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Message started by crazy cow on 28.09.09 at 21:10:13

Title: Frevel: BT45 Wechsel
Post by crazy cow on 28.09.09 at 21:10:13

moin,
ich hab ja nun meinen Frieden mit dem BT 45 gemacht. Ist wohl bekannt, dass ich nicht zu den uneingeschränkten Befürwortern dieses Produktes zähle, mal milde ausgedrückt.

Kurze persönliche Bewertung:
Der BT45 zeichnet sich vor allem durch eine sehr kurze Aufwärmzeit aus. Nach meiner Erfahrung ist er nach 500m warm. Dennoch wird er nach 200km nicht heiss, solange der Luftdruck nicht im argen liegt.
Er hat dadurch ein überdurchschnittliches Kurvenhandlig aber keine bemerkenswert hohe Lebensdauer.

Vorn und hinten jetzt 4.500km, Hinterreifen 1mm, Vorderreifen 2,5 - 3mm, vorne gleichmässig, hinten eher mittig.

Der viel beklagte Shimmy des Vorderreifens blieb bei mir trotz fühlbarer Sägezahnbildung aus, was ich auf meine extreme Nachlaufänderung zurückführe ( Nase runter, Bürzel hoch) Bei kürzerem Nachlauf wirken die Kräfte von der Strasse auf die Lenkung weniger gravierend, dafür lenkt es sich oben leichter. Um dem Einwand vor zu beugen: Natürlich wird der Geradeauslauf durch kürzeren Nachlauf weniger stabil, aber ich fahre schon neun Jahre so und der Michelin lief sehr stabil, bei jedem Wetter.

Was mir nicht gefallen hat:
- Eine Spontanentleerung auf der BAB und letzlich zwei schleichende, Reifen und Schlauch vertrugen sich nicht und/oder der Reifen ist ohne Nachbearbeitung nicht für den Betrieb mit jedem Schlauch geeignet.
- Grundsätzlich sollte ein Reifen rund sein. Wenn das nicht millionenfach gewährleistet werden kann, ist es imho kein Jahrhundertreifen. Auch andere "Garantiefälle" wurden mir zugetragen. Sorry, ein Mopped hat nur zwei Reifen, viel Spielraum ist da nicht im Garantiefall. Ich habe deshalb den krummen Hinterrreifen mit arschförmiger Ausbuchtung, zwei Pobacken und einer Pofalte die letzten 1500km mit einem Luftdruck von 2,2 - 2,4 gefahren (das ist der Druckverlust von einer Woche), damit er nicht humpelt.

- Vor dieser Zeit (nach einer Laufleistung von 3000km!) fing der Hinterreifen an, geradeaus zu schlingern. Verbesserung durch den schwächeren Luftdruck und harte Feder/Dämpfereinstellung.

- Nicht zu verbessern war das "Whitelining". Fahrbahnmarkierungen und Teerflicken bleiben eine Quelle beharrlichen Waberns. Ebenso abgefräste Teerdecken. Bin aber nur Solo gefahren, was wohl eh ein Prob. ist wenn man keine 120kg wiegt.

Wat nu?

Ich habe keine Reifenbindung eingetragen, fand den BT45Front gut, den Rear schlecht. Ganz einfach, schon vom Verschleissbild.
Vom Profil, vom Konstruktionsalter und von der Bewertung war mir der AVON AM26 Roadrider aufgefallen. Tatsächlich spricht der Hersteller genau die Verbesserung des Whitelinings an und das Profil wird in anderen Foren schon als "die" Alternative zum BT45 gehandelt. Er wird dieser Tage eintrudeln, schau´n mer mal. Werd immer mal was dazu schreiben, aber die Bewertung wird vielleicht genau so hässlich ausfallen, wie bei dem berühmten Fachmagazin. Ich vergleiche die neue Alternative mit dem heruntergefahrenen alten Lappen. Das ergibt dann eine fast objektive Bewertung. Sowas kommt von sowas her.

Gruss, Olaf








Title: Re: Frevel: BT45 Wechsel
Post by hornschorsch on 29.09.09 at 08:49:14

Wenn Du mit so wenig Luftdruck fährst ist es imho kein Wunder dass das Mopped eiert. Entweder hast Du eine Fehlproduktion erwischt, oder an deinem Fahrwerk ist sonst was im Argen. Ja, leider hatte Bridgestone wohl ab und zu Produktionsprobleme, Gerhard aus dem XJ-Forum hatte doch mal einen Vorderreifen der Risse bekam... Sollte das öfter vorkommen wäre das natürlich sehr schade, ich persönlich habe es noch nie gehabt.

Bin am Samstag und Sonntag noch wieder mit der BT45-besohlten Turbo-XJ gefahren, einfach nur super. Pickt wie die Sau von Anfang an, geradeauslauf ok (wer will schon geradeaus fahren?), und super Kurvenhandling. Ok, wenn man über einen weissen Strich fährt zuckelts ein bisschen, habe jetzt keine Erinnerung mehr ob das früher mit den Metzler besser war. Ist aber auch wurscht, wenns regnet wird man halt nass.

Gruss,
Georg


Title: Re: Frevel: BT45 Wechsel
Post by crazy cow on 29.09.09 at 11:14:19

moin,
wir haben das ja schon oft bekakelt. Der BT45 ist ja ein sehr guter Reifen, wenn er neu und rund ist.
Andere haben wohl eher das Prob, dass der Vorderreifen vor der sichtbaren Verschleissgrenze wegen Shimmy "unfahrbar" ist, überspitzt ausgedrückt. Bei meiner Grössenkombination ist halt der Hinterreifen verbesserungswürdig. Das hängt doch von vielen Faktoren ab, speziell bei Umbauten.

Zum Druck sagt Bridgestone sogar sinngemäss: "Bei Renneinsätzen vorn und hinten 2,3bar. Aber ich verstehe dein Argument, was für alle Bridgestone offensichtlich stärker gilt als für andere Fabrikate: Der Druck hält die Karkasse in Form. Zu wenig Druck bringt aber einen guten Grip und ein Wabern des Reifens in sich mit sich. Das war es bei mir aber nicht. Eindeutig Gripverlust auf der mittleren Lauffläche.

