Manfred's TR1. Discussion Boards
https://www.tr1.de/cgi-bin/yabb2/YaBB.pl TR1 Discussion Boards >> General technical TR1 discussions >> Frage Öl Wechsel nach langer Standzeit https://www.tr1.de/cgi-bin/yabb2/YaBB.pl?num=1504443941 Message started by Michael_S on 03.09.17 at 15:05:40 |
Title: Frage Öl Wechsel nach langer Standzeit Post by Michael_S on 03.09.17 at 15:05:40
Hallo und schönen Sonntag, Wie sollte ich nach sehr langer Standzeit beim Ölwechsel vorgehen: anstarten, warm laufen lassen und dann das alte Öl ablassen? Oder das alte Öl einfach "kalt" ablassen? Irgendwie habe ich Bedenken, die alte Gülle durch den Motor zu pumpen. Andererseits würde der ganze Dreck im alten Ölfilter gebunden. Was meint ihr? Grüße Michi |
Title: Re: Frage Öl Wechsel nach langer Standzeit Post by Billy1962 on 03.09.17 at 16:41:23
Warum, der alten Ölfilter gehört natürlich ebenfalls gewechselt. Dann ist die Plürre auch mit weg. Grundsätzlich kann man das Öl auch kalt ablassen. Allerdings täte ich dann das Altöl über längere Zeit ablaufen lassen. |
Title: Re: Frage Öl Wechsel nach langer Standzeit Post by Michael_S on 03.09.17 at 17:35:17
Das war meine Überlegung: das alte Öl mit Rückständen in den alten Filter zu spülen. Dann würde der Dreck mit dem Filter Wechsel mit entsorgt. Bei "kaltem" Wechsel würden die Rückstände dann vom frischen Öl in den neuen Filter gespült und setzen diesen gleich wieder zu. Je mehr ich drüber nachdenke umso logischer scheint mir die Methode: einfach starten, warmlaufen und dann raus mit dem alten Zeug |
Title: Re: Frage Öl Wechsel nach langer Standzeit Post by Billy1962 on 03.09.17 at 20:02:11
Klar, nur nach sehr langer Standzeit ist es durchaus möglich, dass da mehr Wasser als Öl im Motor ist. Ich gehe dabei mal davon aus, dass sehr lang gleichbedeutend mit mehreren Jahren ist. Mal davon abgesehen: Was glaubst Du denn, welche Rückstände der Filter aus dem Öl holen wird???? |
Title: Re: Frage Öl Wechsel nach langer Standzeit Post by Splint on 03.09.17 at 23:53:24
Wie wäre es mit einer Spülung? Such Dir ein Billiges Öl und besorg Dir 2 Filter. Öl kalt ablassen richtig austropfen lassen, Filter wechseln, aufpassen dass er richtigrum wieder montiert wird. Zuschrauben, Billigöl rein ,ein paar Minuten laufen lassen, Öl ablassen (für das gute Gefühl den zweiten Filter einbauen) - Du wirst überrascht sein, wie schwarz das Öl ist. Jetzt das Öl einfüllen mit dem Du fahren willst. Wenn Du den Dreck raushaben willst, ist das eine geeignete Maßnahme. Invest ca. 30 Euro. Es soll aber noch billigeres Öl geben. Ist mir passiert nach Einbau eines gebrauchten, jahrelang in Heu gelagerten Motors passiert. Die Ölstandskontrollanzeige ist nicht ausgegangen, bei der Fehlersuche hatte ich den Schalter ausgebaut und erstaunt dem "frischen" Öl beim Auslaufen zugesehen. Der Verlust der 3,6l neuem Öl war dan gar nicht mehr so achnerzlich. Ah ja, der Fehler war letztlich eine blanke Kabelstelle die im Dreck der Motorunterseite nicht zu sehen war... |
Title: Re: Frage Öl Wechsel nach langer Standzeit Post by Gredner on 04.09.17 at 09:11:57
Hallo Michael, Wenn der Motor sehr lange nicht gelaufen ist, unbedingt das Kugelventil unter halb des Ölfilters mit einem Schraubenzieher ein paarmal eindrücken. War mal ein Tipp von Sepp, bei Wasser im Öl rostet es evtl. fest, was einen Motorschaden zur Folge hat. |
Title: Re: Frage Öl Wechsel nach langer Standzeit Post by hornschorsch on 04.09.17 at 16:38:31
Von welchem Dreck und Wasser ist die Rede? Der Dreck der im Öl ist, wurde auch als der Motor zuletzt lief im Motor rumgepumpt. Neuer Dreck ist seitdem nicht hineingebeamt worden. Und wenn der Motor nicht mit offenen Ansaugstutzen jahrelang draussen unterm Apfelbaum lag, wird da kein Wasser drin sein, wenn nicht früher jahrelang Extremkurzstrecke gefahren wurde und Kondenswasserpampe im Motor war. Das Überdruckventil kann wohl festsitzen, aber es rostet imho nicht fest sondern klebt. Ich glaube dass es egal ist, aber ich würde das Öl und den Filter wechseln, dabei das Ventil freistochern, dann fahren. Mehr um sicher zu sein dass Filter und Ventil OK sind. Wer ganz sicher sein will, baut die Ölpumpe aus und reinigt auch das Ansaugsieb. |
