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Wie baue ich nur die Vergaser aus??? (Read 10318 times)
Edgar230CE
Ex Member



Wie baue ich nur die Vergaser aus???
01.06.08 at 19:08:00
 
Hallo,
nach 8 Jahren Dornröschenschlaf habe ich versucht, ganz behutsam meine TR1 (5/81) wieder ans Laufen zu bringen. Als ich zum ersten Mal nrichtig starten wollte und die Benzinhähne auf "PRI" stellte, lief massiv Benzin aus irgendwelchen Öffnungen im hinteren Krümmer etc. heraus. Also Vergaser ausbauen und prüfen.

Aber: Wie baue ich die Vergaser aus - mit oder ohne Ansaugstutzen? Ich erinnere mich noch, das es immer eine elendige Friemelei war, die Dinger bei eingebautem Motor auszubauen. Also Tank runter, Luftansaugrohre abnehmen, Züge aushängen. Aber was dann: Vergaser von den Ansaugstutzen an den Zylinderköpfen lösen, abziehen und irgendwie seitlich raus oder die Ansaugstutzen selbst von den Zylinderköpfen abschrauben und mit den Vergasern ausbauen?

Erstere Variante habe ich gestern versucht und die Vergaser nicht seitlich ausbauen können. Kann mir jemand den richtigen Ausbau beschreiben? Und zu welcher Seite hin lassen sich die beiden Vergaser dann rausziehen??

Danke & Gruss,
Edgar

 
 
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Thomas
Ex Member



Re: Wie baue ich nur die Vergaser aus???
Reply #1 - 01.06.08 at 21:44:09
 
Hallo,

Luftschnorchel ab, Züge aushängen, Schläuche ab, aus den Asaugstutzen ziehen und dann die Ansaugstutzen abbauen.

Die aussenliegende Schraube des Ansaugstutzens ganz raus, die innere muss nur gelöst werden, dann kann der Ansaugstutzen zur Seite weggezogen werden.

Wenn zuviel Benzin kommt ist der Schwimmer fest und schließt nicht mehr, wenn die Schwimmerkammer voll ist, dadurch läuft dann das Benzin zu den Überlaufschläuchen raus.

Mit dem alten Benzin aus dem Tank kannst du wahrscheinlich eh nicht mehr starten, da ist schon zuviel brennbares verdunstet. Also Benzin aus dem Tank raus, Super (ist agressiver als normales Benzin) rein und mal den Vergaser fluten. Dann über Nacht stehen lassen. Mit ein bisschen Glück löst sich der Schwimmer so wieder.

Ansonsten kommst du an die Schwimmerkammer auch ohne Vergaserausbau ran, wenn du sie schräg stellst.

Wenn der Vergaser richtig versieft ist mit Additiven hiflt nur noch ein Ultraschallbad. Dazu den Vergaser wirklich komplett bis in die letzte Düse zerlegen, Düsen auf gar keinen Falll mit Draht putzen, danach sind sie nur noch zum wegschmeißen.

Ich reinige immer mit Wasser plus etwas WC-Reiniger, damit löst sich das meiste auf. Die Schwimmerkammern und Schwimmer vorsichtig frei kratzen.

Wenn Düsen doch nicht aufgehen, mit einer Zahnbürstenborste durch stochern.
Die Bohrungen im Vergaser mit WD40 durchblasen ob alle offen sind. Da kann man dann doch vorsichtig mit Draht stochern.

Danach reicht eine gute Grundsynchronisation nach Handbuch. Für das Einstellen der Drosselklappen verwende ich Bohrer mit dem gleichen Durchmesser, damit klappt das einwandfrei.

Gruß

Thomas

 
 

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Edgar230CE
Ex Member



Re: Wie baue ich nur die Vergaser aus???
Reply #2 - 02.06.08 at 12:18:30
 
Hallo Thomas,
Danke für die Information! Die Vergaser lassen sich also nur seitlich rausziehen, wenn die Ansaugstutzen wie bei Dir beschrieben demontiert wurden - habe ich verstanden und werde ich so versuchen.