Eine Zeitschrift würde nie ein Mopped mit zwei verschieden Reifen testen. Ich darf das halt. Ich hätte auch gern einen Michelin Pilot Hinterreifen genommen, Mitte Silica-, Rand Kautschuk Mischung. Aber der Avon ist eine neuere Entwicklung, der hat mich mehr interessiert. Ist eben gekommen. Diesmal montiere ich ihn selbst.

Gruss, Olaf





Title: Re: Frevel: BT45 Wechsel
Post by Sepp on 29.09.09 at 13:27:19

Also ich fahr mit 2,0 vorne und max 2,2 hinten, mit den Rennern 1,8 und 1,9, max 1,9 und 2,0 im kalten
Zustand gemessen. Die Angabe vorn u. hinten 2,3 bar bezieht sich sicher auf moderne 17-Zöller, die
sowieso mehr Luft brauchen. Mit 2,5 bar oder so fährt man ja wie auf rohen Eiern. Weiß ja nicht, ob
ihr den mangelnden Grip bei dem Luftdruck mit Körpermasse kompensiert? Am besten noch mit einem
Rucksack voller Ziegelsteine.......................
Der BT ist schon gut, der Vordere besser als der Hintere, da hat Crazy schon recht. Avon-Reifen
passen normalerweise besser auf schmale Felgen und bauen etwas breiter was für ihn spricht.
Die Brückensteine sind eher für breite Felgen gemacht, deshalb ist er auch auf der TR-Felge etwas schmal.
Leider ist die Auswahl für die TR nicht mehr besonders groß.
So long Sepp


Title: Re: Frevel: BT45 Wechsel
Post by crazy cow on 29.09.09 at 14:55:02

Den Battlax gibt es inzwischen auch in den alten Formaten 3,25-19 und 4-18.

Ich habe vorne ne 2,50er Felge, hinten eine 2,75er. Neulich gab es mal ne Frage zu den Reifen, da würde ich inzwischen auch sagen, mit dem BT45 vorne eher schmaler bei den Original Felgen, also 90/90-18 Front und 120/80-18 Rear. Grund: mit einer schmalen Felge wird der Bodenkontakt mit einem breiteren Reifen nicht grösser, aber die Abrollbögen auf dem Reifenquerschnitt harmonieren schlechter. Der BT45Rear ist halt sehr (halb-)rund im Profil-Querschnitt. Das macht man heute nicht mehr. Durch Nachlauf und Reifenbreite hinten liegt das Vorderrad immer etwas mehr geneigt in der Kurve.

@Sepp: Was du da ansprichst mit dem Gewicht - Ich denke es hängt mit der Sitzhaltung auf dem Bock zusammen. Wer mit recht hohem Serienlenker auf seinem Allerwertesten "ruht", hat hinten automatisch mehr Gewicht. Ich fahre eher in Jockey Haltung, Gewicht in den Kien und den Füssen. (Natürlich nicht auf der Geraden) Ich denke, das tust du auch. Da wird die XV/TR1 fast die gleichen Probleme haben wie ein Vierzylinder,  vorne gut belastet, hinten schlingerts. Mit kürzerem Radstand wäre hinten auch mehr Gewicht.

Der Avon Roadrider sieht übrigens seltsam aus. Etwas speckig. Silica Mischung wie Metzler Z6. Ich behaupte mal bösartig: das ist das gleiche Zeug aus dem die Universal Scheibenwischer Profile sind, die man im Baumarkt kaufen kann und die die Scheibe verschmieren.

:(

Aber er ist recht schwer, sehr steif und hat ultradicke Wandungen, ich bin noch gar nicht sicher, ob ich den mit Normalwerkzeug alleine aufziehen kann.


Gruss, Olaf



Title: Re: Frevel: BT45 Wechsel
Post by hornschorsch on 29.09.09 at 14:57:21

Oiso, Sepp, erstmal sind deine Renner mit Dir drauf bestimmt ca. 2 Zentner leichter als ein trampeliger Westerwälder mit nahezu serienmässiger bleischwerer Karre. Ich bin die BT45 zuerst auch mit 2.0 / 2.5 Bar gefahren, was wimret die original-Empfehlung in der Betriebsanleitung der TR1 war. Gab aber vorne Sägezahnbildung wie verrückt.

2.5 / 2.8 ist die Empfehlung von Bridgestone, damit sind die Sägezähne deutlich reduziert und am Fahrverhalten merke ich nichts schlechtes. Kann mich auch nicht über mangelnden Grip beklagen, aber vielleicht bin ich nur zu unsensibel und/oder fahre zu langsam. ;-)

Gruss,
Georg


Title: Re: Frevel: BT45 Wechsel
Post by hornschorsch on 29.09.09 at 15:01:33


crazy cow wrote:
Eindeutig Gripverlust auf der mittleren Lauffläche.

Bitte, wie bekommt man Gripverlust in der Reifenmitte, also bei Geradeausfahrt? So eine Power dass der Reifen durchdreht hat das Mopped wohl nicht.

Gruss,
Georg



Title: Re: Frevel: BT45 Wechsel
Post by crazy cow on 29.09.09 at 16:59:07


hornschorsch wrote:
Bitte, wie bekommt man Gripverlust in der Reifenmitte, also bei Geradeausfahrt? So eine Power dass der Reifen durchdreht hat das Mopped wohl nicht.

Gruss,
Georg


Noch mal von vorn. Wenn der Reifen bei Geradeausfahrt schlingert, hat er in der Mitte keinen Grip.

Wie man den Gripverlust bekommt?

- durch verholzen? Dort wo das Profil an der Karkasse fest ist ist die Mischung immer härter als aussen, generell und speziell durch altern. Die Weichmacher wandern nach aussen, wie beim Lack. Beim Reifen nur stärker. Kein Reifen hat mit gleichmässig abgefahrenem Profil die gleichen Eigenschaften wie ein neuer.
Und mein Hinterreifen ist nun mal deutlich schneller gealtert bzw. verschlissen als der Vorderreifen. Wenn der Vorderreifen nur noch 1-2 mm hat, schlingert der auch stärker. Anders ausgedrückt: ich finde der BT45 wird schnell alt.

wie man den hat, bzw. Schlingern vorprogrammiert ist?

