Quote from Zweizylindix on 16.10.09 at 12:05:50:Hallo Olaf,
Läßt sich der Druck der Ölpumpe von außen kontrollieren? Oder sollte man sie einfach mal gegen eine neue / größere ersetzen?
Die Hohlschraube an der Ölsteigleitung wurde schon aufgebohrt.
Grüße Walter
In dem Fall würde ich schon die leistungsfähigere Ölpumpe verbauen, das wären imho die der Virago 750/1100 + Antriebskette. Hab ich aber noch nicht gemacht.
Zur Kontrolle des Drucks: ambitionierte Yam Händler raten davon ab, weil dem vorsichtigen Benutzer, der das installiert um nichts verkehrt zu machen, angst und bang wird, wenn er auf das Instrument schaut.
Das erste Problem ist, dass bei kaltem Motor und Mineralöl der Druck so hoch ist (über 4,5), dass der Bypass am Filter einschaltet. Bei warmem Motor sinkt der Druck unter 1 bar bei niedriger Drehzahl. Ist zwar beängstigend aber normal. Kawasaki und Suzuki setzen Geber ein, die erst bei 0,1 bzw. 0,3bar den Kontakt für das Signallicht schalten. Der Öldruck sagt überhaupt nichts über die Schmierung aus, er resultiert allein aus dem Gegendruck an den Schmierstellen. Ist der gering, wird viel Öl umgewälzt, ist er sehr hoch wird wenig Öl umgewälzt. Entscheide für dich, was dir sinnvoller erscheint. Beim Arbeitshub, wo die Schmierung am Pleuellager am nötigsten ist, wird dieses überhaupt nicht geschmiert! Oder besser nicht mit zus. Öl versorgt. Dazu bräuchtest du einen Öldruck von etwa 40bar, so dass es Wurscht ist, ob deine Pumpe 2,0 oder 3,5bar Umlaufdruck erzeugt. Die Leistung einer Pumpe wird immer an ihrer Fördermenge, bzw. max. Förderhöhe gemessen.
Wenn der Motorhersteller sagt, bei einem Betriebsdruck unter 2 bar sei die Verschleissgrenze eines Motors erreicht, dann deshalb, weil man aus diesem Wert Rückschlüsse auf das Laufspiel der Gleitlager ziehen kann. Wird das zu groß, schlagen die Lager irgendwann aus. Die Motorreparatur ist dann natürlich aufwendiger, als wenn man beizeiten neue Lager einbaut.
Also kein Messinstrument.
Dann behaupte ich mal wieder (aus langer "Erfahrung" mit Instrumenten), dass Öle nicht nur chemische Eigenschaften haben, sondern vor allem mechanische. Ich sag dir aber nicht welche, sonst entfacht hier wieder ein Glaubenskrieg mit Argumenten aus dem Schulbuch. Diese Eigenschaften sind aber rel. gut auf einem Messinstrument ablesbar. Nur man weiss dann immer noch nicht, ob gut oder besser geschmiert wird. Das sieht man erst, wenn man den Motor aufmacht. Da sieht man aber auch, dass das Gehäuse wahrscheinlich die schwächste Motorkomponente ist, oder das grosse Kugellager auf der Getriebewelle. Das ist "zufallsgeschmiert".
Persönlich handhabe ich das inzwischen nach Geräuschen, was Krach macht taugt nix, was den Motor leiser macht, ist sein Geld wert.
Gruss, Olaf