Hallo zusammen, dank Corona komm ich gerade dazu, an meinem Umbau weiter zu machen.
Ich bin die TR vorher nie gefahren, daher hab ich leider keine Erfahrung mit dem Motor und muss jetzt euch mal fragen...

Status: Neue Kolben (vom Dieter, 2019), vom Motorenbauer entsprechend ausgedrehte und gehonte Zylinder. Ventile neu eingeschliffen. Alles was ich beschreibe, ist bei Standgas, fahrbar ist die Kiste noch nicht.

Wenn der Motor jetzt läuft, habe ich das Gefühl dass 1. am hinteren Zylinder der Steuerantrieb etwas lauter ist (ein eher metallisches Klacken) - kann aktuell nicht sagen ob das weg ist, wenn alles auf Temperatur ist. Spiel war eigentlich richtig eingestellt.
Nach sagen wir 2-4 Minuten wird der hintere Zylinder lauter und der Motor stirbt irgendwann ohne extra Gas ab. Das hängt definitiv mit der Temperatur zusammen.
Standgas habe ich relativ niedrig eingestellt, und sie startet und läuft auch bis dahin gleichmäßig.

Wie gehe ich jetzt bei der Diagnose am besten vor?  :-?

Öl im Zylinderkopf scheint vorhanden zu sein, zumindest kommt mir welches entgegen, wenn ich die Deckel öffne.
Soweit ich das gesehen habe, hat die TR1 keine Spritzdüsen für den Kolbenboden, richtig?
Zündkerzen sind neu und schauen vorne und hinten gleich (und gut) aus.

Ich hoffe ihr könnt damit was anfangen, vielen Dank auf jeden Fall schonmal für eure Hilfe!

Ferndiagnose hat noch nie gut funktioniert.
Was du machen kannst, so auf blauen Dunst:
Leuchte mit einer starken Lichtquelle in einem nicht zu hellen Raum gegen die Trennfuge zwischen Zylinder und Kopf.
Schaue von der gegenüberliegenden Seite drauf, wenn der Kopf nicht komplett auf Block liegt, wirst du den Lichtspalt erkennen.
Dann wird die Dichtung früher oder später durchpfeifen, eventuell ist es das Geräusch, das du hörst bei warmen Motor.
Die Dichtungen aus den Nachliefersätzen sind unbrauchbar, ich hatte gerade erst wieder mal versucht bei Herberts Motor solche zu montieren.
Bei 75-80Nm habe ich aufgegeben, eher zerreisst es die Stehbolzen als dass das funktioniert.
Ich habe dann Gebrauchte von Sepp eingebaut.
Wenn dein Motorenbauer (oder du selbst) solche Dichtungen genommen hat und sich ansonsten ans WHB gehalten hat, wird er mit 55Nm angezogen haben.
Das reicht nicht.
Vielleicht hilfts,
Gruß Ali

Oelfilter richtig run drin, mit der Oeffnung nach aussen?

Standgas hoch genug eingestellt, auf etwa 1100-1200?

Vergaser in Ordnung?

Mein Tip: Pleuellagerschaden, oder ist die Kurbelwelle auch überholt worden?
S.

Sepp, dein Tipp gefällt mir gar nicht  ::)
Nein, da wurde noch nicht geschaut, das Gehäuse zu teilen wollte ich mir damals sparen...

Die Dichtung werd ich checken, wobei ich noch ne frische Asbestdichtung ausgegraben habe :thumb: und zusätzlich den Kopf hab abdrehen lassen, so dass die Laufbuchse (waren es 100 um?) über den Alukopf raussteht... Und angezogen wurde auch mit 80 Nm.

Ich werd die Kiste soweit mal weiter bauen, und dann dem Motorenbauer hinstellen, ich denke der hört dann was los ist. Wie gesagt, sobald kalt, läuft sie super.