- durch falsches Profil? "Negativprofilanteil" dort wo der höchste Verschleiss ist, ist totaler Käse. Ein 3 cm breiter Vollprofilanteil in der Mitte würde bei Regen auch nicht aufschwimmen. Es hat sich vielmehr gezeigt, dass Pissrinnen in der Mitte eines Reifens seinen Lauf nicht beruhigen, im Gegenteil. Jedenfalls bei den modernen Fahrgewohnheiten. Fährt doch niemand mehr mit der Frau im Petticoat hinne druff das ganze Jahr zur Arbeit.

- durch Vortrieb. Schlingern tritt hauptsächlich unter Dampf auf. Der Hinterreifen wird quasi vom Motor fortwährend angehalten, den Vorderreifen zu überholen. Na und dann versucht er es halt auf die ein oder andere Art. Vgl. physikalisch "labile Lage".


Gruss, Olaf




Title: Re: Frevel: BT45 Wechsel
Post by Sepp on 29.09.09 at 20:05:46

Oiso, die speckige Schicht würde ich mit einem Lumpen und Bremsenreiniger abwischen.
dann dauert auch die Einfahrphase nicht so lang.
Auf der 2.50er Felge paßt vorne gut ein 110/80. Fahren fast alle so bei GtF. Auf jeden Fall
ein 100er. Auf die 2.75er ein 120/80 oder auch ein 130/80. Soviel ich mich erinner fährst
Du ja deinen Umbau mit dem Kardanmotor? Da kommt das Schlingern mit ziemlicher
Sicherheit aus dem Schwingenlagerteil, das viel schwächer ausgeführt ist, als bei der
Ketten-TR 1. Jedenfalls hat unser Rennumbau mit der Kardanschwinge immer
stärker gewackelt, während die Kettenfahrzeuge stets absolut ruhig lagen.
Ausgangspunkt: Schwingenlager, evtl. auch die etwas kürzere Schwinge, die
naturgemäß mehr Unruhe ins Fahrwerk einleitet.
Das Schlingern kann aber auch von einer sich zu stark verhärtenden Feder
des Federbeins herrühren. Die das Beschleunigungsmoment einfach nicht mehr
in Einfedern umsetzt. Hatten wir extrem beim letzten Rennumbau des Schweizers.
Mit dem Einbau einer weicheren, linearen Feder war es weg. Die Orig. TR - Feder
war im progressiven Teil einfach zu hart und federte praktisch nicht mehr weiter ein.
Diese Kraft erzeugt dann heftiges Schlingern. Hast Du noch die 750er Feder drin?
S.






Title: Re: Frevel: BT45 Wechsel
Post by crazy cow on 29.09.09 at 21:49:05

Hi Sepp,
als das mit dem Schligern anfing, habe ich doch als erstes die Schwingenlager ausgebaut. Die waren noch nicht alt aber alle Nadeln hatten sich auf der Vorderseite der Achse abgedrückt. Hab mir dann mit viel Zeit und Messaufwand recht spielfreie Bronze-Gleitlager statt der Nadellager eingesetzt.

Mit Schmiernippel.  8-)

Das Ergebnis war sofort spürbar. In den Kurven.

Ich hab noch original Federbein drin. Aber es funktionieren auch noch alle Einstellungen. Das Teil hält noch/wieder Luft und ich fahre 3,5 - 4,5bar Luftpolster. Dämfungseinstellung reagiert spürbar und präzise. Mit der harten Einstellung geht der Nachlauf aber gegen 90mm, ich habe die Gabel 40mm durchgesteckt und oben Stummellenker angeschlagen. Federhärte vorn ist verstellbar. Fährt sich wie ne 250er. Impulslenken braucht man fast gar nicht.

Bereifung ist vorn 110/80-18 hinten 130/80-17, beide gleich im Durchmesser, beide Speiche.

Das Fahrgestell ist natürlich immer verbesserungswürdig, aber die Michelin Reifen gingen hinten tadellos. Sie schlingerten naturgemäss nur hinten bei der Vollbremsung.

Das Schlingern aus dem Fahrgestell spürt man aber imho auch eher bei der Kurvenfahrt?  Da habe ich es ja nicht.
Jedenfalls gar nicht mehr, seitdem die Gleitlager drin sind.

Gruss, Olaf


Title: Re: Frevel: BT45 Wechsel
Post by hornschorsch on 30.09.09 at 09:09:03


crazy cow wrote:
Noch mal von vorn. Wenn der Reifen bei Geradeausfahrt schlingert, hat er in der Mitte keinen Grip.

Bitte, das glaube ich dir nicht. Wenn ein Reifen für die TR1 Grip hat, dann der BT45. Auch verholzt er nicht innerhalb von einem Jahr und wenigen Mm. Ich glaube nach wie vor an ein anderes Fahrwerksproblem, oder wie Sepp schon schrieb zu straffe Einstellung, oder tatsächlich einen Produktionsfehler an deinem Reifenexemplar. Der BT45 fährt sich ja sehr handlich, vielleicht passt er auch einfach nicht zu deinem nervösen Fahrwerk mit extrem durchgesteckter Gabel und hohem (zu?) straffem Heck? Dazu dann zu wenig Luft im Reifen, und der arme Reifen muss die ganze Federungsarbeit machen und ist überfordert? Ich tät mal alles auf Null zurücksetzen, d.h. mit Standardeinstellungen (1/3 Negativfederweg, Standardluftdruck laut Bridgestone, Gabel vorne wieder höher) von vorne anfangen.

