Quote from hornschorsch on 30.06.08 at 15:38:32:Wenn die Berge und Täler im Belag tatsächlich schneller weggeschliffen werden, wird ja anschliessend der Druck auf die Flanken höher (weil die Berge weg sind und nicht mehr tragen) und diese müssten dann wiederum besser bremsen...
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Gruss,
Georg
eben, anschliessend..
Aber das ist halt reine Theorie, die sich aus dem Schulbuch herleiten lässt. Die Praxis belegt genau das Gegenteil. Schon in den 20er Jahren d.v.J. gab es Holz- bzw. Gummikeilbremsen. Sie verloren genau dann ihren Wirkungsgrad, wenn der "Keil" die Passform der Bremsfelge erreicht hatte. Vgl. Keilriemenantrieb. Er funzt nur, weil das Riemenprofil sich in die Keilriemenfelge "einkeilen" kann. Hätte er exakte Passform verdiente er bestenfalls den Namen "Profilriemen" und würde pausenlos quietschen.
Die exakte Passform hat aber die verschlissene Bremsscheibe und ihr Belag. Ihre Friktion/Traktion und damit ihr Wirkungsgrad ist imho deutlich schlechter, als hätte sie nur ein Multikeilprofil und einen Belag der die Berge und Täler nicht berührt, oder eben ein völlig flaches Profil. Vgl. Flachriemenantrieb.

Auch der Laie erkennt, dass bei den Modellen in der Zeichnung oben und unten die Reibung mit dem Anpressdruck sofort zunimmt. Konstruktion und Fertigung haben es nach gewiesen. Das Modell in der Mitte repräsentiert eine verschlissenene Scheibenbremse. Dass eine alte Scheibe trotzdem funktioniert, liegt imho daran, dass sie keine Reibflächen mit der Grösse "Null" aufweist, wie die Dome im mittleren Modell. Es wird also immer irgendwas abgerieben.
Wenn bei der HU deine Bremse die Mindestleistung nicht mehr erbringt, verordnet der Prüfer neue Scheiben, nicht neue Beläge. Mit zunehmender Verriefung nimmt die Leistung der Scheiben kontinuierlich ab, bis der Mindestwert unterschritten wird. Aber es dauert schon lang.
Gruss, Olaf