Noch ne Frage, und zwar, kann jemand beurteilen ob die Förderleistung an Öl grob passt?
Sieht für mich etwas mager aus:

https://youtu.be/L5V58TXUuME

Ja ist laut, läuft ohne Tüte :)

Grüße,
Tobias

Auf dem kleinen Video sieht man leider nicht, wo du deinen Ölauffangtopf hingehalten hast, vorne am Einlass oder Auslasskipphebel?
Entscheident ist auch wie warm das Öl ist, wenn der Motor noch kalt war, könnte das etwas wenig sein am Einlass. Dann könnte Sepp richtig liegen mit den Pleuellagern, wenn verschlissen, dann kein Druck oben,
das sollte aber dann Geräusche machen  beim leichten Gasanlegen, vielleicht solltest du mal ein Video mit gutem Audio machen mit der von dir beschrieben Situation: Starten und dann das metallische Klackern  und das Absterben des Motors,
Gruß Ali

Ist tatsächlich etwas kurz das Video... Ist das Auslassventil hinten, vorne hast du aber das selbe Bild, dass es nur rausspuckt - ich würde eigentlich einen konstanten Fluss erwarten. Öl ist dünnflüssig warm.

Habe mal das Geräusch aufgenommen:

https://youtu.be/Xh6hHK1ZkVc

Ich finde man hört hinten deutlich ein Tackern, zumindest gibt das Video den Originalton gut wieder. Mangels Erfahrung kann ich halt echt nicht hören, ob das ein spielbehafteter oder trockener Ventiltrieb, Verbrennung, Lager oder sonstwas ist.
Am Schluss müht sich der Motor echt ab, hatte aber Erbarmen und hab die Zündung vorzeitig abgestellt. Man beachte - Die Öltemperatur hat in den ca. 8 Minuten, die die Kiste läuft, noch keine 50 °C, das Kurbelgehäuse lässt sich auch überall noch angenehm anfassen.

Ist die TR eigentlich grundsätzlich dauerhaft im Standgas betreibbar oder überhitzt mir der hintere Zylinder eh? Solche Sorgen hab ich mit meiner wassergekühlten halt nie gehabt :D

Viele Grüße,
Tobias

Bau mal die Nockenwelle aus, oder kontrollier wenigstens das Ventilspiel.
Wenn der Ölstand -gerade gemessen - OK Schauglas ist, muß er beim Gasgeben fast ganz verschwinden.
Gut anhören tut es sich jedenfalls nicht.
S.
Das Wochenende ist jetzt ja lang...……………………...

Das ist n guter Hinweis. Der Ölstand ändert sich maximal um 2 mm AN/AUS. Ich werde berichten...

es hoert sich  so an, als waere hornschorschs hinweis auf die oelfilter einbauhrichtung der richtige tipp
mfg hermann

Hermann und Hornschorsch, ihr wart fast richtig. Ich wäre natürlich niemals so blöd, den Ölfilter falsch herum einzubauen. Dafür hab ich den zweiten Dichtring am Ölfilterdeckel vergessen :-[.
Sie ist immer noch laut und geh irgendwann aus, aber man merkt deutlich, dass wieder Öl fließt (und das in Mengen :)) Bleibt wohl nur auseinanderbauen.

nicht gleich alles auseinanderbauen
mach doch erst was sepp schon schrieb:
ventilspiel kontrollieren und nockenwelle ausbauen
dann wirst du vermutlich schon erkennen woher das geraeusch kam
mfg hermann

So ein Thread ist was schönes. Daran sieht man, dass man letztes Mal vor nem Jahr am Motor war  :o

Aktuelle Themen:
- Motor geht immer noch nach ca. 10 min aus (das ist insofern ok, da ich nicht am Problem gearbeitet habe)
- Auspuff ist deutlich zu laut (Selbstbau, Krümmer 42er Rohr). Da kommt noch ne extra Patrone in den Krümmer.
- Sie mag keine Drehzahl unter Last, ab mittleren Drehzahlbereich nimmt sie nur patschend und widerwillig Gas an. Man glaubt kaum, dass sie bei 6500 erst Nennleistung hat.

Lamdasonde wird demnächst für Gemischkontrolle eingebaut.

Wie dem auch sei:

Mag jemand günstig seine originale (und funktionale) Zündbox loswerden, oder sagt ihr, ich soll auf jeden Fall ne Ignitech kaufen? Ich denke es sind mehrere Faktoren, aber möchte die Zündung als Fehlerquelle als Erstes ausschließen.

