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Anlasserfreilauf (XV 750 SE) (Read 35408 times)
crazy cow
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Anlasserfreilauf (XV 750 SE)
05.05.08 at 14:04:40
 
moin,
ich hatte hier mal was geschrieben, welche Modifikationen ich zur Verbesserung des Anlassergetriebes (gut gebraucht, 140 Tkm) an der XV 750 SE vorgenommen habe. Hier noch mal bebildert. Ich weiss leider nicht, ob das Getriebe mit der TR1 identisch ist, der Anlasser ist es ja nicht.

Darstellung vereinfacht, Federn nicht dargestellt.
Natürlich habe ich neue Bremsfedern eingesetzt, die aber auf der Drehbank vermittels Ventilschleifpaste in die Keilrillen eingeschliffen. Schon nach wenigen Sekunden zogen sie wie die Sau.

Bild 1

Im neuen Zustand läuft alles perfekt, dem Verschleiss durch Gebrauch wurde aber konstruktiv nicht Rechnung getragen. Ausser durch den üppigen Magneten, der in eine Gehäusetasche eingeschoben, wacker und erfolgreich seinen Spansammeldienst tut.

Bild 2

Hier sieht man, was im Laufe eines halben Moppedlebens passiert.
Die Metallauflagen der Gummischeibe links reiben ab, es gelangt offensichtlich kein Öl dahin.
Das führt dazu,  dass beim Ausspuren die Zähne des unteren Zwischenrades am Motorgeäuse schrabbeln.

Die Zahnflanken vom oberen Zwischenzahnrad und vom Polrad verschleissen und bekommen ein Fase. Beim ersten Mal reinschauen habe ich einen grösseren Moment gebraucht um zu raffen, dass das gar nicht so gehört.
Das führt dazu, dass das Spaltmass zum Einspuren viel zu gross ist. Das obere Zwischenrad hat schon zu viel Drehzahl, ehe es mit dem Polrad in Berührung kommt. Starke Geräusche und erhöhter Verschleiss sind die Folge.

Das Polrad ist leider fest mit seinem Zahnkranz verbunden und nicht mehr als Ersatzteil lieferbar. Werkstätten tauschen allgemein nur die Zwischenzahnräder, die Federn und die Gummischeibe aus, was dazu führt, dass es ein bisschen besser wird. Aber lange währt das nicht.

Bild 3

Ich habe ausser den Federn also folgende Veränderungen vorgenommen: Eine 0,8mm Distanzscheibe unter die Gummischeibe. Mehr geht nicht, sonst lässt sich der Gehäusedeckel nicht schliessen.
Eine ebensolche Scheibe mit anderen Massen habe ich unter das obere Zwischenzahnrad geklebt. (Dirko) Die Massnahme war aber zu schüchtern. es hätten gut 1,5 - 2,5mm sein können. Im Grunde muss der Hub bis zur Berührung der beiden Zahnkräze nur 0,2mm betragen. Je weniger, desto besser.

Ich werde also bei der nächsten Inspektion Löcher in das obere Zwischenzahnrad bohren und justierbare Gewindestifte einschrauben.
Die Zwischenzahnräder schlagen nur aufeinander auf, reiben nicht.

Der Erfolg ist sicheres Ein- und Auspuren, die Geräusche rühren im Wesentlichen noch vom harten Aufschlagen und Abrollen des ob. Zwischenzahnrades her. Der Anlasser bleibt halt manchmal vor der Kompression stehen. Smiley

Gruss, Olaf

 
« Last Edit: 18.05.08 at 12:03:31 by Manfred »  
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Cap.Morgan
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Re: Anlasserfreilauf (XV 750 SE)
Reply #1 - 09.10.11 at 20:09:34
 
Roll Eyes Bin am überlegen woher ich die Distanzscheiben bekomme,hat einer Tipps?
lg
Cap.Morgan

 
 
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Gredner
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Re: Anlasserfreilauf (XV 750 SE)
Reply #2 - 10.10.11 at 12:13:43
 
Hallo Captain,
Distanzscheiben gibt es da, wo Du Kugellager, Zahnräder etc. kaufen kannst. Einen gutsortierten Handel sollte es eigentlich in jeder größeren Stadt geben.

