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Message started by Bulldozer on 19.08.07 at 18:35:27

Title: Pleuelagerschaden nach Ölfilterfalschrum!?
Post by Bulldozer on 19.08.07 at 18:35:27

Hello erverybody,

ich habe mich gearde eben registriert, da ich Hilfe benötige. Habe vor einer Woche eine gut erhaltene 81.er 5A8 erstanden. Leider wurde vom Restaurator der Ölfilter falschrum!!! reingewürgt. Ich habe das erst nach einer intensiven Probefahrt von ca. 15 km feststellen können, da merklich Öl aus dem Filtergehäusedeckel entwich, und mich die ewig geschlossene Überdruck-Filterklappe (Schluchz) dann erst nach Öffnnung des Deckels anblinzelte (Also wohl kein Öl zur KW und Köpfe).

Mein Gefühl sagt mir nun, das sich da ein Pleulagerschaden ausarbeitet ( nach ca. weiteren 300 km Testfahrt mit korrektem Ölfiltersitz). Andere hiesige Schrauberstimmen meinten, das sei wohl "normales Schlagen des V" (45.000km). Ich bin da anderer Meinung.

Eigentlich möchte ich das Moped behalten, nur wenn, dann muß er wohl auf. Meine Frage ist nun bei wem und wieviel kostet es wohl? Vielleicht auch dann mal ganz überholen, mit entsprechender Beteilgung des Verursachers (Ölfilterreinwürger).

Ansonsten werde ich das Moped wohl zurückgeben, will ich aber eigentlich nich...


Danke für Hilfe





Title: Re: Pleuelagerschaden nach Ölfilterfalschrum!?
Post by crazy cow on 22.08.07 at 00:16:45

hallo du bulldozer,

es ist wohl so, dass auch andere Leute schon fertiggebracht haben den Ölfilter verkehrt herum ein zu setzen. Aber noch niemand hat von einem kapitalen Schaden berichtet.

Jetzt muss ich doch erst mal fragen: Bist du sicher, dass das Teil falsch rum drinnen war? Ok, auf dem Foto sieht es so aus.

Du hast bei deinem Foto oben einen wesentlichen Teil nicht dargestellt: das untere Loch des Filterdeckels. Da sitzt normalerweise ein O-Ring drin, der verhindert, dass da Suppe auf den Auspuff läuft. Die Bohrung geht ins eingemachte und lässt sich schön zum messen der Öltemperatur verwenden.

Das Klopfen, ein metallisches hämmerndes Geräusch könnte aus dem Zylinderkopf kommen, wenn die Kipphebellager ausgeschlagen sind, es ist etwas lauter und diffuser als falsch eingestellte Ventile. Die Reparatur ist einfach.

Ich hatte mal einen Pleuellagerschaden am Auto, das hört sich nicht an, als wäre ein bisschen was kaputt. Das hört sich an, als wenn eine zu grosse Kurbelwelle an ein Eisengehäuse schlägt.

Ferndiagnose und Rat ist schwierig. Ein defektes Pleuellager ist bei dem Motor keine leichte Reparatur. Ich hoffe es hilft dir bei nochmaliger Checkung.

Gruss, Olaf


Title: Re: Pleuelagerschaden nach Ölfilterfalschrum!?
Post by Bulldozer on 22.08.07 at 11:22:11

Hallo Olaf,

danke für den Hinweis, ich werde der Kipphebellagerung nachgehen. Am besten wäre, ich treffe hier in der Gegend Borken / Münster einen Tr1er, der seine Karre kennt. Der O-Ring für die unterste Schraubschaftabdichtung war übrigens gar nicht mehr da, deshalb war´s nach der Probefahrt auch ordentlich am Dampfen und Stinken, da der Krümmer richtig schön geölt wurde.

So sah übrigens der verkehrt reingewürgte Ölfilter aus:

... schade, krieg das Bild hier nicht rein, krieg immer den Hinweis neuladen, klappt aber nicht egal...

jedefalls ist der schön krumm. Und der Deckel ging garantiert nicht von Hand drauf, sondern nur mit Schraubgewalt!!

Wenn das hier also jemand liest und aus meiner Ecke stammt, und Lust auf Kaffesatzlesen anhand von echten Geräuschen hat, ist er herzlich eingeladen sich bei mir zu melden, Flaschbier und Tasskaff sind selbstverständlich.