Title: Re: Frage Öl Wechsel nach langer Standzeit Post by Michael_S on 04.09.17 at 19:13:56
Die TR1 ist die letzten Jahre in einer trockenen Hütte gestanden, vor Feuchtigkeit und Regen geschützt. Das Öl ist sicher seit 10 Jahren drin und wurde nie gewechselt, jede Wette. Aber stimmt schon, eine Spülung ist wahrscheinlich nicht notwendig. Ich lass mal kalt ablaufen und schau mir die Gülle an. Evtl. Kondenswasser müsste eh unter dem Öl sein und zuerst kommen. Danke jedenfalls für Eure Tipps. Grüße, Michi |
Title: Re: Frage Öl Wechsel nach langer Standzeit Post by Splint on 07.09.17 at 19:12:58
@Schorsch Du schreibst ja selbst dass das Ventil verkleben kann, ich gehe auch davon aus, dass Du nicht behauptest das Beamen von Kleber wäre möglich. Es ist doch eher so, dass die Partikel, mechanischer Abrieb und Verbrennungsrückstände, die in das Kurbelgehäuse gelangen in Schwebe gehalten werden und je nach Qualität des verwendeten Öls früher oder später heruntersinken. Zehn Jahre sind ein ausreichender Zeitraum um der Schwerkraft Gelegenheit zu geben dem Öl einige Partikel zu entreißen, behaupte ich mal. Und diese Partikel werden es auch sein die sich um die Kugel herum ablagern und diese fixieren. Verharzen ist ja gottlob eine Eigenschaft, die Ende der Siebziger bereits kaum noch aufgetreten ist. Jetzt wird es esoterisch: Ich bin der Meinung einen Teil der Sedimente mit einer Spülung aus dem Motor herauszu bekommen, bervor sie sich wieder vollständig verteilen. Das abgelassene Ur- Öl enthält, meiner Annahme zufolge, nicht mehr alle Schwebstoffe, die normalerweise bei einem "regulärem" Ölwechsel mit herauslaufen. Und ob man die Arbeit und den Invest auf sich nimmt muss halt jeder selbst entscheiden, je nach dem wie weit er mit meiner Ansicht übereinstimmt. Wobei ich noch festhalten möchte, dass die Variante mit dem Sieb reinigen auch sehr ansprechend ist. |
Title: Re: Frage Öl Wechsel nach langer Standzeit Post by werner r. on 07.09.17 at 19:42:23
Will mal auch meinen Senf dazu geben: Motoröle sind keine homogenen Lösungen sondern ein Gemisch von Kohlenwasserstoffen unterschiedlicher Kettenlänge und Struktur. Vor alllem Mehrbereichsöle enthalten "geknäuelte!" Moleküle die bei Erwärmung sich strecken, dadurch die Oberfläche vergrößern und die Viskosität erhöhen. Ein 20W50 hat im kalten Zustand die Viskosität eines 20er, im warmen die eines 50er Öls. Im Betrieb werden diese "gecrackt" => nach 5000 km hast du ein dünneres Öl, vielleich 15W30 oder so. Das Raffinieren hat sich seit den 70ern deutlich vebessert, die Grundmischung enthält seitdem weniger der zum Verharzen neigenden Makromolekülen. Ausserdem wurde durch Zusätze das Schmutztragevermögen (Rußpartikel, Abrieb) deutlich verbessert. Du hast natürlich Recht dass bei langer Standzeit die Schwerkraft das ihrige tut und den emulgierten Dreck wie auch die langkettigen und "klebrigen" Komponenten absetzt - das kann ein Ventil schon mal "verkleben". Durch Wärme kriegst du das wieder in Lösung und kannst es ablassen, eine Spülung mit dünnen/billigem Öl macht unter diesem Aspekt also Sinn.... Den Schmodder am Sieb der Ölpumpe kriegst du damit allerdings nicht raus, da hilft nur Zerlegen. (Klugscheißerei Ende) Gruß, Werner |
Title: Re: Frage Öl Wechsel nach langer Standzeit Post by Splint on 07.09.17 at 20:45:22
8-) [smiley=funny_4.gif] Das war jetzt eine wahre Frischzellenkur, soviel hat sich die letzten 40Jahre also gar nicht verändert... |
Title: Re: Frage Öl Wechsel nach langer Standzeit Post by Billy1962 on 08.09.17 at 06:26:26
.... und überhaupt ist das Motoröl der heilige Gral im Motorenbau. Wird echt Zeit, dass die Mobilität komplett elektrifiziert wird. Keine Vergaser mehr, keine Kupplung mehr, kein Getriebe mehr und, last but not least, natürlich auch kein Motoröl mehr, einfach nur Ruhe und keinerlei Probleme mehr. Gibt es eigentlich auch E-Motoren, welche vibrieren können????