Ich habe ebenfalls vermutet, dass der Schwimmer im Laufe der Jahre festgegangen ist. Ich muss gestehen, dass ich die TR1 damals einfach weggestellt habe, ohne die Vergaser zu entleeren (so wie ich es bei jeder Winterpause gemacht hatte). Wer weiss, wie die Dinger von Innen aussehen ...

Das alte Benzin habe ich natürlich aus dem Tank entfernt (und an einen Mazda verfüttert) und dann frisches Super Plus eingefüllt.

Ausserdem habe ich mir ein Ultraschall-Reinigungsgerät besorgt (gab es letzte Woche bei Aldi-Süd), um alles zu reinigen, was von der Schwimmerkammer aus zugänglich ist. Die komplette Zerlegung der Vergaser traue ich mir eigentlich nicht zu, da hier die Grundeinstellung und was-weiss-ich-nicht-alles über den Haufen geworfen werden.

Ich hätte da noch 3 Fragen:
Lassen sich eigentlich die Papierdichtungen der Ansaugstutzen wiederverwenden?

Welche Bohrungen im Vergaser meinst Du? Sollen diese mit dem WD40-Spray durchgeblasen werden?

Und dann noch die Grundsynchronisation nach Handbuch - welches Handbuch? Ich kenne nur das Handbuch für die XV750, die hatte allerdings etwas andere Vergaser (meine ich jedenfalls). Gibt es das Handbuch irgendwie online der noch im Handel??

Nochmals herzlichen Dank für Deinen Input!!

Beste Grüsse,
Edgar



 
 
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hornschorsch
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Re: Wie baue ich nur die Vergaser aus???
Reply #3 - 02.06.08 at 14:27:35
 
Du musst die beiden Vergaser ja nicht voneinander trennen und somit verändert sich auch an der Synchronisation nix. Du solltest vorerst nur die Schwimmerkammern abbauen und oben die Deckel abnehmen und die Schieber mit den Membranen rausziehen. Unten alle Düsen, die Schwimmer und Schwimmerventile ausbauen, sowie die Düsenstöcke nach oben rausschieben. Leerlaufgemischschraube auch rausdrehen. Dann alles sauberwaschen, Durchblasen, Kleinteile im Ultraschall reinigen.

Super Plus brauchste nicht, Normal reicht.

Die Papierdichtungen kann man wieder nehemen, wenn sie heil bleiben. Evtl mit etwas Dichtungsmasse an den Stutzen kleben. Besser sind neue Ansaugstutzen mit O-Ring.

Leerlaufgemischschraube nachher ganz eindrehen (vorsichtig!) und 2 Umdrehungen wieder auf. Wenn sie dann läuft, Leerlaufgemisch und Synchronisation mit Abgastester und Messuhren einstellen (lassen).

Gruss,
Georg

 
 

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Thomas
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Re: Wie baue ich nur die Vergaser aus???
Reply #4 - 02.06.08 at 21:46:35
 
Hallo Edgar,

das Aldi Ultraschallgerät reicht vollkommen. Allerdings passen da halt wirklich nur die Düsen rein.

Die Vergaser trennen musst du nur, wenn wirklich alles total verdreckt ist. Wenn das Gestänge zwischen den Vergaser sauber und leichtgängig ist braucht man das nicht.

So eine Grundsynchronisation ist kein Hexenwerk. Es geht nur darum, die Drosselklappen exakt gleich einzustellen, so dass sie immer gleich weit offen sind. Das geht mit 2 normalen Bohrmaschinen Bohrern ganz gut, da du diese zum Messen der Drosselklappenöffnung verwenden kannst. Die beiden Bohrer haben den gleichen Durchmesser, dadurch kann man den Öffnungswinkel beider Drosselklappen exakt einstellen.
Ansonsten muss du dann nur noch die Leerlaufgemischschrauben wie von Georg beschrieben 2 Umdrehungen öffen, dazu einfach die Schrauben mit Gefühl eindrehen (nicht anziehen, sonst sind die Spitzen verhunzt) und dann 4 halbe Umdrehungen raus.