Danke und Gruß Tom, alias Bulldozer

P.S.
einfach SMS an 0163/8359117, ich rufe zurück


Title: Re: Pleuelagerschaden nach Ölfilterfalschrum!?
Post by crazy cow on 22.08.07 at 13:37:23

hallo Tom,
das ist mir nun noch nicht passiert, deshalb sage ich auch nichts zu der Diskussion, ob in dem Falle noch Öl gepumpt wird. Ich denke aber,  dass es vom Einzelfall abhängt, das schnüffelstück verdrückt ja sicher bei der Aktion, entweder es schliesst oder es schliesst nicht.

Solange du die Option der Rückgabe hast, würde ich folgendens probieren:

- Den defekten Ölfilter wieder einbauen, so verkehrt wie er war.
- Kerzen raus
- Die Steigleitungen abflanschen, vielleicht oben am Zylinderkopf.
- Anlasser nudeln lassen.

Wenn Öl aus den Steigleitungen spritzt, sind auch die Lagerschmierstellen versorgt worden.

Oddr?

Gruss, Olaf :-[


Title: Re: Pleuelagerschaden nach Ölfilterfalschrum!?
Post by hornschorsch on 23.08.07 at 10:55:23

Ich kenne definitiv jemanden der mir glaubwürdig ist und der den Ölfilter mal falschrum eingebaut hatte. Nach einigen Kilometern Fahrt war der Ventiltrieb im Eimer. Ist es nicht sogar so, dass nur das Öl zu den Köpfen durch den Ölfilter gepumpt wird? In dem Fall dürfte der Kurbeltrieb ja nix abbekommen haben.

Gruss,
Georg


Title: Re: Pleuelagerschaden nach Ölfilterfalschrum!?
Post by crazy cow on 23.08.07 at 11:57:48


hornschorsch wrote:
Ich kenne definitiv jemanden der mir glaubwürdig ist und der den Ölfilter mal falschrum eingebaut hatte. Nach einigen Kilometern Fahrt war der Ventiltrieb im Eimer. Ist es nicht sogar so, dass nur das Öl zu den Köpfen durch den Ölfilter gepumpt wird? In dem Fall dürfte der Kurbeltrieb ja nix abbekommen haben.

Gruss,
Georg


Ich glaube, du hast schon wieder recht. Mir ist auch ein Schaden bekannt, wo bei der Gelegenheit der Ventiltrieb aufgab. Die Schmierung der Kurbelwelle setzt nur aus, wenn die Brühe nicht zurückläuft.

Also Tom, schlimmstenfalls abgelaufenen Nockenwellen, wahrscheinlich aber Kipphebellager und Kipphebewellenlager. In Russland hält sowas noch 30Jahre, wir hatten aber gerade in einem anderern Thread u.a. eine Diskussion über den Druckverlust an den Pleuellagern, wenn das Laufspiel im Kopf zu gross wird.

Man kann es leider nur durch Öldruckmessung checken, oder den direkten Vergleich einer ausgeschlagenen und intakten Kipphebelwelle.
Bei mir ist die vorderste leichtgängiger als die andern.

Sepp schrieb mal was von einem Öldruckgeber, der an der unteren Bohrung des Ölfilterdeckels eingeschraubt wird.  Das ist eigentlich auch der beste Messpunkt.
Bis du Klarheit hast, nicht niedertourig fahren.

Das Kipphebelgeräusch verschwindet übrigens, wenn du das Ventlispiel zu klein einstellst.
Das empfehle ich dir aber ausdrücklich nicht, es hilft aber bei der Diagnose.

Gruss, Olaf


Title: Re: Pleuelagerschaden nach Ölfilterfalschrum!?
Post by Bulldozer on 23.08.07 at 22:21:08

Hallo Olaf, Hallo Georg,

danke für die rege Anteilnahme und die Voschläge. Zum Schmierkreislauf  hab ich hier auf englisch einen eindeutigen Hinweis gefunden, dass das sämtliche gefilterte Öl nur durch die Bohrung im großen rechten Seitendeckel verteilt wird und zwar an die hohlgebohrte Kurbelwelle, die über einen Simmerring in den Seitendeckel eingebunden ist  und so das Öl zu den Pleuelagern und den Wellenlagern verteilt. Der Rest verteilt sich dann weiter an die beiden Steigleitungen.

