Triwinger
TR1 Board Junior Member
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Hallo Hary,
erst mal herzlich willkommen hier. Für den Kupferwurm in Deiner Maschine habe ich leider auf Anhieb keine simple Lösung parat. Aber ein paar Ansätze dafür schon.
Ich habe ja vor einiger Zeit mehrere große Teilesammlungen übernehmen können, die andere Forums-Mitglieder mir freundlicherweise überlassen haben. Darin waren auch alte Kabelbäume und Elektrik-Teile enthalten. Und auch an meiner lauffähigen TR1 habe ich feststellen dürfen: Die gesamte Elektrik ist halt nicht mehr die Neueste. 40 Jahre Oxidation setzen den Kupferlitzen und den Steckverbindungen zu. Wenn Du im Scheinwerfertopf mal die Steckverbindungen trennst und im Stecker-Inneren eher Grünspan siehst als blankes Metall, dann weißt Du, wo die "üblichen Verdächtigen" sich verstecken.
Ich hatte es - ebenso wie Du - auch bei meiner Maschine mal, daß sie nach langer Standzeit nicht mehr anspringen wollte. (Obwohl sie vor der Standpause gut angesprungen war.) Die Batterie war neu, geladen und intakt. Ich habe daraufhin die Relais unter dem Fahrersitz überprüft. Beim Druck auf den Startknopf klackte dort nichts, obwohl mir mein Multimeter anzeigte, daß der Steuerstrom bis dorthin gelangte. Ich habe daraufhin alle Relais-Steckverbindungen gründlich gereinigt: Die Steckzungen der Relais habe ich mit Kontaktspray eingesprüht und auch vorsichtig mit einer feinen Dremel-Messingdrahtbürste blankgeputzt. Ebenso habe ich die Steckhülsen in den Steckern des Kabelbaums eingesprüht und so gut es geht gereinigt. (Hilfsmittel: Zahnbürste, Wattestäbchen, Borstenpinsel oder schlicht das Durchblasen mit dem Sprühstrahl des Kontaktsprays.) Mehrmaliges Aufstecken des Steckers auf den Gegenstecker (bzw. das Relais) half mir, um genau an den Kontaktstellen, auf die es ankommt, etwaige Oxidation wegzurubbeln. Nach dieser Reinigungsaktion sprang meine TR1 wieder gut an.
Als Kontaktspray verwende ich "Kontakt 61" von Kontakt-Chemie. Ich verwende nicht "Kontakt 60", weil das etwas schärfere Wirkung hat. (Es greift die Metall-Oberflächen chemisch an und sorgt daher zwar kurzfristig für eine Verbesserung, aber könnte evtl. langfristig für zusätzliche Oxidation sorgen.) Nach dem Duschvorgang mit "Kontakt 61" sprühe ich das Ganze mit "Kontakt WL"-Spray sauber, um die alten Schmutzreste wegzuspülen. Die ganze Geschichte mache ich an einem Tag, der warm und trocken genug ist, damit die Stecker ablüften können und ich sie nicht "naß in naß" wieder zusammenstöpseln muß.
Auch die Stecker im Scheinwerfer können alle mal eine solche Kontaktspray-Reinigung vertragen. Und ebenso die Steckverbinder zu den Lenkerschaltern.
Als weiterer "Wackel-Kandidat" erscheint mir der Sicherungskasten unterhalb des Scheinwerfers. Zuweilen hat dessen Plastik-Deckel Altersrisse, oder die Dichtung sitzt nicht mehr richtig bzw. hat sich komplett verkrümelt. In manchen Fällen ist auch das rückseitige Gehäuse des Sicherungshalters gebrochen, so daß die metallische Klemmung der Glassicherungen gar keinen festen Sitz mehr hat. Und natürlich ist auch der Stecker des Sicherungshalters (im Scheinwerfertopf) einen Blick wert.
Weiter geht's mit dem Zündschloß (und dessen Stecker zum Kabelbaum hin). Und auch der Killschalter ist einen Blick wert: Über ihn läuft der Steuerstrom für die Zündung. Wenn der Killschalter kaputt ist (oxidiert/verschmutzt/innerlich zerbrochen), dann will die TR1 keinen Zündfunken mehr erzeugen.
Hast Du schon nach der dicken Drahtgeflecht-Masseverbindung zwischen Batterie-Minuspol und dem hinteren Zylinderkopf geschaut? Dort (und auch an den Ringkabelschuhen der Batteriepole) lohnt sich die gleiche Prozedur wie bei den Relais: feine Dremel-Bürste, "Kontakt 61" und zum Nachgurgeln "Kontakt WL".
Wenn Du schon mal beim Elektrik-Check bist, könntest Du auch die Steckverbindung zwischen Lichtmaschine und Spannungsregler prüfen. Der Regler sitzt unten an der Aufnahme des Hauptständers. ("Da, wo's ganz dunkel und schmutzig wird...") Für die aktuellen Startschwierigkeiten an Deiner Maschine wird jene Steckverbindung zwar nicht verantwortlich sein. Aber dennoch ist auch diese Steckverbindung eine beliebte Ausfallursache. (Weil sie dort unten gut Schmutz abbekommt.) Wenn die weißen Kabel von der Lichtmaschine sich kurz vor dem Stecker braun verfärbt haben, dann ist es dort bereits durch erhöhten Kontaktwiderstand mächtig warm geworden. Dann hilft es, die schadhafte Stelle rauszuschneiden und komplett durch einen neuen Stecker zu ersetzen. (Z. B. mit gedichteten "Tyco Superseal"-Steckern).
Wenn Du Bezugsquellen für die Stecker und das Kontaktspray benötigst, so sag' gern Bescheid - dann such' ich Dir was zusammen. (Würde ich bei Euch im schönen Frankenwald wohnen, so würde ich runter nach Hirschau zum Conrad fahren - das gibt's das alles.)
Gutes Gelingen wünscht
Triwinger
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