Ich habe meine TR1 bekommen mit Startschwierigkeiten, unregelmäßigem Lauf und hohem Verbrauch. Nach der Reinigungs / Synchronisationsprozedur funktionierte der Choke, der Leerlauf ist top und der Verbrauch liegt nie über 6 Liter.

Das Problem sind bei dir die Additive aus dem Benzin, das Zeug lässt sich praktisch nicht abwaschen. Deshalb wirklich alle Düsen und Düsenstöcke raus, merken wo diese eingebaut waren und im Ultraschallbad reinigen. Neben dem Schieber sitzen noch 2 Düsen unter einem Alurohr, dass man erst herausziehen muss um an die ranzukommen. Über diese Düsen wird der Kaltstart gesteuert. Die waren bei mir total verdreckt.
Die Bohrungen in den Düsen gegen das Licht kontrollieren ob sie offen sind.

Im Vergaser sind Luftkanäle gebohrt, diese sind für den Leerlauf und die Schwimmerkammerentlüftung zuständig. Diese mit WD-40 durchblasen, ob sie wirklich frei sind.

Die Düsennadeln vorsichtig mit einer Edelstahlpolitur polieren, ebenso den Schieber.
Die Düsennadel im Schieber muss sich bewegen lassen, darf nicht starr unter dem Schieber festsitzen, diese ggf. mit WD40 wieder etwas gangbar machen.

Den Schwimmernadelsitz mit Wattestäbchen und politur (sparsam) reinigen, die Gummispitze mit etwas Spiritus reinigen. Wenn der kleine Stift in der Schwimmernadel nicht eindrücken lässt (ist gefedert), evtl. auch kurz ins Ultraschallbad damit.

Nur keine Panik vor den vielen Düsen und Schräubchen, das ist halt ein Geduldsspiel (4-8h).

Deshalb kostets beim Händler nicht nur 3Euro50Cent  sonder 150 €.

Gruß

Thomas


 
 

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HolKel
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Re: Wie baue ich nur die Vergaser aus???
Reply #5 - 05.06.08 at 01:47:13
 
Huh - ich bin ja voller Ehrfurcht ob der hier geschilderten Meisterwerke der Restaurationskunst (wirklich!), aber vielleicht geht's ja auch 'ne Nummer schlichter:

Ich habe vor einigen Jahren nach zugegebenermassen nur gut 4 Jahren Stillstand dasselbe Problem gehabt: Auf einer Seite lief das Benzin dass es nur so eine Freude hatte, der Schwimmer hatte das Aufwachen ganz offensichtlich verschlafen und war unten geblieben. Ich hatte dann ein duennes Draehtle zur Hand (ganz schoen steif - vermutlich aus einem Federstahl), und habe in der ersten Ausbaustufe erstmal die Ablassschraube rausgedreht und mit dem Draht von unten am Schwimmer gekitzelt. Man muss halt vorsichtig fuehlen, ob der Draht da auch richtig um die Ecke in die Schwimmerkammer geglitten ist. Die Operation hat quasi sofort zum Erfolg gefuehrt, der restliche Siff, den es bestimmt gegeben hat, hat sich dann wohl im frischen Sprit aufgeloest und muss dann irgendwann durch den Auspuff abgefuehrt worden sein  Grin.

Seitdem hustet's zwar immer noch etwas bei Teillast im kalten Zustand, aber das gibt sich nach wenigen Minuten. Jedenfalls nicht gravierend genug um mir deswegen einen verlaengerten Nachmittag fuer Vergaserdemontage und wiederzusammenfluchen einzuschieben...

 
 

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Edgar230CE
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Feedback zu "Wie baue ich die Vergaser aus"
Reply #6 - 08.06.08 at 21:29:39
 
Hallo Thomas, hallo Georg,

ich habe heute die Vergaser ausgebaut (so wie weiter oben beschrieben). Hat auch ganz gut funktioniert.

