeigersinn auf den einzelnen Strich gedreht und am vorderen Zylinder das Spiel eingestellt. Dann ursprünglich im Uhrzeigersinn weitergedreht bis zur Markierung mit dem T. Was aber wohl falsch war. Dann hab ich vorhin nochmal alles los und / ab geschraubt und nochmal im Uhrzeigersinn natürlich solange gedreht bis beide Ventile seeehr viel Spiel hatten. War bei der 2. Drehung dann so. Wieder alles zusammengebaut und kein tickern mehr. Mit meiner falschen Einstellung von heute Mittag hatte ich , wie du schon geschrieben hattest, ein lautes ticken. Zum Benzinhahn... Ich hab welche dran ohne Unterdruckschlauch und ohne pri. Und das klingeln hört sich in der Tat so an als wenn ne lose Schelle auf nem Rohr rumtanzt, könnte aber nix finden. Wollte mich aber schonmal für die Hilfe bedanken.

EDIT: mit dem klingeln hat sich wahrscheinlich geklärt. Es wird sehr wahrscheinlich von nem ring an meiner Lederrolle  gekommen sein. Da war einer ziemlich nah an der Hutmutter von der Gabel. Jetzt nur noch das mit dem zu fettem Gemisch hinterer Zylinder in den Griff bekommen. Werde aber erstmal die Vergaser später synchronisieren. Uhren werden gleich irgendwann zugestellt.

Ein Grund mehr die Rolle abzumachen. ;-)

Geht die Motorentlüftung bei dir noch in den Ansaugstutzen des hinteren Zylinders? Dann diese entfernen, den Anschluss am Ansaugbogenn verschliessen oder einen Bogen ohne Anschluss nehmen und die Entlüftung nach draussen legen. Gab hier mal einen Thread darüber.

Schnüffelstück auch entfernen fallls noch vorhanden, das bringt Falschluft in den vorderen Zylinder. Der läuft so magerer und der hintere durch die Blowbygase und Ölnebel fetter...

Nachtrag, das war der Fred: https://www.tr1.de/cgi-bin/yabb2/YaBB.pl?num=1695155711/0&anchor=0

Und noch was, vor dem Synchchronisieren die Leerlaufanschlagschraube am linken Vergaser rausdrehen und wegwerfen. Bekommt man sonst nicht eingestellt. Dann am besten erstmal mit der Fühlerlehre grob einstellen, wie in dem Thread den ich oben erwähnte beschrieben.

EDIT: hab heute ne kurze Testfahrt (100m) gemacht. Lief überhaupt nicht gut die Maschine. Also nochmal zurück auf 0. Ventile nochmal überprüft ob auch alles seine Rictigkeit hat...waren aber in Ordnung. Wollte grad dann nochmal die Vergaser synchronisieren und um den 2. Schlauch anzubringen hatte ich einen von den 2 Dicken Schläuchen abgezogen (die vom hinteren vergaser an die röhrchen am Rahmen gehen) diese waren ja beim kauf ab und ich hatte sie mal wieder drangesteckt , weil sie ja anscheinend dort hingehören (oder auch nicht) ....Das wäre jetzt meine Frage , Schläuche dran oder ab. Mit Schlauch ab jubelt sie mit meinen Einstellungen hoch wie sonst was.  


(https://www.directupload.eu/file/d/8921/bkhr9nud_jpg.htm)