Ich werde morgen mal das vor meinem Kauf gerade frisch gewechselte Motoröl ausbluten lassen, und dann darin Kaffesatzlesen betreiben, und auch den Ventiltrieb checken.

Mal schauen ob ich dort etwas konkretes feststellen kann. Das gemeine an der ganzen Sache ist halt, das das Moped subjektiv nachwievor einfach gut geht. Läuft sauber ohne zu verhakeln aus dem Keller raus, und im Leerlauf, mmmhmm..... Rythmus, geil.

Nunja ich werde sehen und Ihr werdet lesen was weiter passiert.

Danke und Grüße Tom


Title: Re: Pleuelagerschaden nach Ölfilterfalschrum!?
Post by Hartmaenche on 24.08.07 at 07:05:56

Moin. ich kann mich an einen Bericht in der Motorrad erinnern, damals sind bedingt durch den Ölfilter reihenweise die Köpfe verreckt.Ich glaube das im Anfang sogar einige Werkstätten den Ölfilter falsch eingebaut haben.Ich schaue mal ob ich den Bericht noch finde, Aufhänger war ein Ehestreit - Ein Foto auf dem ein Ehepaar sich um die Trine gestritten hat die in Vorder-und Hinterteil zerlegt war.

Gruß Willi


Title: Re: Pleuelagerschaden nach Ölfilterfalschrum!?
Post by HaraldS on 24.08.07 at 08:51:51

Hallo Kollegen,

der erwaehnte Artikel aus der Motorrad-Zeitschrift ist hier im Pressebereich eingestellt.

Gruss, Harald


Title: Re: Pleuelagerschaden nach Ölfilterfalschrum!?
Post by hornschorsch on 24.08.07 at 10:49:57

Und Achtung, dort wird zwar auch auf dem Ölfilterthema herumgeritten, aber auf dem Bild mit Unterschrift, in der davor gewarnt wird den Filter bloss nicht falsch einzusetzen, ist er genau falschrum abgebildet!

An Tom: Wie schlimm sie wirklich klötert müsste man sich anhören, oder mit einer anderen Maschine vergleichen. Ich tät vieleicht das Öl nochmal wechseln und weiterfahren. Evtl. bei der Gelegenheit die neue grössere Ölpumpe montieren, und die untere Hohlschraube an den Steigleitungen zu den Köpfen auf 2mm aufbohren (Suchfunktion benutzen), dann sollte die Ölversorgung gesichert sein.

Gruss,
Georg


Title: Re: Pleuelagerschaden nach Ölfilterfalschrum!?
Post by crazy cow on 24.08.07 at 14:39:09

Ich meine ja, wenn die Trine noch bei Leistung ist, haben die Nocken nix abgekriegt.
Und mit dem Klötern, verschlissenen Lagern im Kopf kann man weiterfahren, solange der Druck im Keller dadurch nicht beinträchtigt wird.

Hat denn keiner ne Idee für ne stationäre Oldruckmessseinrichtung?

Gruss, Olaf

PS: sollte nicht das Überdruckventil öffnen, wenn der fluss im Filter blockiert ist?


Title: Re: Pleuelagerschaden nach Ölfilterfalschrum!?
Post by HolKel on 24.08.07 at 18:33:31

Ich empfehle bei laestigem Klappern ja immer zuerst mal auf die Benzinhaehne zu schauen:
* Vakuumleitungen abziehen und zustopfen
* Benzinhahn auf Reserve stellen (oder wars PRI? Kann gerade nicht nachgucken gehen..) und Motor laufen lassen.

Wenn dann das Klappern weg ist, waren's die Ventile in den Benzinhaehnen. Nicht schlimm, aber laut!

Holger


Title: Re: Pleuelagerschaden nach Ölfilterfalschrum!?
Post by Bulldozer on 29.08.07 at 10:33:55

Hallo Leute,

ich will Euch nicht lange auf die Folter spannen, daher hier vorab schonmal die Entwarnung:

kein Kernschaden!

Ich habe das erst Frisch eingefüllte Öl nach 500 km abgelassen, es sah aus wie Affenscheiße (Erklärung: Affenscheiße=Öl + Graphitpulver, nimmt man für Dichtungen zum heilewiedertrennen usw.). Der Einfüller hat irgendsoein  simmerringweichmach und ölabdicht Additiv dazugemischt, ich war mir aber nicht sicher ob doch Kupfer oder Messing aus Lagerschalen dabei ist.