Gruss,
Georg


Title: Re: Frevel: BT45 Wechsel
Post by crazy cow on 30.09.09 at 09:50:17

Gar so extrem ist es ja nun auch nicht.
Verglichen mit anderen Moppeds ist die XV SE ja serienmässig eine rel. krumme Gurke. Sie ist von hause aus eher zu weich. Vorn und hinten. Anfangs war der Schlauch für die Luftfederung defekt. Da hätte man sie vielleicht in USA fahren können. Oder in Holland mit einem hohen Lenker.
Wenn nur ein Sitz drauf ist, reicht die Verstellmöglichkeit des org. Federbeins aber vollkommen aus und ich bin hinten eine recht normale Einstellung gefahren, solange ich den Eindruck hatte, die Reifen sei gut oder besser als andere, etwa bis km 2500.

Das von dir beschrieben Phänomen mit zu harter Feder oder defektem Dämpfer hat aber ein bestimmtes Verschleissbild auf dem Profil, das hat der BT45 nicht. Er ist in der Mitte einfach heruntergefahren, an der Seite nicht.

Ich kann auch nicht sagen, woran es liegt, an der Übersetzung der XV, meinem Fahrstil oder doch an Fahrgestelldingen, aber der Dunlop hat früher keine 4000km gehalten, der Michelin 5000-6000, mit dem Bridgestone hätte ich auch noch 1000km fahren können. Nur das könnte ich nicht sorglos. Vielleicht hat man auch mit zunehmendem Alter mehr Skrupel.

Ich bin ja noch mal ein gut Teil Älter als du oder Sepp.  ;D  Und ich will gerne einräumen, dass ich die Maschine mit den BT45 härter rangenommen habe als früher.

P.S: Ich hoffe du warst am WE mit der Turbo nicht im Raum Koblenz unterwegs. Ich hatte meiner Frau  eine Tour an Rhein und Lahn vorgeschlagen. Ich hatte mir schon gedacht was kommt, aber doch keine rechte Vorstellung entwickeln können. Vom aktuellen Verkehrsaufkommen jetzt. Wenn das immer so wäre, würde ich doch evtl. in Erwägung ziehen, die Moppeds gegen ein Wohnmobil tauschen, oder Rennmofas zu schrauben...

So long, Olaf


Title: Re: Frevel: BT45 Wechsel
Post by hornschorsch on 30.09.09 at 16:04:07


crazy cow wrote:
Das von dir beschrieben Phänomen mit zu harter Feder oder defektem Dämpfer hat aber ein bestimmtes Verschleissbild auf dem Profil, das hat der BT45 nicht. Er ist in der Mitte einfach heruntergefahren, an der Seite nicht.

Kein Wunder, wenn Du nur an Rhein und Lahn entlang geradeaustuckerst. Die grösseren Bäche hier (Rhein, Mosel, Lahn) taugen nur dazu, sie möglichst schnell den Berg hoch zu verlassen, oben ein Stück quer zu fahren und die nächste Strasse wieder runter, ein Stück den Bach entlang und die nächste wieder hoch, ... Dann bleibt der Reifen auch rund. Im Ernst, wenn du den extrem eckig gefahren hast, kann das evtl. auch Schuld am Eiern sein.

Gruss,
Georg


Title: Re: Frevel: BT45 Wechsel
Post by crazy cow on 30.09.09 at 19:58:29


hornschorsch wrote:
Kein Wunder, wenn Du nur an Rhein und Lahn entlang geradeaustuckerst. Die grösseren Bäche hier (Rhein, Mosel, Lahn) taugen nur dazu, sie möglichst schnell den Berg hoch zu verlassen, oben ein Stück quer zu fahren und die nächste Strasse wieder runter, ein Stück den Bach entlang und die nächste wieder hoch, ... Dann bleibt der Reifen auch rund.


Fahr doch mal das Wispertal, oder von Laurenburg nach Katzenellnbogen und dann die 54.  ;)
(War eh mit der GTS u. Metzler Z6). Hab aber noch gedacht: da wohnen, wo andere Urlaub machen, ich weisses net.


Quote:
Im Ernst, wenn du den extrem eckig gefahren hast, kann das evtl. auch Schuld am Eiern sein.

Gruss,
Georg


Sach ich doch. Aber eckig isser nicht, eher plattoval. Eckig wurden die Dunlop. Mehr so  Harley Hufe.


Gruss, Olaf



Title: Re: Frevel: BT45 Wechsel
Post by crazy cow on 01.10.09 at 18:36:00

sssooo,
der Avon ist drauf. Er hat genau so ein halbrundes Schnittprofil wie der BT45. Das Laufprofil geht auf die halbe Seitenhöhe. War schon etwas kapuut heute und bin dann zu meinem Freund mit dem Hebelgerät geschlappt. Man gut, mit "Bordwerkzeug" wäre das nix geworden.  ;D

Hab leider keinen Fotoapparat mitgenommen. Der BT45, seltsam, seltsam. Er fasste sich etwas dünn auf der Lauffläche an, die Seiten waren noch sehr fest. Das Profil war auf dem halben Umfang stärker abgelaufen, obwohl er zentrisch auf der Felge sass, hab die Kontrollringe noch mal abgepeilt. Die herzförmige Delle hatte keine Profilauffälligkeiten. Die mittlere Lauffläche, etwa 4cm breit war recht glatt und wie gesagt "unfest". Sie liess sich gut zw. Daumen und Zeigefinger bewegen.  Die Kurvenlaufflächen schön rauh.
Innen im Reifen dann waren zwei Gürtel oder besser umlaufende Nuten zu sehen, jede etwa 4mm breit. Gerade so als wäre das Gummi da zusammengesetzt worden. Eine von diesen Nuten hatte echte Höhenprobleme, war unterschiedlich tief, an einer Stelle besonders auffällig.
Natürlich wäre es Quatsch, eine Karkasse zusammenzusetzen, beim Profil wird schon eher ein Schuh draus.

Die Breite zwischen den Nuten deckte sich übrigens mit dem glatten Teil des Profils aussen, etwa 4cm.

Ich weiss nicht, was das bedeutet, es ist mir nur aufgefallen.

Gruss, Olaf

edit:
der Roadrider hat übrigens sehr interessant ausgespitzte Profilrillen. Breite und Tiefe. Sehen aus wie geschnitten. Das soll wohl dazu beitragen, dass die Regentauglichkeit mit zunehmendem Alter nicht schlechter wird. Conti macht auch so was, auch bei Dosenreifen.