Das Öffnen der Schwimmerkammern und der Ausbau von Schwimmer, Schwimmerdüsennadel, der darüber liegenden Düse sowie der Leerlaufdüse und der unteren Hauptdüse war soweit auch gut möglich (die Dinger sitzen ja ganz schön fest). Ich habe alles im Ultraschallbad 8 Min. gereinigt und vor dem Wiedereinbau gründlichst getrocknet (mit dem Fön).

Leider konnte ich die Deckel über den oben liegenden Membranen beim besten Willen nicht öffnen. 7 der 8 Schrauben sassen so bombenfest, dass ich es mit keinem Schraubendreher geschafft habe, die Schrauben zu lösen. Die Köpfe dieser Sch...-Schrauben sind weich wie Butter und werden extrem leicht verformt - egal mit welchem Schlitz- oder Kreuzschlitz-Dreher.

So konnte ich auch weder die Membranen prüfen noch Schieberkolben, Nadel und den oberen Teil der Hauptdüsen reinigen. Ich habe halt nur "untenrum" alles gesäubert und die Vergaser wieder eingebaut (ist schon eine ganz schöne Fummelei). Nun hoffe ich, dass der Motor wieder anspringt, kann das aber erst in den nächsten Tagen versuchen.

Vielleicht hat jemand ja noch einen Tipp, wie die o.g. Butterschrauben rauszubekommen sind.

Nochmals besten Dank für Eure Hilfe,
Edgar

 
 
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hornschorsch
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Re: Wie baue ich nur die Vergaser aus???
Reply #7 - 09.06.08 at 14:32:27
 
Erst mal mit Rostlöser einweichen und einwirken lassen. Dann mit einem Metallsägeblatt Schlitze reinsägen, einen gut passenden scharfen Schraubendreher ansetzen, mit dem Hammer ein paar Schläge hinten drauf geben, dann müssten sie rausgehen. Nachher Inbusschrauben nehmen.

Gruss,
Georg

 
 

Gruss,
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axel
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Re: Wie baue ich nur die Vergaser aus???
Reply #8 - 10.06.08 at 08:20:59
 
hi edgar,

ich habe in 95 von 100 fällen erfolg mitm schlagschrauber. son teil, wo man hinten mim hammer draufschlägt. vorne kommt ein passender bit rein - muss aber, wie schorsch schon gesagt hat, scharf sein! das werkstück muß man gut und sicher positionieren!
durch das enorme drehmoment im augenblick des schlags kapitulieren sogar die japanischen rahmbrie-schrauben!
einfache ausführungen kosten 9,95 oder sowas in der richtung.
caramba-kriechöl ist auch hilfreich!

gruss

axel

 
 
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Edgar230CE
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Re: Wie baue ich nur die Vergaser aus???
Reply #9 - 10.06.08 at 12:02:56
 
Hallo Axel,

ich besitze so einen Schlagschrauber, habe mich aber nicht getraut, ihn bei den Schrauben der Vergaserdeckel einzusetzen. Bei meinem Schlagschrauber verwendet man einen Fäustling, um dem Schlagschrauber den richtigen "Drive" zu verpassen. Dazu müsste man die Vergaser aber kontrolliert einspannen, und da fehlte mir leider der Schraubstock. Ohne Schraubstock läuft man Gefahr, dass man das Vergasergehäuse oder Vergaser-Anbauteilen unkontrolliert belastst und beschädigt. Daher habe ich's gelassen. Sollte das Maschinchen nicht anspringen oder nicht gut laufen, würde ich Deinen Vorschlag umsetzten - dann aber in der Werkstatt meines Arbeitgebers, unter Zusatz von Rostlöser und ggf. mit vertieften Schraubenschlitzen (siehe Posting von Georg).

Vielen Dank & beste Grüsse,
Edgar

 
 
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