Hallo zusammen,
ich habe zwar noch keine praktischen Umbau-Erfahrungen mit den Speichenrädern, sondern nur theoretisches Wissen. Aber ein paar Info-Puzzlestücke möchte ich dennoch beitragen zu dem "Schwarmwissen fürs Speichenrad-Kompendium".
Vorderradnaben von XS 650 und SR 500: Die Naben sind baugleich und daher beide gleichermaßen geeignet für einen Speichenrad-Umbau (plug-and-play). Es passen daher auch links und rechts das Bohrbild, das Flanschmaß und die "Mittigkeit" für die Yamaha-Bremsscheiben. (Die XS 650 hatte 267 mm-Scheiben in 7 mm Dicke, wohingegen die TR1 Scheiben 267 mm-Scheiben in 5 mm Dicke hat. Und die SR 500 hatte links eine Einzelscheibe mit 298 mm und 5 mm Dicke. Auch die SR 500-Naben haben aber rechtsseitig bereits die Gewindebohrungen für eine optionale zweite Scheibe.)
Hinterradnabe der XS 650: Die XS 650 (nicht umsonst mit dem Spitznamen "Rüttler") hatte leider in der originalen Hinteradnabe
keine Ruckdämpfer (sondern "vorn" im Getriebeausgang). Daher wahrscheinlich das Angebot von XS Performance. Denn mit der Original-Nabe soll es an der XS 650 zuweilen Speichenbrüche gegeben haben. ("Kein Wunder..."

)
Hinterradnabe der Suzuki GT 750 ("Wasserbüffel"): Das ist eine Speichenradnabe mit relativ "schlankem" Abstand zwischen linkem und rechtem Speichenkranz. Die Trommelbremse hat um die 180 mm Durchmesser (also nominell weniger als die 200 mm der TR1). Dennoch sollte die Nabe der GT 750 eintragungsfähig sein, denn das Gewicht der GT 750 (215...230 kg) ist vergleichbar mit dem der TR1. Mir ist kürzlich mal eine solche Suzuki-Nabe zugelaufen (noch eingespeicht in einer 18"-Felge). Falls Ihr also genauere Maße braucht, so sagt gern Bescheid - dann kann ich mal den Meßschieber schwingen.
Speichenrad-Umbau des TR1-Guß-Hinterrades: Vor ein paar Jahren wurde in den Oldtimer-Zeitschriften mal ein Scrambler-Umbau der TR1 vorgestellt. Für deren Speichenräder hatte der Besitzer aus dem originalen Gußrad der TR1 die Nabe entnommen ("rausgeschnitten"). Denn er wollte den originalen Fett-Kettenkasten weiterbenutzen und wollte deshalb die passenden Flansche, Mittenmaße usw. bewahren. Die auf Paßmaß abgedrehte TR1-Trommelbremsnabe bekam deshalb ein paar passend gedrehte Aluminium-Speichenflansche draufgesetzt (verklebt mit einem Alu-Kleber aus der Luftfahrt). In dem Zeitschriften-Bericht räumte der Besitzer ein, daß er damit wohl "Glück gehabt habe" bei der TÜV-Abnahme. Denn heutzutage sei eine solche Abnahme wohl nicht mehr möglich, solange sie allein auf Reibschluß beruht, aber nicht auch auf Formschluß (Verstiftung o.ä.).
Ich halte dennoch einen solchen Umbau für möglich. Man muß es halt nur so "vernünftig" machen, daß die Sachverständigen zufrieden sind. Für professionelle Umbauten möchte ich deshalb die Firma "Roadrunner-Motorradgespanne" nennen (
https://www.roadrunner-motorradgespanne.de/). Die machen derlei "Laufrad-Entkernung" und Naben-Umbauten vielfach für Gespanne und Custombikes. Hier ein paar Bildbeispiele:
https://www.roadrunner-motorradgespanne.de/rad-umbau/kreationenDer Reiz eines solchen Umbaus liegt für mich darin, daß vom Flanschmaß und der Bremse her alles "original TR1" bleiben kann (-> ohne Frickeleien und Gedöns bei der Eintragung). Aber zugegebenermaßen: Wir bauen unsere Mühlen ja
nicht um, weil es so
einfach ist...
Wie auch immer - gutes Gelingen beim Umbau!
Triwinger