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Title: Re: Frage Öl Wechsel nach langer Standzeit Post by ernie8 on 08.09.17 at 08:20:56
....und den Sound werden wir dann elektronisch erzeugen, mit Lautsprechern die im Auspuff versteckt sind. Und dann alle 50km an die Zapfsäule.....
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Title: Re: Frage Öl Wechsel nach langer Standzeit Post by Splint on 08.09.17 at 09:13:23 Billy1962 wrote:
Äh, schon. Aus der TV-Werbung :-* |
Title: Re: Frage Öl Wechsel nach langer Standzeit Post by Turboklausi on 09.09.17 at 09:46:40
8-) >:( HILFE !! :'( Also meiner gepflegten Meinung nach, gehört ein lange gestandener Motor mindestens mal von den Seitendeckeln befreit. Man besorgt sich eine olle Zahnbürste, und einen Reiniger, kann Kaltreiniger, oder Bremsenreiniger sein, alles was vorher im Motor schon drin war, kann nicht großartig geschadet haben, also Vergaser in Ordnung bringen, Batterie rein, Ölstand kontrollieren, wenn ein klein wenig zu wenig drin ist, sollte man darüber hinweg sehen, denn das Öl kommt ja eh raus. Ob man jetzt im kalten Zustand die alte Plörre vorher raus lässt, und dann ein "Spülöl-also günstiges Motorradmotorenöl nimmt" ist auch noch ziemlich egal. Anschliessend die beiden Motordeckel runter, und die Maschine mal nach recht neigen, und innen gereinigt, und dann nach links neigen. Bei der Gelegenheit das Ventil kurz checken, den Ölsieb sowieso, und falls noch ne Klene Pumpe drin sein sollte, auf die Große umrüsten. Fertig! Hab ich grad vor einigen Wochen genau so gemacht, und eine 20 Jahre gestandene Trine wiederbelebt. Viel Erfolg! Gruß aus der Eifel Klaus |
Title: Re: Frage Öl Wechsel nach langer Standzeit Post by Billy1962 on 09.09.17 at 10:55:15
Naja, meine hatte 4 Jahre teilzerlegt gestanden, und bei ihr hatte ich ohne viel aufhebens alles wieder zusammengestöpselt, Öl nach 2 abgefahrenen Tankfüllungen gewechselt, gestartet und Gas gegeben. Das funktioniert nun seit in der Tat ca. 4 tkm. Ich stehe sowieso auf dem Standpunkt, dass man möglichst wenig an den Motoren und den Fahrzeugen überhaupt rumschrauben sollte. Die Erfolge werden meistens völlig überbewertet, aus den Basteleien resultierende Probleme dafür deutlich häufiger zu finden. So lange das Motoröl schön schwarz, und keine hellbraune Wasser-Öl-Emulsion ist, kann man den Motor durchaus laufen lassen.
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Title: Re: Frage Öl Wechsel nach langer Standzeit Post by Turboklausi on 09.09.17 at 11:05:06
Ähm, nun ne Wasser Öl Emulsion wird bei der Trine schlecht möglich da Luftgespült..... :D Ich selber stehe auch auf dem Standpunkt, Kontrolle, und ggf Reinigen, das wars, never change a running system |
Title: Re: Frage Öl Wechsel nach langer Standzeit Post by hornschorsch on 10.09.17 at 12:21:21
Un watt für Strom soll ich dann in meine Batterie tun?
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Title: Re: Frage Öl Wechsel nach langer Standzeit Post by Splint on 10.09.17 at 15:34:57
Na, 12Volt. Ich nehm immer 12Volt. |