Gruß Karsten

 
 

Gruß Karsten
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Odin
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Re: Anlasserfreilauf (XV 750 SE)
Reply #3 - 10.10.11 at 12:40:44
 
Ich hatte mir einen Scheibe, von einen Bekannten drehen lassen ...

und hatte diese nur auf Schraubtrieb und zwischen Zwischenzahnrad und dem großen Anlasserritzel gelegt.
damit hatte ich Spaltmass vom Zwischenzahnrad zum Polrad verkürzt.
Die Scheibe hatte eine Stäke von 2,3 mm, Innenduchmesser von 32,9 ( auf dem Großen Anlasseritzel ist einen NUT von 33m, somit klemmt die Scheibe fest auf der NUT) und einen Aussendurchmesser von 44 mm ( die größe des Zwischenzahnrad) ... passt auch und funktioniert super .... Anlasserfreilauf greift sofort ins Polrad.

Muss dazu sagen, das ich schon mal den Umbaukit aus den USA verbaut hatte, der das Prinzip von Olaf schon aufgriff, aber nicht wirklich dauerhaft funktioniert.

Seine Umsetzung, sehe ich als sehr gelungen an, denn ein weiteres Problem ist auch, das Zwischenzahnrad, wird durch die feder am gehäusedeckel daran gehindert, GANZ auf das Polrad zu greifen, somit geht ( nach der modifikation, nicht mehr) ca. 50% der Kraftübertragung verloren, was sich in verstärkten Abrieb zeigte.
PS. Man kann das Zwischenzahnrad, auch noch einfach umdrehen .... die Funktion bleibt

 
 
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crazy cow
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Re: Anlasserfreilauf (XV 750 SE)
Reply #4 - 10.10.11 at 18:21:53
 
Quote from Odin on 10.10.11 at 12:40:44:
Ich hatte mir einen Scheibe, von einen Bekannten drehen lassen ...


Dann ist imho immer noch das Problem, dass die Scheibe eigentlich geklebt werden muss. Wenn das Rad hochspurt kann sie imho gakeln, isch wäises aber net meä.
Ich hatte mir für die nächste Inspektion vorgenommen, das Zwischenrad dreimal 120 Grad versetzt durch zu bohren, M4 Gewinde und M4 Stiftschrauben ein zu drehen. Dann kann man den Abstand ohne Unterlegscheiben justieren.
Wenn der Deckel ab ist, müssen auch die Federn gerichtet oder erneuert werden. Sind nicht teuer, so um die 11 Tacken.
Ich hänge demnächst noch mal ne Zeichnung an, für die die gern frickeln. Wo das Zsammspiel der Federn erklärt wird.
Wer geeignetes Werkzeug hat, kann sich die Federclips natürlich auch allein biegen, sie haben einen generellen konstruktiven Schwachpunkt. Symmetrie. Auf und ablaufender Ast sind gleich lang, was vollkommener Käse ist, wenn das Rad immer in die gleiche Richtung dreht.

Olaf

 
 
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crazy cow
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Re: Anlasserfreilauf (XV 750 SE)
Reply #5 - 10.10.11 at 19:14:01
 

soungefähr sücht dat ut, wenn de Deckel af is.

1 ist der Anlasserclip. Er bremst den Anlasser. Witzig. Muss er, wenn der Startvorgang zuende ist. Je größer die Differenz zwischen Motordrehzahl und Anlasser/Zwischegetriebedrehzahl, desto schneller spurt das Zwischenrad zurück. Er hilft die also diese metallischen Schnattergeräusche nach dem Starten zu mindern.

2 der Zwischeradclip muss ebenso stark bremsen wie 1, eher stärker, tut er aber nicht. Überwindet der Anlasser den Bremswiderstand von 1, dreht sich die Zwischenwelle. Je besser 2 das Zwischenrad bremst, desto schneller spurt es am Schraubtrieb hoch. Hat die Spiralfeder 3 dabei eine gute Spannung, wird der Schraubtriebprozess erschwert.
Aber das muss sein!

