crazy cow
Ex Member
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Letzten Herbst hat sich bei einer Fahrt die Uhr des DZM im Gehäuse los vibriert und fiel darin herum. Ich habe darauf hin den DZM demontiert und bin lange ohne herum gefahren. Ich bildete mir ein, dass seitdem der Startvorgang ohne jedes Bocken und Stehenbleiben des Motors ablief, war mir aber nicht sicher. Nach deiner Reparatur des DZM und Wiedereinbau Rauchzeichen am Delinquenten. Irgendwas hatte ich wohl übersehen, war es aber auch leid und habe mir einen günstigen gebrauchten von einer FZR besorgt, einfachste Bauart, viel weniger Anschlüsse, gleiche Baugröße.
Nach dem Ersteinbau zeigte der nur die halbe Drehzahl, Kontrolle mit dem abgespeckten alten dasselbe. Hoppla. Hab dann das studiert, was nicht im Schaltplan ersichtlich ist. Unter dem org. DZM ist eine Platine, die aus dem Zündimpuls, der ja auch für den DZM verwendet wird, einen Gleichstrom generiert. Dieser schaltet das Anlasserabschaltrelais bei laufendem Motor ab und soll Blödsinn verhindern. Ich hatte sie beim Kontrollversuch weg gelassen.
Ich habe alle Stecker und Anschlüsse gereinigt und nachisoliert. Daraufhin gingen beide DZM wieder richtig, aber Zackern und Bocken beim Starten, wenn man nicht nach Schema F vorging.* Wenn der Motor läuft, geht´s problemlos. * Drei Umdrehungen leer drehen lassen, dann Gas aufmachen.
Verdacht: Die Hilfsplatine unter dem DZM ist die erste Störquelle für einen sauberen Zündfunken zum richtigen Zeitpunkt.
2. Verdacht: Nicht nur die Hilfsplatine unter dem DZM ist ...
3. Verdacht: Die Schwachstrom-Halbleiterbauteile auf beiden Platinen sind auf die Dauer den Impulsen** auf dem orangen Kabel nicht gewachsen, die Platinen verursachen Phasenverschiebungen (Frühzündungen) und Überspannungen schlagen bisweilen durch. (** offensichtlich wird hier der Primärstrom der Spulen nicht unterbrochen, sondern moduliert. Für den Zündimpuls wird die Masseleitung der Zündspulen auf 12V geschaltet, wenn ich das richtig durchschaue. Dieses Signal wird am DZM ausgewertet.)
4. Versuch eines Nachweises. Ich habe versuchsweise beide Impulsleitungen mit zwei kräftigen Dioden gegeneinander geschaltet. Theoretisch hätte der Impuls jeweils nur bis zum Ende der einen Diode reichen dürfen, um von der anderen gesperrt zu werden. Resultat: Denkste. Das gleiche Bocken beim Starten, nein schlimmer als mit den maroden Platinen. Wenn der Motor lief ging´s.
Was wohl im Versuch passierte, ist imho folgendes: Der Impuls des ersten Zylinders schlug zum zweiten durch und umgekehrt. Beim V-Motor kann der eine Zylinder damit gut leben, der andere nicht. Ich vermute, dass sich die maroden Platinen ähnliche Probleme haben/verursachen in Bezug auf Impuls und Masse. Es ist ja bekannt, dass die Energie in den Zündspulen auch "nach hinten" loshgehen kann, statt sich in der Kerze zu entladen. Es gibt Motorräder, bei denen aus diesem Grund schon mal eine TCI abraucht, bei einer Yamaha hab ich das noch nicht gehört. Typischer Fall: Probedurchlauf ohne Kerzen in den Steckern.
Also wenn´s zickt, ruhig mal den DZM abklemmen.
Ich werde das noch eine Weile beobachten, kann mir aber gerade wegen des neuen DZM keinen Reim auf die Ursache machen. Hab mir stattdessen eine einfache Trickschaltung ausgedacht, wenn es wirklich ohne DZM besser geht. Leider haben wir ja keinen mechanischen Anschuss. Auch gibt es offensichtlich sog. "Freilaufdioden", die "Induktionsspannungsstöße" unterbinden helfen. Schon das schnelle/steile Signal eines Relais kann offenbar solche Störungen verursachen, warum nicht auch eine TCI.
Gruß, Olaf
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