Abend zusammen,
bei dem perfekten Wetter dieses Wochenende habe ich den perfekten Plan  
Ich möchte das Motorgehäuse mit Hochtemperaturlack lackieren.
Die Zylinder und Zylinderköpfe sind demontiert und werden separat gepulvert um hier auf Nummer sicher zu gehen.
Das Motorgehäuse möchte ich jedoch nicht komplett zerlegen, also muss einfacher Lack die Aufgabe erfüllen.
Ich habe gerade schon die ersten Versuche unternommen. Dort wo das Ritzel sitzt habe ich die Oberfläche am Gehäuse und von innen den Deckel lackiert. Ich dachte mir, wenn hier etwas schief geht, ist es nicht so schlimm, da nicht sichtbar.
Den Deckel habe ich anschließend in einen Klimaofen gelegt und mit 150°C befeuert, das Gehäuse habe ich dann manuell mit dem Fön bearbeitet.
Am Gehäuse konnte ich nach ca. 20 Minuten keine Veränderung feststellen, als ich jedoch zum Klimaofen gegangen bin sind mir fast die Augen ausgefallen.
Wo es vorher noch sehr ungleichmäßig aussah ist die Oberfläche jetzt unglaublich perfekt... Der Komplette Motor mit solch einer Oberfläche wäre schon ein Hammer Anblick. Blöd nur, dass das Motorgehäuse wegen 5cm nicht in den Ofen passt.
Zudem bin ich mir nicht sicher, ob 150°C für das Motorgehäuse gut wären. Was haltet Ihr von dieser Idee?
Sollte ich mir für Nächste Woche ein größere Klimakammer suchen um den Motor nach dem Wochenendlackieren nochmal zu backen?
Ich bin auf Eure Meinung gespannt.
Viele Grüße,
Florian
PS: Ja, Bilder gibt es auch gleich noch.

Hi Caferookie,

das sieht doch schonmal ganz nett aus  , was hast du für ein Lack genommen nen einfachen HT Lack oder HD Wrinkle ?? Bin gespannt auf deine weiteren Beiträge und Feedback's der TR Gemeinde.... habe auch noch vor den Motorblock zu schwärzen  

Habe mal in ner Customizer Zeitschrift gelesen, das man das "backen" mit ner Heißluftpistole gemacht hat und ne andere Variante war, das man den Motor in einer großen schwarzen Kiste in die pralle Sonne gestellt hat.....

Nice Greetz aus Berlin - Peter

Dann möchte ich mal meine Erkenntisse vom Wochenende teilen...

Nach Aussage eines Pulverbeschichters (mit Lackiererfahrung) soll die Einbrennphase des Hochtemperaturlackes möglichst zeitnah nach dem Lackieren bzw. nach dem Trocknen passieren. Folglich ist es nicht zu empfehlen an einem Tag zu lackieren und die Teile erst am nächsten oder übernächsten Tag in den Ofen zu schieben. Somit waren meine ursprünglichen Pläne dahin.
Glücklicherweise bot mir der Pulverbeschichter an, dass ich den Motor (am Sonntag!) in seinen Räumlichkeiten lackieren kann, um den Lack direkt anschließend im Ofen einzubrennen.

Verwendet habe ich den Thermo Hitzelack von Dupli Color (5 € igendwas), Schwarz glänzend. Dieser ist Einsetzbar bis 300°C, was für das Motorgehäuse ausreichen sollte. Zur Erinnerung, die Zylinder und Zylinderköpfe werden Pulverbeschichtet. Laut Beschreibung auf der Dose soll der Lack nach dem Trocken für ca. 1 Stunde auf 160 - 200 °C erhitzt werden um vollständig auszuhärten und Benzinfest zu werden. Da ich außer den Zylindern, Köpfen, Kolben und Seitendeckeln vom Motorgehäuse keine Teile entfernt habe, habe ich mich für eine Maximaltemperatur von 120°C entschieden.

Während dem Lackieren bekam ich einige Zweifel, da die Oberfläche wieder sehr ungleichmäßig wurde. Um wirklich jede Ecke mit dem Lack zu erreichen, wurden andere Bereiche sehr stark getränkt. Es gab zwar keine Tropfenbildung aber einige Stellen haben sehr feucht geschimmert.
Nach einer Dose Sprühlack war der Motor dann bereit für den Ofen. Ich habe mich für 2 Stunden bei 120 °C entschieden + entsprechende Abkühlphase. Insgesamt hat die Ofenprozedur knapp 4,5 Stunden gedauert.

Das Ergebnis: Ich bin positiv überrascht. Die Oberfläche ist absolut gleichmäßig geworden, richtig tief schwarz. Meine Befürchtungen, es könnte stärker und schwächer glänzende Bereiche geben war absolut unbegründet.  Leider hatten diese Befürchtugnen dazu geführt, dass ich mit dem Lack eher gespart habe  und versuchte zu feuchte Stellen zu vermeiden. Dadurch gibt es nun in ein paar wenigen Ecken leichte Deckungsprobleme. Diese fallen nicht wirklich auf aber man selbst weiß ja, dass sie da sind. Wieder was gelernt, beim nächsten Mal bei diesem Lack einfach etwas mehr sprühen, der Ofen wird es schon richten.

Nachfolgend ein paar Bilder vor dem lackieren, nach dem lackieren und nach der Einbrennphase.
Da es dort relativ dunkel war und ich nur die Handykamera genutzt habe, sind die Bilder etwas unscharf geworden. Dadurch sind die Unterschiede leider nicht so gut zu erkennen. Ich hoffe sie können Euch trotzdem einen Eindruck verschaffen.

und nach der Einbrennphase im Ofen: 2h/120°C... alles einheitlich

Ciao, darf ich fragen wie sich der Lack über die Jahre gehalten hat? waren die 300° ausreichend? und ist er durch das Einbrennen auch effektiv bezinfest etc. geworden? Grüsse Miro