Darum habe ich wiederbefüllt mit grausamen vollsynth, Öl, um rauszuspülen was raus will. Nach weiteren 800 km und anschließendem Ausbluten dann: niximöl!

Kurbeltrieb ist ok. ich vermute das klötern kommt aus den Köpfen, speziell Einlass vordere Zylinder. Tickern tun sie alle, aber leichtes hämmern einen tick über Leerlauf bis nicht mehr hörbar ab ca. 3.000 umis kommt eigentlich nur von dort.

Also Filter faschrum und ca. 15 km fahren geht noch, aber dann fix andersrum rein.

Übrigens vollsynth. Öl, auch wenn drauf steht speziell für Nasskupplung, ist Blödsinn! Die Kupplung rutsch im 4. und 5. Gang ab 3500 umis raus! Ich verwende jetzt wieder rein mineralisches Öl und es ist schon wieder wesentlich besser. Allerdings müssen wohl neue oder besser härtere Federn rein.

Es kann auch sein, das ursächlich mitwirkt der Exzenter im linken Gehäusedeckel. Der hat schon recht viel Radialspiel, sodass zum einen der Simmering dort überfordert ist, was allerdings den Vorteil hat, das die Seitenständermechnik schön planmäßig mit Tropföl versorgt wird, zum anderen aber ein leichtes "verkanten" des Excenter die Rückholfeder überfordert und so eben genau der Hauch von Aushebelkraft auf die Kupplung wirkt, der´s rutschen lässt.

Ich teste da erst mal ne stärkere Feder.

Bis denne...

Grüße Tom alias Bulldozer




Title: Re: Pleuelagerschaden nach Ölfilterfalschrum!?
Post by hornschorsch on 29.08.07 at 18:34:18

Ja, der Simmering links an der Kupplungsbetätigung ist ein Sorgenkind, der muss alle paar Jahre mal gewechselt werden. Aber verklemmen oder verkanten tut sich die Kupplungsmimik eigentlich nicht, wenn die Rückholfeder links unter dem kleinen Deckelchen den Zug nicht ganz zurückzieht tippe ich eher auf einen schwergängigen Zug.

Zur rutschenden Kupplung: Verstärkte Kupplungsfedern von Lucas rein, dann geht das wieder. Und die verstärkte Unterarmmuskulatur für den linken Arm gleich mitbestellen. ;-) Nur 3 Federn zu tauschen soll auch reichen, dann lässt sich sich noch besser betätigen.

Gruss,
Georg


Title: Re: Pleuelagerschaden nach Ölfilterfalschrum!?
Post by crazy cow on 30.08.07 at 13:02:12

Moin,
das Ausrückteil hat m.W. auch nur ein Lager. Dafür kommt man gut an den Simmering ran. Kost im Industriebedarf 4,50. Es gibt auch Versender.

@bulldozer: Möglicherweise hat dir das Liqui Moly auch den Arsch gerettet. Oder es wurde eingefüllt, weil das Teil vorher schon klopfte. Die Anwendung ist umstritten. Bei zu neuen Motoren kann es dazu führen, dass die Kreuzhonspuren sich zusetzen und an den Zylinderwänden sich praktisch kein Ölfim bilden kann. Es tritt dann ein Effekt ein, wie bei Graphitzylindern die theoretisch ideal, praktisch aber alles andere sind.

Aber Notlaufeigenschaften wenn nicht geschmiert wird, wie in deinem Falle, hat es allemal.

Sei froh, dass es so gut ausgegangen ist.

Bei mir konnte ich das Laufspiel nur durch den direkten Vergleich bei ausgebautem Kopf feststellen.
Man kann bei der TR1 den "Vorderwagen" abschrauben. Oberere Motorbefestigungen lösen, Kabel trennen, Dämpferbolzen entfernen. Dann kann man das Rahmenrohr mit dem Vorderrad wegschieben. Hinterrad, Motor und Hauptständer bleiben zusammen. Dann kann man die Köpfe entfernen oder dran arbeiten.

Das ist ne Stunde Vorbereitung, aber dann ist´s easy.

Gruss, Olaf