Hi, ...
ja, die Schläuche gehören auf die Röhrchen, und dienen dem Druckausgleich
auf der Rückseite der Vergasermembran.
Es sollte sich aber kein nennenswerten Unterschied einstellen,
ob abgezogen oder aufgesteckt.
Es sei denn, im Röhrchen sitzt noch eine tote Spinne oder Käfer.
Die Plastikfilter vertragen sicher auch eine neue Füllung aus Schaumstoff.
Grüße Brunò  8-)

hallo Echolot79 und die anderen Leser,
um eventuelle Verwirrungen raus zu nehmen:

a) Um den oberen Todpunkt exakt zu bestimmen, die Nockenwellendeckel (sitze oben am Zylinderkopf seitlich ca. 11-12cm Durchm.) abneehmen.
b) Kurbelwelle im Uhrzeigersinn drehen bis "T" auftaucht.
c) wenn Kurbelwelle exakt auf "T" steht, oben am Nockenwellenantriebsrad müdden setzt das zentrum der 6-kant-Scraube, die Markierung auf dem Nockenwellenantriebsrad und die Gehäusemakierung am Zylinderkopfgehäuse in einer Linie stehen (fluchten) Toleranz: +/- ein paar Grad, jedoch kleiner wie ein Zahn des Nockenwellenantriebsrades.
Link: https://www.tr1.de/pages/technics_manual.php?key=XV750se&lng=eng&flg=0&pge=3106 ff

Anmerkungen:
... der Steuerkettenspanner sitzt immer im Leertrum der Steeurkette. D.h. bei Zylinder #1. hinterer dreht sich die Nockenwelle im Uhrzeigersinn, wenn man direkt von der linken Fahrzeugseite draufschaut.

Bei Zylinder #2, vorderer, dreht sich die Nockenwelle gegen den Uhrzeigersinn, wenn man von der rechten Motorseite direkt draufschaut.
Das ist in soweit wichtig, um einzuschätzen wie die Nockenwelle zu der Fluchtlinie steht.

... Um festzustellen ob man sich im Komressiontakt befindet, einfach einen inger in das Kerzenloch stecken. Dreht man nun die Kurbelwelle baut sich irgendwann unter dem Finger ein Druckauf. Zieht man den Finger heraus, puffed die zuvor ankomprimierte Luft aus dem Kerzebloch heraus.
Nun die Kurbelwelle auf die jeweilige Markierung / Gehäusezeiger einstellen ( "I" vorderer Zyl.; "T" hinterer Zylinder)

... wie zuvor bereits beschrieben, wenn nun noch die Nockeneinstellmarkierungen (Fluchtlinie) stimmen, die Ventile einstellen.

Am Ende alle abgnommenen Deckel wieder anbringen

Kompression messen:
da die Zündkerzen heraus sind, einen Kompressionsmesser einsetzten/einschrauben, den Gasdrehgriff aus Vollgas, wenn der Gaszug eingehängt ist, sonst den Drosselklappenhebel ganz hochziehen / drehen nur am rechten Vergaser.
mit dem Anlasserschalter den Motor drehen lassen, bis der Maximalwerterreicht ist. Am zweiten Zylinder wiederholen.
Werte: 10,5bar , 11,5bar sind gute Werte. nicht kleiner 9,5bar. Der Unterschied zwischen den beiden Zylindern soll 1bar nicht übrtschreiten.

so, genug gebabbelt
Gruss Anja

Quote:

der Steuerkettenspanner sitzt immer im Leertrum der Steeurkette. D.h. bei Zylinder #1. hinterer dreht sich die Nockenwelle im Uhrzeigersinn, wenn man direkt von der linken Fahrzeugseite draufschaut. Bei Zylinder #2, vorderer, dreht sich die Nockenwelle gegen den Uhrzeigersinn, wenn man von der rechten Motorseite direkt draufschaut. Das ist in soweit wichtig, um einzuschätzen wie die Nockenwelle zu der Fluchtlinie steht

Ist dass nicht genau andersherum? Bei mir dreht sich die NW hinten gegen den Uhrzeiger, vorne im Uhrzeigersinn.
Nur das es keine Mistverständnisse gibt, vielleicht geht bei dir die Zeit auch rückwärts, dann stimmts natürlich
Ali

Moin Ali,
DU hast recht. Mein Fehler !!

Da war ich einem Fehlgedanken unterlegen.
Entschuldigung für den Labsuss.
Gruss Anja