Title: Re: Frevel: BT45 Wechsel
Post by Thomas on 01.10.09 at 21:19:29

Heijeijeiherje, eine heftige Diskussion wo ihr doch eigentlich der gleichen Meinung seit.... ;)

..aber mal ehrlich, ich habe Dunlops drauf, die haben jetzt ca. 6000km runter, wenige Profilverlust bisher und sind bestimmt für nochmal 6000 gut. Die blase ich mit 2,8bar auf und damit ist alles bestens. In den Kurven gehts rund und gradeaus von alleine:-).

Bei 2 bar wirds Mopped schwammig und will nicht mehr richtig in die Kurven.

Gruß

Thomas


Title: Re: Frevel: BT45 Wechsel
Post by Sepp on 01.10.09 at 22:21:21

Ist das jetzt ein 120/80 und wie breit ist der außen gemessen?
?


Title: Re: Frevel: BT45 Wechsel
Post by crazy cow on 01.10.09 at 22:39:40


Sepp wrote:
Ist das jetzt ein 120/80 und wie breit ist der außen gemessen?
?


Das ist ein 130/80. Interessantes Thema. Der Michelin war auf der 2,75" Felge 127mm breit, der BT45 135mm, der Avon 133mm. Der Felgenwulst stand bei allen dreien auf 3" vor der Montage. Auf der 3" Felge sind sie noch mal ein paar mm breiter. Normalfelge ist 3", ABE gibt es für 2,5 bis 4" und zwar bei allen Herstellern sviw.

Gruss, Olaf

edit: hab übrigens mal Bremsenreiniger für die Reifenvorwäsche genommen. Das Zeug fühlte sich an wie Pattex, was ich dann abgewischt habe.


Title: Re: Frevel: BT45 Wechsel
Post by 100oktane on 02.10.09 at 05:06:27

Moin Jung`s

Was mich sehr wundert ist,das Ihr  anscheinend noch nie Stickstoff ausprobiert habt.Ich
fahre seit ca.10 Jahren Reifengas und bin nach wie vor davon überzeugt.
Es ist druckstabiler,reagiert schneller als Luft auf Verformungen der Reifen und man braucht
quasi nie den Reifendruck nachtanken.Auch Temperatur Änderungen durch das warmfahrenen werden vollständig kompensiert.
Hab ich auch in meinen Auto`s und bin sehr zufrieden; Reifengeräusche gibt es bei mir
nicht...............

Grüße           Jens


Title: Re: Frevel: BT45 Wechsel
Post by hornschorsch on 02.10.09 at 09:36:35

Du machst deinem Namen ja alle Ehre. Tankst bestimmt V-Power-Racing mit 100 Oktan, weil das Mopped damit besser geht und weniger säuft. ;-)))

Im Ernst, ich fülle immer die Spezialmischung aus ca 78 Prozent Stickstoff, ca 20 Prozent Sauerstoff, sowie einem fein ausgewogenen Gemisch weiterer Gase, unter anderem diverser Edelgase, ein. Damit geht es richtig zackig um die Kurven! ...

Gruss,
Georg


Title: Re: Frevel: BT45 Wechsel
Post by crazy cow on 02.10.09 at 13:51:52

jaja, man sollte meinen, dass 20% Sauerstoff keine Rolle spielen.
Andererseits macht man das bei Stossdämpfern auch. Fest steht, dass Sauerstoff durch Kunststoffe (Dichtungen) diffundiert, sogar aus dem Wasser heraus, bei Fussbodenheizungen zum Beispiel.
Von der Dichte her würde ich auch keinen grossen Unterschied zw. Atemluft und Stickstoff vermuten.

Obwohl...wenn Methan drin ist, wird es ja auch noch als Luft bezeichnet. Die Viehherden in Argentinien jetzt und das Ozonloch, nä?
Dann gibt es noch die leidvollen Erfahrungen mit dem Wasserstoff (Hindenburg). Vielleicht sollte man optimalerweise den in der Reifenluft durch Helium ersetzen?  ;D

Spazz beiseite, wo füllt man denn Stickstoff nach, wenn es mal dunkel geworden ist? Gibt es doch nur bei Moppedhändlern. oder?

Gruss, Olaf






Title: Re: Frevel: BT45 Wechsel
Post by hornschorsch on 02.10.09 at 14:17:50


crazy cow wrote:
jaja, man sollte meinen, dass 20% Sauerstoff keine Rolle spielen.
Andererseits macht man das bei Stossdämpfern auch. Fest steht, dass Sauerstoff durch Kunststoffe (Dichtungen) diffundiert, sogar aus dem Wasser heraus, bei Fussbodenheizungen zum Beispiel.

Um so besser, dann reichert sich ja automagisch der Stickstoff im Reifen an. Ich werde demnächst beim Reifenwechseln die alte Luft in Luftballons auffangen und teuer als Spezialreifengas verkaufen...

Im Ernst, ich habe schon öfter festgestellt, dass bei neuen Reifen immer relativ schnell, also nach einigen Tagen, Druck fehlt, hat man dann aber ein paarmal nachgefüllt hält der Druck relativ stabil über ein paar Wochen. Könnte doch der Effekt sein, dass der Stickstoff sich anreichert, oder?

Gruss,
Georg


Title: Re: Frevel: BT45 Wechsel
Post by crazy cow on 02.10.09 at 22:59:03


hornschorsch wrote:
Im Ernst, ich habe schon öfter festgestellt, dass bei neuen Reifen immer relativ schnell, also nach einigen Tagen, Druck fehlt, hat man dann aber ein paarmal nachgefüllt hält der Druck relativ stabil über ein paar Wochen. Könnte doch der Effekt sein, dass der Stickstoff sich anreichert, oder?

Gruss,
Georg


Überleg mal welch kleine Dosen Luft du nachpumpst, um von 2,5 auf 2,9 zu füllen.
Ich weiss ja nicht ob du schlauchlos fährst, aber wenn ja gibt es doch in der Gartenabteilung vom Baumarkt so Granulat zu kaufen. Was für den Boden gut ist...