Grüße, Tobias

Edit: Damit ihr überhaupt mal seht von was ich da immer schreibe, mal ein Foto vom aktuellen Stand angehängt  :)

Das was du beschreibst ist zu 90% ein Vergaser-Abstimmungs- und kein Zündungsproblem. Ich richte Zündboxen her und wenn es nicht eilt (bin grad auf der Uni gut eingespannt) kann ich sie mal für dich durchmessen.

Zeig doch mal die andere Seite von deinem Auspuff, wenn du so einen 2in1-Auspuff nämlich gut zustopfst hast du bald in der Mitte und oben raus keine Leistung mehr, weil du nicht genug Luft durchkriegst...

LG
Greg

Der Krümmer ist durchgängig aus Rohr mit 39er Innendurchmesser, also mehr als in Oginool. Das mit den ungleichen Krümmerlängen ist mir bewusst. Optik [smiley=angel_2.gif]. Laut Messung muss ich das alles noch um mindestens 4 dB zustopfen  ::)

Weißt du zufällig, ob der Motor ohne ESD rund läuft? Da in den Krümmer eh noch ne Patrone rein sollte, und ich den Krümmer am Ende deshalb nochmal auftrennen, würde ich dann mal ein paar Meter so testfahren  ;D

Danke für das Angebot mit dem Durchmessen Wenn du mir sagen willst, was man messen muss (ich kann n Multimeter richtig rum halten :D), kann ich das auch übernehmen!

Grüße,
Tobias

Da ich damals schon mit der Mac 2in1 massiv umbedüsen musste, bin ich mir sicher, dass du da was tun solltest. Obs ohne Dämpfer läuft? Denke nicht. Ich würde mir an deiner Stelle überlegen jetzt auch gleich noch in andere Vergaser zu investieren. Zumindest für die Hitachis schauts mit Abstimmungsteilen recht mau aus.

Zwecks Zündbox durchmessen: Am einfachsten per induktivem Abgriff mit dem Oszilloskop schaun ob beide Kanäle der Zündspule ca. die gleiche Wellenform und Spannung raushauen. Falls das der Fall ist, bist schon fertig. Wenn nicht muss man ein bisserl tiefer reingraben, abseits von kalten Lötstellen sinds dann in absteigender Reihenfolge die Kondensatoren (sieht man aber meistens, weil gebläht oder geplatzt) und dann die Leistungstransistoren (meistens der Grund warum ein Kanal was tut und der andere tot ist).

LG
Greg

Hallo Tobias,
Hallo Greg,
Thema Zündbox: https://www.saarbike.de/ Der Inhaben Fritz "Kasi" Karsten restauriert Oldtimer Motorräder und Zündanlagen.
Ich war bei Kasi letzten Sommer. Er hatte mir für meinen TR1.1 Umbau eine passende Zündbox angefertigt (5A8 Kabelbaum auf Pick-Up-Spulen Position von 3LP). die Zündbox hat sofort funktioniert echtes Plug and Play. Mit Programm-CD zum Einstellen, falls erforderlich.

Ich hatte Saarbike eine 5A8-Zündbox aus meinem Bestand zugesendet. Kasi wollte eine passende box herstellen. Ich kann ja mal nachfragen wie weit er damit gekommen ist.

Zu deiner Vergaserproblematik: Hast Du die Standgasschrauben richtig eingestellt? Membranen I/O ?

Mit liebem Gruss
Anja

Danke für eure Inputs! Heute kam mehr Edelstahlrohr, jetzt kommt erst mal die Lamdasonde für die Diagnose rein, dann weiß ich mehr.

Anscheinend reicht es ja schon, den Luftfilter zu ändern, damit die Originalvergaser keine Lust mehr haben.
Die sind komplett zerlegt und gereinigt, aber nach meinem Verständnis nach gibt es an denen ja nicht all zu viel einzustellen.

Bzgl. Zündung: Ich hatte mal das Oszi dran, sah "glaube" ich gut aus, wenn massive Spikes auf der Spannung kein Problem sind. Ich mein, das Teil hat halt null Maßnahmen bzgl. EMV, wunderte mich nicht besonders damals (ging mir aber hautpsächlich darum, nen Abgriff für den Drehzahlmesser
einzubauen)

Ich wurstle mal weiter und berichte dann.

Grüße,
Tobias

Nein ist kein Drama, in Wirklichkeit ist die Box ja sowieso nur ein analoger, 2 kanaliger Op-Amp.