3 Die Spiralfeder stützt das Zwischenrad am Deckel ab und drückt es nach dem Startprozess wieder runter. Am besten kurz und schmerzlos. Wirkt also zusammen mit 1. Wird 1 erneuert oder verstärkt, muss das auch mit 3 passieren.

Also: bei der Inspektion 1 und 3 zuerst. 1 erneuern, 3 auf die 1,5fache Höhe recken.
Jetzt ist 2 dran, und da muss tüchtig ins eingemachte gegriffen werden, weil Clip 2 imho unterdimesioniert oder falsch konstruiert ist. Als Beispiel nehmen wir einen Ölfilterschlüssel, der ziehende Arm zieht sich fest.



Im Bild oben ist Oben links (OL) der Normalclip, wie er von Yamaha kömmt. OR ist ein Tuning Part aus USA. Es hat den Nachteil, dass schon bei der Montage die Schenkel überdehnt werden.

UL so sehen die von mir nachgebogenen (vorgeapnnten Clips aus. Am ganz linken Ende behält er auch nach der Montage seine Form, so dass er problemlos in der Führung gleitet.

UR wird mein nächster Versuch. Wir müssen gottlob nicht darüber streiten, wie herum er montiert werden muss. Wenn es schlechter geht als Serie, dreht man ihn um. Diese Clipform wird imho nur bei Clip 2 benötigt.

Olaf




 
 
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Odin
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Re: Anlasserfreilauf (XV 750 SE)
Reply #6 - 11.10.11 at 06:33:27
 
Quote from crazy cow on 10.10.11 at 18:21:53:
Quote from Odin on 10.10.11 at 12:40:44:
Ich hatte mir einen Scheibe, von einen Bekannten drehen lassen ...


Dann ist imho immer noch das Problem, dass die Scheibe eigentlich geklebt werden muss. Wenn das Rad hochspurt kann sie imho gakeln, isch wäises aber net meä.
Ich hatte mir für die nächste Inspektion vorgenommen, das Zwischenrad dreimal 120 Grad versetzt durch zu bohren, M4 Gewinde und M4 Stiftschrauben ein zu drehen. Dann kann man den Abstand ohne Unterlegscheiben justieren.
Wenn der Deckel ab ist, müssen auch die Federn gerichtet oder erneuert werden. Sind nicht teuer, so um die 11 Tacken.
Ich hänge demnächst noch mal ne Zeichnung an, für die die gern frickeln. Wo das Zsammspiel der Federn erklärt wird.
Wer geeignetes Werkzeug hat, kann sich die Federclips natürlich auch allein biegen, sie haben einen generellen konstruktiven Schwachpunkt. Symmetrie. Auf und ablaufender Ast sind gleich lang, was vollkommener Käse ist, wenn das Rad immer in die gleiche Richtung dreht.

Olaf

Moin Olaf ...... die ganzen Gedanken hatte ich auch, nur leider kann nicht jeder mal eben ein paar Löcher bohren, weil er nicht das passende Werkzeug oder Platz hat.
Wegen dem Kleben hatte ich mir dann auch viel den Kopf zerbrochen .... okay, ich könnte aus der Luftfahrt einen Metalkleber besorgen, aber der Preis macht AUA.
Deswegen habe ich das Innenmass der Scheibe auch um 0,25 mm verkleinert, somit hat man nun zwei Möglichkeiten:
Scheibe erwärmen und auf das Ritzel fügen, und beim erkalten sitzt es bombenfest, oder wer das auch nicht kann, mit einen harten Kuststoffhammer schön drauf hauen ... dauert etwas länger aber der Efekt ist der gleiche ....
Dieses sind testresultate von 10 Motoren, die alle noch drehen, und Ihre Scheibe nicht verloren haben  Grin Wink


Not to scale = nicht Maßstabsgetreu

 
« Last Edit: 11.10.11 at 17:19:22 by Odin »  
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crazy cow
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Re: Anlasserfreilauf (XV 750 SE)
Reply #7 - 11.10.11 at 15:09:42
 
moin,
zu den Fragen im privaten Kanal: lieber hier, dann haben alle was davon.

