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Trommelbremse optimieren (Read 1824 times)
nanno
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Trommelbremse optimieren
17.08.20 at 20:33:41
 
Man nehme: Eine (in meinem Fall hintere TR1-)Trommelbremse, die ziemlich bescheiden bremst, analysiere die Situation und erinnere sich dran, dass das alles früher viel besser war. (Früher war alles besser, aber das war vor dem Bremsbelagwechsel, weil ich die alten Bremsbeläge eingefeilt hab. Und weil ich das jetzt eh wieder machen muss, hab ich ein paar Fotos gemacht. )
Ausgangslage: Bremsankerplatte mit Belägen.

Wenn man sich die Beläge anschaun, dann siehts so als würden die eigentlich ja eh schön auf der ganzen Fläche tragen...

Also, zeichnet man eine Linie mit TAFEL-Kreide (nix Öl- oder Fett-haltiges - wer jetzt nach dem warum fragt, sollte evt. die Finger von Bremsen lassen) der Länge nach über den Belag, setzt alles zusammen dreht das Rad und betätigt leicht die Bremse. Anhand von den Punkten/Fläche sieht man dann, wo der Bremsbelag wirklich die Trommel berührt. Und wie man hier sieht... nicht recht viel.

Und jetzt kommt der Teil, den man erklären muss: Genau dort setzen wir mit der Hand- oder Elektrofeile an und feilen ein bissl was weg. Da meine Beläge generell etwas verglast bzw. verstaubt waren, bin ich dann im zweiten Anlauf auch einmal über den ganzen Belag drüber. Warum feilt man, wo es sich berührt? Ganz einfach, weil man Beläge nicht dicker feilen kann...


Jetzt bauen wir das Ganze wieder zusammen und probieren es aus. Und wir sehen, in der Mitte haben wir ein bissl zuviel weggenommen, weil jetzt trägts hinten bzw. außen. Also feilen wir im nächsten Durchgang (ganz leicht) über die Kontaktpunkte drüber.

Und wenn man bei ca. diesem Bild gelandet ist, dass sich die Kontaktpunkte schön zu verteilen beginnen, dann kann man es gut sein lassen, weil dann wird (nach einer Einlaufzeit), der ganze Belage tragen.

... ich geh dann trotzdem immer noch einmal drüber, weil auf der zweiten Backe war das Tragbild noch nicht ganz so schön.

Vorsichtig gesagt können wir jetzt davon ausgehen, dass die Beläge so gut sind, wie es eben aktuell geht. (Achtung, wer so wie ich mehrere Felgen hat, sollte sich angewöhnen da Paare zu bilden, die zusammengehören, sonst macht man das je nach Verschleiß - ich hab hier TR1-Hinterräder mit 20-30Tkm und mit 150-160Tkm - öfter als einem lieb ist.  :mrgreen: )
Wo man jetzt noch sehr viel rausholen kann, ist beim Bremshebel. Ein etwas übertriebener Zustand bei voll getretener Bremse. (Den Körnerpunkt ignorieren, die Welle stammt aus einem anderen Moped.)

Für maximale Wirksamkeit sollte es aber so sein, dass der Bremshebel 90° zum Seilzug/Gestänge steht, wenn man richtig reinsteigt.

Desweiteren hilfts halt schon, wenn die Sachen gut geschmiert sind... (Zustand nach einem guten Jahr Alltagsfahrerei bei jedem Wetter.)

Ich nehm für die Welle gern Moly-Fett und auch über den Nocken fahre ich einmal mit der Polierschiebe (ja ich besitze wirklich sowas) und dann mit dem fettigen Finger drüber.

 
 

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nanno
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Re: Trommelbremse optimieren
Reply #1 - 17.08.20 at 20:35:14
 
Und hier dann noch ein kleiner Nachschlag (noch gut 70-80km) - die Pflege der Ankerplatte hab ich nämlich am Folgetag gemacht - So schaut dann eine Bremse aus, wenn sie beginnt ganz gut zu tragen. Und nur als Vorwarnung für Nachbauer: diese Trommel hat sich von "naja, kann man verwenden, aber muss man nicht" zu "ui, bei 70 im Nassen steht das Hinterrad, wenn man reinsteigt" gemausert.


... und damit war ich dann auch in der Lage, auch wieder mit der aktuellen SuperAdventure mitbremsen zu können.   Cool

Die Version am Blog, weil schon vor zwei Wochen geschrieben, weicht naturgemäß etwas ab: https://greasygreg.blogspot.com/2020/07/everyday-tr1-doing-drumbrakes.html

 
 

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Re: Trommelbremse optimieren
Reply #2 - 19.08.20 at 09:28:59
 
Schoene Arbeit, hat Carl Hertweck auch schon in seinem Buch "besser machen" beschrieben.

Aber du hast es selbst gesagt, damit wird die hintere Bremse endgueltig zum "besser nicht benutzen"-Objekt.

 
 

Gruss,
Schorsch

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Re: Trommelbremse optimieren
Reply #3 - 19.08.20 at 10:11:13
 
servus nanno
warum verwendest du zum materialabtragen eine feile?  damit ist eine wirklich bogenfoermige bewegung doch eher schwierig selbst fuer feiler mit viel uebung
ich nutze fuer bremsbelaegee immer 80er schmirgelleinen. fuer scheibenbremsbelaege auf einer ebenen platte
und fuer trommelbremsbelaege einen entsprechend breiten sterifen. den kann ich dem bogen enstprechend  anpassen und auch den radius aendern indem ich dne winkel der zugrichtung
steiler oder flacher waehle
mfg hermann

 
 

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nanno
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Re: Trommelbremse optimieren
Reply #4 - 19.08.20 at 16:16:41
 
Weil ich feilen gelernt hab... Klar gehts mit Schleifpapier auch, hab ich dann am Schluss auch gemacht mit der Powerfeile, das ist ja dann quasi ein Bandschleifer in der Hand.

 
 

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Re: Trommelbremse optimieren
Reply #5 - 26.08.20 at 14:51:23
 
Wenn man so ein Moped lange genug fährt, dann kommt man teilweise an den Punkt, dass man etwas zum zweiten Mal machen darf.

Abgebildet sieht man die Gleitstücke einer Bremszange. Zuletzt vor 4-5 Jahren geputzt und mit ATE-Paste geschmiert.



Die sind wieder so richtig schön klebrig, weswegen meine neuen Bremsbeläge auch schon wieder ein wenig quietschen und der Druckpunkt auch nicht mehr ganz das ist, was ich gewöhnt bin.

Nach ein bissl schrubben mit einer Messingbürste, schaut die Führungsbuchse so aus:



und weils eine Zeit lang halten soll und mir ja keiner glaubt, dass ich tatsächlich Sachen poliere...



Und jetzt? Besserer Druckpunkt und das Quietschen bei ganz langsamen Bremsungen ist auch weg.

Blog: http://greasygreg.blogspot.com/2020/08/everyday-tr1-improving-front-brakes.html

 
 

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