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Anlasser - Aufbau (Read 8686 times)
JoSchi
Ex Member



Anlasser - Aufbau
23.07.11 at 19:37:59
 
Hallo,

ich bin hier neu im Forum. Bin 23 habe zuvor noch nie eine Yamaha gefahren, die erste....

Am Wochenende habe ich eine XV750 Special Baujahr 1984 erworben- mit defektem Anlasser. Ich bin soweit informiert, dass es kleinere werkseitige Probleme mit dem Anlasser gab/gibt. Es gibt auch viele interessante Beiträge im Forum, nur nichts über die technische Seite des Anlassers.

Bei mir ist momentan die Batterie total leer, somit habe ich den Anlasser direkt gebrückt. Ich höre, dass der Anlasser drehen möchte, vermute aber aufgrund der starken geräuschkulisse, dass der Freilauf nicht i.O ist. Ich tipp Ihn an, dies verurscht schon Geräusche und im Nachllauf habe ich auch starke Geräusche.
Ich habe den Anlasser, demontiert um das Ritzel zu begutachten, dies ist i.O und auch auf der gegenüber liegenden Seite-) Motor (beide)
Wenn ich den Anlasser ausgebaut bestrome funktioniert dieser Kraftschlüssig.
Ich bin davon ausgeganen, dass die Funk. die gleiche wie im PKW berreich ist. Wohl nicht.
Ich dachte, er wird über Klemme 50 aktivirt, Ritzel fährt rauß, Klemme 30 holt sich Strom um den Anlasser zu bewegen, der den Motor antreibt.

Dies ist wohl hier nicht der Fall! Der Anlasser wird betätigt u. dreht, nun wird es mechanisch? Das Ritzel und das Ritzel des Motor liegen in der Einbaulage aneinander. Welche Mechanik sorgt für den Kraftschluss?

Mfg JoSchi

 
 
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ha_motorrad
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Re: Anlasser - Aufbau
Reply #1 - 23.07.11 at 20:27:56
 
Hallo JoSchi,

der Anlasserfreilauf ist für den Kraftschluss verantwortlich. In "Anlassrichtung" sperren die eingebauten Rollen bis der Motor dreht. Dann, wenn der Motor läuft und schneller dreht als der Freilauf (wenn er dann noch eingeklinkt ist), geben die Rollen in der Gegenrichtung nach, so dass es zu keinen Schäden kommt.

Soweit mein Wissensstand.

Gruß
Hartmut

 
 

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crazy cow
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Re: Anlasser - Aufbau
Reply #2 - 23.07.11 at 23:12:57
 
Quote from ha_motorrad on 23.07.11 at 20:27:56:
Hallo JoSchi,

der Anlasserfreilauf ist für den Kraftschluss verantwortlich. In "Anlassrichtung" sperren die eingebauten Rollen bis der Motor dreht. Dann, wenn der Motor läuft und schneller dreht als der Freilauf (wenn er dann noch eingeklinkt ist), geben die Rollen in der Gegenrichtung nach, so dass es zu keinen Schäden kommt.

Soweit mein Wissensstand.

Gruß
Hartmut


Besagter Anlasser hat keinen Freilauf, sondern einen Schraubtrieb.  Dieser sitzt auch nicht wie bei einem Bosch Anlasser im Anlassergehäuse, sondern es gibt ein Zwischengetriebe. Bei der XV 750/920 ist das ganze eine rein mechanisches Problem. Ist auch nicht Yamaha typisch, es gab ihn nur bei diesem Modell.
Das letzte zuerst. Die Geräusche beim Nachlaufen lassen sich nicht mehr eleminieren, den Schraubtrieb gibt es als Ersatzteil nicht mehr, die Schwungscheibe schon lange nicht. Die Geräusche kommen daher, dass der Schraubtrieb zu langsam zurückspurt und die Zähne schon angeschraddelte Fasen haben. Macht all nix. Folgender Grundzustand muss gewährleistet sein:

1. Anlasser und Schraubtrieb haben eine Bremsfeder. Die bricht schon mal, dann geht gar nichts mehr. E-Teile gibt es noch , kosten weniger als 10Euro.
2. Eine neue Bremsfeder hat einen runden Profilquerschnitt, die Bremsräder einen keilförmigen. Einschleifen verbessert die Bremsleistung.
3. Die Bremsfeder auf dem Schraubtrieb sorgt für ein schnelles Ansteigen und Einspuren des Zwischenrades. Die Bremsfeder auf dem Anlasser sorgt für einen schnellen Stillstand und rasches Zurückspuren des Zwischenrades nach dem Starten. Eine Spiralfeder über dem Zwischenrad zum Gehäusedeckel hilft dabei. Theoretisch. Je schneller desto Knall, (unter dem Zwischengetriebe liegt eine dünne Gummischscheibe, die nach 25 Jahren einfach nicht mehr ordentlich dämpft)  je langsamer desto  Schraddel.

Also, damit das System überhaupt läuft, müssen alle Federn vorhanden und intakt sein. Damit es sich anhört wie ein normaler Anlasser würde man ein neues Zwischenrad und einen neuen Schwungscheibenzahnkranz benötigen. Gibts nicht, Trick 7 kann man anwenden, wenn der Anlasser überhaupt tüdelt. Vergiss es, andermal. Da haben die Leute wenigstens was zu gucken und zu lachen.

Dazu Batterie vollladen und Anlasserrelais rechts neben der Batt. kurzschliessen. Wenn´s es rummst, kann man gelegentlich nach weiteren Fehlern suchen. Wenn sich nichts tut, Anlasser ausbauen, lagerdeckel abnehmen und auf der Kohlenseite ordentlich reinigen. Beim Ausbau nicht vergessen, von der linken Motorseite aus die Bremsfeder runter zu nehmen.

Die TR1 hat auch Anlasserprobleme, aber ganz andere. Ist eine andere Mechanik.

Grüße, Olaf



 
 
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JoSchi
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Re: Anlasser - Aufbau
Reply #3 - 24.07.11 at 11:51:06
 
Vielen Dank für die ersten Inforamtionen......

wie oben beschrieben, habe ich den anlasser demontiet um die zahnräder zu prüfen, siehe bilder









nun werde ich den "deckel" demontieren müssen, den von außen ist wohl nicht viel zu sehen......ich gehe davon aus, dass mein anlasser i.O ist und der magnetschalter auch.

mfg joschi

 
 
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crazy cow
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Re: Anlasser - Aufbau
Reply #4 - 24.07.11 at 15:23:35
 
Wie gesagt:
um den Anlasser zu testen, schliesst du ihn zuerst im eingebauten Zustand oder mit angeschlossenem Kabel und Masse über die fetten Kontakte des Relais kurz. Wenn er dreht, fehlt ihm nichts. Dann Start über den Startknopf, wenn er dann nicht dreht ist das Relais angebrannt.>>ersetzen. Typischer Anlasserfehler ist, dass der Dreck und Kohlenabrieb im Inneren das Nachrutschen der Kohle verhindert. Wenn er einmal draussen ist >> sauber machen.

Dann Motordeckel öffnen und Mechanik prüfen.

Um den Anlasser wieder richtig ein zu bauen, musst du eh den linken Motordeckel öffnen. Besorg dir vorher ne neue Dichtung. Da genügt eine Atena (einseitig einkleben), die kriegst du bei jedem Rollerhändler, der Kunde bei Matthies ist und den Katalog hat. Lieferzeit 2 Tage.

Gruß, Olaf

edit: zweites Bild - welcher Simpel hat da einen Innen Seegerring auf eine Aussennut geklemmt. Da war doch schonmal jemand bei!

 
 
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JoSchi
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Re: Anlasser - Aufbau
Reply #5 - 24.07.11 at 15:29:26
 
wie das so ist, wenn man sich was neues zugelegt hat, lässt einem dies keine ruhe,

somit habe ich die sache zerlegt......



die zahnräder sind i.O, die feder ist nicht gebrochen, am gehäuse wo die metalklammern laufen sind man verschleiß.

gehe ich nun richtig, dass das anlasserzahnrad, das gegenliegende zahnrad (schwarz markiert) antreibt, dies durch eine drehbewegung auf das (rot markierte) zuläuft und dies dann die kraft an das (gelb markierte) zahnrad abgibt?

wenn der anlasser nicht mehr betätigt wird, der motor läuft, haben wir soviel umdrehungen, dass die feder das rote zahnrad nach ausen treibt und die "anlasserfreilauf" gegeben ist?

sprich bei mir wird wohl die feder verschließen sein.

d.h ist benötige die feder neue, 2 metalfedern, am besten das rot eingekreisten gummi auch gleich dazu (was ist das) für den deckel einen neue dichtung und ggf gleich einen simmering für die schaltwelle.