Gruss, Olaf


Title: Re: Frevel: BT45 Wechsel
Post by crazy cow on 03.10.09 at 18:41:40

So, hab jetz ma die ersten 150km gefaahn, nä?

Es wäre sicher unfair, jetzt zu sagen der neue Roadrider ist deutlich besser als der alte BT45, ist aber so. Wäre aber vielleicht mit nem neuen Pirelli auch so gewesen.

Zunächst, ich habe die Fahrgestelleinstellungen so gelassen wie sie waren, und auch dem Roadrider nur 2,6 bar Kante gegeben. Es sei auch angemerkt, dass ich natürlich die Bremsscheibe geputzt habe. Diesmal mit Handreinigungstuch aus dem Werkstattbedarf. Ist erstaunlich, was da alles rausgeht.
Sepps Tipp mit dem Bremsenreiniger auf dem Reifen war gut. Schon nach 20-30km war der Reifen belastbar.

Besonders auffällig war von Anfang eine Sache, die ich schon lange vermisst habe. Man kennt das von schwereren Yamaha Moppeds, man legt sich in die Kurve, bei langsamen Geschwindigkeiten jetzt und das Vorderrad schlägt selbsttätig und präzis ein. Hat meine Gurke mit den BT45 überhaupt nicht mehr gemacht, so dass ich bei einer 180Grad Kehre von der Tankstelle weg zum Beispiel manchens Mal mit wackelndem Lenker zwischen die Autos durchmusste. Dachte auch, dass sei eine Angelegenheit des Vorderrades. Nee, ist jetzt wieder besser. Bei der Michelin Bereifung war das übrigens tadellos. Das gehört m.E. mit in das Kapitel Feedback. Da ist also der Avon sehr gut.

Das Wetter war nun nicht so drastisch heute, sehr windig halt, Laub und so, überhaupt kein Grund zur Klage. Zum Kaffe Pause im Vogelsberg, beide Reifen gleichmässig warm. Zurück musste ich mit Choke starten, also die Mindestvorgabe für den neuen Reifen, einmal warmfahren einmal abkühlen lassen erfüllt.
Zurück zu mal büschen Stoff gegeben. Keine Grenzsituation erlebt aber auch gar keine. Der Avon verhält sich aber ganz anders als der BT45, eher so wie der Michelin. Mit dem BT45 hab ich das Mopped immer zuerst in die Kurve geschmissen, musste dann aber auch tüchtig aufdrehen, dass es nicht durchsackt. Der Avon stabilisiert sich sofort, richtet den Kahn eher wieder auf beim Gasgeben. Muss mit der Verrundung zusammenhängen. Fällt imho auch unter Feedback. Grip bei mässiger Kurvenschwindigkeit 90-120 sehr sehr gut. Sagen wir mal nicht schlechter als der BT45.

Geradeauslauf um Welten besser als der alte BT45. Ich konnte sogar vorn und hinten halb auf dem weissen Streifen und Bitumenstreifen fahren. Unruhe nach wie vor bei abgefrästen Asphaltdecken.

Die gefühlte Bremsleistung war gegenüber dem BT45 etwa drei bis viermal so hoch. Bequem vor der Kurve ohne Nicken kurz mit dem Hinterrad anbremsen eini drucken und Gas auf.

Kontrolliertes Bremsen also eine Wonne, zuerst hinten dann vorn für starke Verzögerung. Affektierte Vollbremsung hingegen eher beängstigend. Beide Bremsen gleichzeitig und stark gezogen, fing die Hinterhand heftig das Pendeln an. Man muss dann kurz eine der Bremsen lockern, war bei dem Michelin genauso.

Mit den 2,6bar druck hatte ich den Eindruck, der Reifen sei stramm voll, das berühmte Streichholz auf der Strasse betreffend.

Fehlt jetzt noch ein Regentest, für heute komme ich zu dem Schluss, dass der Roadrider alle Eigenschaften des BT45 und des Michelin Macadam/ Sport Pilot in sich vereint.  Wobei der Michelin bei dem Druck nicht so einen guten Kurvengrip hatte. Der muss immer stramm voll. Zu Hause war die Lauffläche des neuen Reifens übrigens deutlich heller als die des BT45 Front. Ist also schon ne andere Mischung. Nach Produktbeschreibung dem Metzler Z2, Z4, Z6 ähnlich.

Aber es ist halt mal zunächst einfach nur ein neuerer Reifen.
Schau mer mal.


Gruss, Olaf


Title: Re: Frevel: BT45 Wechsel
Post by hornschorsch on 04.10.09 at 08:29:11


crazy cow wrote:
Mit dem BT45 hab ich das Mopped immer zuerst in die Kurve geschmissen, musste dann aber auch tüchtig aufdrehen, dass es nicht durchsackt. Der Avon stabilisiert sich sofort, richtet den Kahn eher wieder auf beim Gasgeben.

Joh, sturer Holzreifen halt. Mir gefällt an dem BT gerade dass er so neutral in die Kurven geht. Das Mopped fällt nicht weiter rein als es soll, muss aber auch nicht gezwungen werden. Ok, das mag Geschmackssache sein, Mr XJ aus dem XJ-Forum mag die BT45 auf der Turbo ja auch nicht.


Quote:
Die gefühlte Bremsleistung war gegenüber dem BT45 etwa drei bis viermal so hoch. Bequem vor der Kurve ohne Nicken kurz mit dem Hinterrad anbremsen eini drucken und Gas auf.

Komische Fahrweise... Wie will man mit der hinteren Bremse die Bremsleistung messen...


Quote:
Kontrolliertes Bremsen also eine Wonne, zuerst hinten dann vorn für starke Verzögerung. Affektierte Vollbremsung hingegen eher beängstigend. Beide Bremsen gleichzeitig und stark gezogen, fing die Hinterhand heftig das Pendeln an. Man muss dann kurz eine der Bremsen lockern, war bei dem Michelin genauso.

Joh, Holzreifen halt...