Wenn man eine neue Gummischeibe bekommt, (meine anderen Teile hatte der Händler in der Schublade,) braucht man die natürlich nicht zu unterlegen.
Vielleicht lässt sich die alte verwenden, um das Zwischenrad höher zu stellen. Ich meine, dazu müsste der innere Durchmesser aufgefriemelt werden. Als Kleber eignet sich übrigens Kaltmetall 2K Spachtelmasse. Ebenso Elring Dirko rot. Wobei das länger zum fest werden braucht und als Silikon um so besser funzt, je dicker es aufgetragen wird.

Nach meinen Informationen ist der Ersatzteilkit "Zwischenwelle" nicht mehr lieferbar. Er war mit rd. 70 Euro nicht so teuer. Aber diese Formulierung bedeutet nach meiner Erfahrung bei Yamaha was anderes. Die XV750SE Microfiches sind noch nicht digitalisiert, werden das vielleicht auch nicht. So sah das bei den XJ Modellen auch kurze Zeit aus, neuerdings sind da alle Modelle ab 1980 verfügbar, alle Teile auch.
Es geht darum, dass im Zentrallager NL nur Teile für Modelle bis zu einem best. Alter gelagert werden. Andere werden offensichtlich tatsächlich in Japan bestellt und ein Sublieferant gequält. Dazu muss dort aber die (neue) Nummer bekannt sein. Bestellungen müssen wohl diesen Weg über NL gehen.

Olaf

 
 
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Bike: xv750se Bj. 81-UK, xv750se Bj.86-US
Re: Anlasserfreilauf (XV 750 SE)
Reply #8 - 11.10.11 at 17:31:30
 
Hmm ..... ich hatte mal eben eine Idee .... und zwar sah ich mir im Vergleich die Freilaufzeichnung der Xv750se an und Xv1100 (Virago)
Das system der Kraftübertragung auf das Polrad scheindt identisch zu sein, jetzt bleibt nur die Frage, haben diese teile auch die gleiche Größen, denn dann hätte man die passenden Teile, auch neue Gumie`s

 
 
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Re: Anlasserfreilauf (XV 750 SE)
Reply #9 - 11.10.11 at 21:38:29
 
Quote from Odin on 11.10.11 at 17:31:30:
Hmm ..... ich hatte mal eben eine Idee .... und zwar sah ich mir im Vergleich die Freilaufzeichnung der Xv750se an und Xv1100 (Virago)
Das system der Kraftübertragung auf das Polrad scheindt identisch zu sein, jetzt bleibt nur die Frage, haben diese teile auch die gleiche Größen, denn dann hätte man die passenden Teile, auch neue Gumie`s


Hat die 1100 noch einen Schraubtrieb? Zwischen den beiden Modellen lagen doch ein paar Erfindungen/Patente zu Freilauflagern. Was durchaus gleich sein könnte: Die Kardanmotoren haben links die gleiche Motorhälfte, so dass sich das Lager für die Zwischenwelle an der gleichen Stelle befinden sollte. Wenn das Polrad das gleiche ist, sind auch die Zwischenzahnräder gleich. Da wird es aber spekulativ, weil es schon lange heisst, das XV750 Polrad sei nicht mehr lieferbar. Schau doch mal nach, ob die die Limaleistung von beiden Modellen findest. Ich müsste mal einen Kumpel fragen, der alle Yam Microfiches hat und die Nummern vergleichen kann. Ich brächte aber erst mal eine.

Ich persönlich finde die Gummis nicht wichtig, weil sie eben schnell verschleissen. Handgemachter Ersatz ist mit Sicherheit besser. Die Industrie würde nie Messing einsetzen aus Kostengründen. Der Handwerker schon.

Olaf

 
 
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