 
 
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crazy cow
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Re: Anlasser - Aufbau
Reply #6 - 24.07.11 at 15:43:15
 
Lies meinen ersten Beitrag noch mal. Der Anlasser graift in das Hauptrad (schwarz) des Zwischengetriebes. Dieses dreht die gesamte Welle incl.Schrägverzahnung des Zwischengetriebes. Durch den Bremsclip auf dem rot markierten Rad wird dieses in seiner Drehung gehemmt und spurt stattdessen auf der Schrägverzahung hoch. Oben angekommen dreht es dann mit voller Drehzahl (gegen die Bremsfeder). Die Kunst ist, dieses Zwischenrad beim Hochspuren auf einer möglichst geringen Drehzahl zu halten.

Im Übrigen sehen dien Teile aber aus wie neu. Kein Vergleich mit meinen.

Unten hast du den Magneten eingekringelt. Er bindet den Abrieb der Zahnräder sehr zuverlässig.

Das Gummi ist eine Scheibe, die unter dem Hauptrad des Zwischengetriebes liegt. Der Aufbau dort darf nicht höher als 2,5mm sein, sonst geht der Deckel nicht zu. Man kann das Zwischengetriebe einfach zu sich herausziehen. Ein Lager ist im Motor, das andere im Deckel. M.E. fehlt nur die dünne Spiralfeder zwischen Zwischenrad und Motordeckel. Ich bin sicher, dass du sonst keine neuen Teile brauchst. Ich glaube, das Teil ist vor kurzem erst repariert worden, evtl. laienhaft.

Gruß

 
 
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crazy cow
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Re: Anlasser - Aufbau
Reply #7 - 24.07.11 at 15:47:12
 
Nachtrag: Es sieht aus, als solltest du die Nut im Motorgehäuse nachschleifen, in der der Bremsclip geführt wird. Wenn er dort hakt, kann das Zwischenrad auch nicht sauber hoch spuren.

edit: nein, die Spiralfeder ist doch da, sie ist noch durch die Scheibe abgedeckt, die einem normalerweise entgegenspringt.

 
 
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JoSchi
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Re: Anlasser - Aufbau
Reply #8 - 24.07.11 at 16:01:31
 
den magneten sollte ich dann nur sauber machen. die funktion habe ich nun verstande, danke.

Die NUT werde ich nachschleifen, was ich jetzt nicht verstanden habe,  "das gummi ist eine Scheibe, die unter dem Hauptrad des Zwischengetriebes sitzt"
ich kann nichts mit Gummi finden.

Habe hier einen Microfish eingefügt.


 
 
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hornschorsch
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Re: Anlasser - Aufbau
Reply #9 - 24.07.11 at 16:10:06
 
Der Anlassermotor treibt das schwarz markierte Zahnrad an, welches fest mit einer Welle, die ein sehr steiles Gewinde trägt, verbunden ist. Auf diesem Gewinde sitzt das rot markierte Zahnrad, das beim Anlaufen durch seine eigene Massenträgheit und die zusätzliche Feder gebremst wird. Dadurch dreht es sich nicht einfach mit sondern wandert auf dem Gewinde nach aussen und rückt dabei mit etwas Glück in den gelb markierten Zahnkranz am Schwungrad ein und treibt dieses an.

Springt der Motor dann an und läuft schneller als er vom Anlasser gedreht wird, drückt er das Zahnrad über das Gewinde wieder aus dem Zahnkranz heraus.

Wenn das rote Radl nicht einrückt kann das imho nur eine schlappe Feder sein, oder die Spiralfeder auf dem Gewinde, die das Zahnrad am rumschlackern und schlefen am Zahnkranz hindert, ist zu stark. Die Verschleisserscheinungen in der Nut im Gehäuse, in der die Federn sich seitlich bewegt, können auch schuld sein.

Gruss,
Georg

 
 

Gruss,
Schorsch

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