Gruss,
Georg


Title: Re: Frevel: BT45 Wechsel
Post by crazy cow on 04.10.09 at 13:43:14


hornschorsch wrote:
Komische Fahrweise... Wie will man mit der hinteren Bremse die Bremsleistung messen...

Ich schrieb: "gefühlte Bremsleistung" nicht gemessene. Der BT45 hat entweder nicht spürbar verzögert oder gleich blockiert. Mit dem Avon kann man tatsächlich anbremsen ohne dass es einem in die Ellenbogen geht.


Quote:
Joh, Holzreifen halt...

Gruss,
Georg


Der BT45 jetz, nä?

Das mit dem Pendeln bei Vollbremsung sind übrigens keine böhmischen Dörfer. Bei der vorletzten Profilgeneration, BT45, Macadam, Lasertec usw. haben die Reifen einen keilförmigen Schnitt bekommen. Das führt u.a. dazu, dass der Hinterreifen sich bei starkem Beschleunigen auf die Mitte zentriert, wie der Vorderreifen bei starkem Bremsen, denn da ist der Keil üblicherweise umgekehrt. Vgl. Vorspur beim Vierradfahrzeug.

Der Effekt ist imho um so stärker, je neuer ein Reifen ist, also je stärker sich ein Profilschnitt auf die Flexibilität eines Stollens auswirkt  und je näher die Keilschnitte an die mittlere Lauffläche herangeführt sind. Der Nachteil ist, dass bei umgekehrter Belastung genau das Gegenteil passiert, aber gerade du gehörst zu den Leuten, die sagen, dass die Vorderradbremse die "richtige" Bremse ist und die Hinterradbremse nicht benutzen. (die TR1 hat ja auch keine in dem Sinne, mein Hobel schon).

Bei Gürtelreifen der neuesten Generation lässt man das Profil in der Mitte ganz weg, imho aus genau dem Grunde. Nur ein Vollprofil verhält sich in beide Kraftrichtungen neutral. Ich weiss nicht, ob das bei Diagonalreifen nicht so einfach ist, oder ob da vielleicht bald mal was kommt.

Ansonsten gelten die Gesetze der Fahrphysik.
bei starkem Bremsen verlagert sich der Fahrzeugschwerpunkt nach vorn, die Gabel taucht ein, das Vorderrad hebelt das Hinterrad aus. Dadurch verkürzt sich obendrein der Nachlauf drastisch, das Fahrzeug pendelt über den Lenkkopf. Es pendelt um so weniger, je besser das Feedback des Vorderrades ist, das braucht man nun mal bei kurzem Nachlauf. Das des Hinterrades ist weniger von Bedeutung, wenn es sich in der Luft befindet, aber den Moment vorher spürt man halt auch.

Es ist nicht so, dass ich den Roadrider aus Bosheit aus irgendeiner Kiste gekramt hätte. Er wird momentan als Alternative zum BT45 gehandelt. Im W650 Forum schrieb auch ein ganz überzeugter:

"Es kann nur einen Jahrhundertreifen geben"

Ich bitte zu bedenken, dass das Jahrhundert des BT45 seit fast 10Jahren rum ist.

Gruss, Olaf



Title: Re: Frevel: BT45 Wechsel
Post by hornschorsch on 05.10.09 at 09:08:23


crazy cow wrote:
Ich schrieb: "gefühlte Bremsleistung" nicht gemessene. Der BT45 hat entweder nicht spürbar verzögert oder gleich blockiert. Mit dem Avon kann man tatsächlich anbremsen ohne dass es einem in die Ellenbogen geht.

Ich komme immer mehr zu der Überzeugung, dass jemand dir einen Michelin Macadam, Spezielausführung "Eiche uralt, eisenbereift" als BT45 verkauft haben muss. Ansonsten lassmers jetzt besser dabei, ich versteh schon wieder nur die Hälfte von dem was Du schreibst...

Gruss,
Georg


Title: Re: Frevel: BT45 Wechsel
Post by crazy cow on 05.10.09 at 17:25:31

Nein, Diskussion bringt nichts, will auch niemanden überzeugen. Ich schreibe nur was mir auffällt. Ich habe ein spezielles Mopped und habe den BT 45 probiert. Den Vorderreifen würde ich jederzeit wieder kaufen.
Bisher dachte ich, das Schlingern des Hinterreifens hinge nur mit dem Profil zusammen, inzwischen glaube ich, dass das ebenso an der speziellen Behandlung der mittleren Lauffläche hängt. Gerade so wie beim Macadam, nur dass der dabei ein anderes Profil hat. Vielleicht ist sie ja auch nur speziell verdichtet, Bridgestone schweigt sich ja darüber aus.

Musst mal drauf achten, wenn der Reifen fertig ist. Man kann ganz gut sehen, dass die Schulterflächen schön grobporig sind, während der mittlere Gürtel überhaupt keine Poren zu haben scheint. Und zwar durch eine ganz scharfe gut sichtbare Grenze getrennt.

Ich schreibe das hier eigentlich für Leute, die keine Reifenbindung haben und auch keine wollen. Ich möchte herausfinden, ob es wirklich so verkehrt ist, zwei Fabrikate zu fahren.

Ich möchte auch nicht bewerten, ob es wichtiger ist, dass ein Reifen beim Beschleunigen oder beim Bremsen nicht schlingert. Sorry, wenn sich das so liest, ich weiss ja, was mir wichtiger ist. Und wer hier im Forum hat schon meine Räder oder eine 280er Scheibenbremse hinten oder hängt auf einem Stummellenker.

Hätte der Vorderreifen wie bei einigen XJ Fahren nach 2.500 km angefangen zu schlingern, vornehm Shimmy genannt, hätte ich das Zeug einfach kommentarlos in die Tonne getreten und was anderes gekauft. "Verholzen" oder "holzig" ist ein Begriff, den ich mit dir teile, ist aber eben auch nur eine subjektive Empfindung. Vielleicht gibt es ja eines Tages Feuchtigkeitsmessgeräte für Reifen, wie für Holz oder für Käse, dann können die Fahrer selbst messend herausfinden, wann die Zeit gekommen ist. Vielleicht funzt so eine Holzfeuchtemesser ja sogar.

