Moin Holger, moin zusammen,
wenn unten an der Bremse die beiden Nehmerkolben sich "
gleichzeitig" nicht recht lösen wollen, könnte das in der Tat an einer verunreinigten
Geberpumpe liegen - da kann ich Alis Hinweis nur bekräftigen. Das hatte ich neulich mal bei meiner frisch überholten XS 850. Ich hatte zwar die Bremsanlage frisch gereinigt und auch in die Handbremspumpe einen neuen Reparatursatz eingebaut (Geberkolben inkl. Dichtungen). Aber in der klitzekleinen Ventilationsbohrung des Bremspumpen-Gehäuses hing offenbar immer noch ein Schmutzkrümel fest. Infolge dessen vermag dann die Geberpumpe zwar die Bremsbeläge an die Scheiben heranzudrücken. Aber beim anschließenden Loslassen des Handbremshebels kann dennoch keine Bremsflüssigkeit nachfließen (auf der druckseitigen "Rückseite" des Geberkolbens). Hierdurch vermag der Geberkolben nicht wieder in seine Ausgangsstellung zurückzukehren, weil ein "Unterdruck/Sog" auf seiner hydraulischen Rückseite ihn daran hindert.
Eine solche Situation kann nach wenigen hundert Fahrmetern recht gefährlich werden, wie ich es mit der XS erleben durfte. Denn die Bremse wird ruckzuck heiß und drückt sich dann progressiv selber immer weiter zu. Und gegen eine stramm gezogene Vorderbremse kommt auch die beste Motorleistung nicht mehr an.
Anbei ein Bild dazu, das ich beim "alten Schrauber" gefunden habe (Restaurierung einer XS 750, siehe
https://www.alter-schrauber.de/meine-ex-mopeds/yamaha-xs-750/teil-3/). Der Pfeil weist auf die kleine Ventilationsbohrung, die ich meine. Zur Reinigung habe ich die Bremspumpe vom Moped demontiert, gereinigt und abschließend unter fließendem Wasser gründlich durchgespült. Wenn das Wasser einwandfrei durch die Bohrung rinnt, ist das der Beleg, daß sie hinreichend frei ist. Zur Prüfung kann man auch mit der Taschenlampe in die Zylinderbohrung des Geberkolbens hineinleuchten. Wenn der Lichtschein durch die Ventilationsöffnung hindurchtritt, ist alles roger.
Gutes Gelingen bei der Reparatur wünscht -
Triwinger