Haben wir keinen Tischler unter uns? Einmal in einen neuen Reifen gehackt, einmal in einen Alten.
::)

Gruss, Olaf


Title: Re: Frevel: BT45 Wechsel
Post by hornschorsch on 07.10.09 at 14:06:29

Jetzt ist das Geschwurbel wieder komplett, i kimm goarnimma mit!

Gruss,
Schorsch


Title: Re: Frevel: BT45 Wechsel
Post by nanno on 07.10.09 at 16:25:36

Bayrische Kurzfassung: "Des paaaaaasst scho, Schorschl!"  8-)

(Ist in groben Worten das, was der Olaf (vermutlich) sagen wollte)

Grysze
Greg


Title: Re: Frevel: BT45 Wechsel
Post by crazy cow on 07.10.09 at 21:23:12

was ich sagen wollte hab ich gesagt.

Gestern Regenfahrt, 30km, Berufsverkehr, Zusammenfassung:

Beide Reifen erwärmten sich gleichmässig über das Profil, d.h. wenn man den Eindruck hat, sie seien warm gefahren, müssen die Schultern noch lange nicht warm gefahren sein. Ich würde sagen, für schnelle Kurvenfahrt im Regen müssen vorher auch 3-4km Kurven gefahren worden sein. Ich kann leider oder gottlob nicht berichten, wie sauber sich die Grenzsituation ankündigt, hinten allgemein schlechter als vorn, heute jedoch nicht. Um da etwas über den Avon sagen zu können, muss er vielleicht mal 500km gelaufen sein.
Es gibt bei Nässe immer Grund zur Vorsicht, aber es gab heute während der Fahrt keinen besonderen für den Avon. Der Motor und die Kupplung der Testmaschine sind ein Bisschen ruppig, wie gesagt BT45 und Macadam haben nie länger als 5000km gehalten, der BT45 rutsche immer beim Runterschalten. Daran gemessen fand ich den Roadrider sehr sehr gutmütig. Musste aber wegen Nässe warm gefahren werden.

Erläuterung: Ich hatte nach 400m Fahrt mit kalten Reifen (da 150km gelaufen) auf schlechter nasser, schmieriger Strecke eine Bremsprobe gemacht und totalen Gripverlust und entsprechenden Respekt. Nach weiteren 4km im Regen auf einem nassen Parkplatz versucht, einen Burn Out zu machen, dabei ging der Motor in die Knie, die Schwinge an den unteren Anschlag, nur der Reifen drehte nicht durch. Hab danach eine erträglich flotte Runde über die Käffer und im Berufsverkehr gedreht. Sehr zufriedenstellend, der Avon reagiert überhaupt nicht auf Fahrbahnunterschiede. Passt zu meinem Fahrstil und zum BT45 Front. Gefahrene Geschwindigkeit bei leichtem Dauerregen 130km/h. Kurven entsprechend, keine Defizite, Bremsen keine Defizite, keine Überreaktion, Geradeauslauf tadellos.

Heute weitere 180km. Vogelsberg, Strasse trocken, Laubwälderdurchfarten nass, Laub, Landwirtschaft. Beide Reifen erwärmen sich in der gleichen Zeit handwarm über das ganze Profil. Absolut gutmütiges Fahrverhalten keine Reaktion auf Fahrbahnunterschiede und Nässe. Das seltsame Verhalten beim Bremsen hat sich übrigens schon gelegt. Kein Schlingern bei Vollbremsung, dafür auch kein sensibles Ansprechen mehr bei Anbremsen, kein Blockieren, kein Quietschen oder Rutschen beim Runterschalten.

Was eindeutig anders ist als beim BT45 Rear:
Mit dem BT45 nimmt man in der Kurve Gas weg wenn man zu schnell ist, das Fahrzeug wackelt ein bisschen, aber man kann gut korrigieren und sogar Hindernisse umfahren.
Mit dem Avon nimmt man Gas weg und das Fahrzeug bleibt in seiner Spur, in seiner Schräglage  und auf auf seiner Kurvenlinie. Man muss mit Lenkimpulsen korrigieren. Das lästige Gewackel ist aber weg.

Hab gestern den Reifendruck hinten auf 2,4 gesenkt, heute die Dämpfung auf fast weich gestellt. Gefahrene Geschwindigkeit auf den Vogelsberg Buckelpisten bis zu 160km/h, Kurven entsprechend. Der Steuerkopf klopfte mehrfach an. Sonst keine Fahrwerksunruhen. Ich musste mich übrigens nicht zwingen, flott zu fahren, ich fühlte mich eher dazu verleitet. Der ältliche BT45 Front war in jeder Situation tadellos dabei. Bisher habe ich den Eindruck, diese seltsame Kombination macht das Fahren keineswegs zu tourenmässig. Die Reifen harmonieren gut. Das Fahrzeug ist hinten viel ruhiger.

Es hätte ja auch sein können, dass das Geeier hinten in Wirklichkeit von einem Shimmy vorne kommt, ist aber nicht so.

@Georg: Geschwurbel ist natürlich umfangreich aber auch ausführlich. Ich kann normal ganz gut unterscheiden, was Information ist und was Redundanz. Ein Unisono Ruf ist natürlich viel kürzer und auch nicht redundant, er ist aber m.E. auch nicht informativ, sondern eher gefährlich. Auch in der Moppedtechnik, die Fahrer und die Fahrzeuge sind und reagieren nun mal nicht gleich.

Vielleicht ist das aber auch bloss so ein Tick von mir, auf zu passen und zu hinterfragen, wenn eine Herde unkritisch Parolen blökt.

Nix füa Ungut,

Olaf


Title: Re: Frevel: BT45 Wechsel
Post by Hartmaenche on 07.10.09 at 23:07:13

Schmunzel........Passt schoo trifft es wohl.......mag die Bayern............. ;)......mit wenigen Worten..........auf den Punkt....sehr erholsam.......... 8-)

Gruß Willi

...aber da fällt mir ein.............öhmmm...ne war ein Spass........... :)