Was in der Zeichnung leider fehlt, sind Angaben bezüglich Geschwindigkeit und Druck.
Sonst ist die ja schon mal gut.
Der "geringste Versuch eines technischen Verständnisses": ich versuche ja gerade durch Fragen herauszubekommen, wie die Verhältnisse zu sehen sind.
Und um abzuschätzen, das machen Physiker so, in welchem Bereich der Zeichnung wir uns gerade befinden, habe ich beim Leerlauf angefangen. Kleinste Geschwindigkeit. Ich habe noch nie gehört, dass Leerlauf für den Motor schädlich ist. Also habe ich Ali als Absender der Grafik gefragt, ob er den Leerlauf schon kritisch sieht.
Mehr nicht

Dann können wir uns als nächstes die Drehzahl hocharbeiten: um wieviel nimmt die Geschwindigkeit zu, um wieviel der Öldruck und um wieviel der Druck auf die Gleitlager.
Achtung Frage: oder wie würdet Ihr versuchen, Euch ein Bild zu machen?
Etwas weiter in der Broschüre von Kolbenschmidt
https://cdn2.ms-motorservice.com/fileadmin/media/MAM/PDF_Assets/Sch%C3%A4den-an-Gleitlager_837292.pdf, aus der auch Alis schematische Zeichnung stammt, heißt es:
Quote:Bei Lagerschalen wird Verschleiß durch metallischen Kontakt infolge von Mischreibung zwischen Lager und Wellenzapfen verursacht. Dies ist zum Beispiel bei jedem Start und Stopp eines Motors der Fall. Die eingesetzten Lager durchlaufen zwischen Stillstand und der Ausklinkdrehzahl der Welle den Mischreibungsbereich. In diesem Bereich reicht die Tragfähigkeit des Schmierstofffilms nicht immer aus, um die Gleitpartner vollständig voneinander zu trennen. Gerade bei Fahrzeugen mit Start-Stopp-Automatik spielen daher verschleißfeste Werkstoffe eine wichtige Rolle. Bei niedrigen Drehzahlen und hoher Belastung kann es ebenfalls dazu kommen, dass eine Flüssigkeitsreibung nicht erreicht wird und das Lager verschleißt.
Hier ist die Frage, wie das fett markierte
und zu verstehen ist: ob eine Bedingung ausreicht oder erst die Kombination beider eintreten muss.
Ich habe noch Stellen gefunden, die sagen, dass man die Kurbelwelle mit deutlichem Abstand zum Ausklinkpunkt betreibt (1) und dass man die Ölmenge aus Sicherheitsgründen auch deutlich größer wählt, als es ausreichend wäre. Letzteres erhöht im Lager die Reibung und kostet bei der Ölpumpe Antriebsleistung, weshalb man über Steuerungen nachdenkt, die nur die tatsächlich benötigte Menge an Öl bereitstellen.
Das sind zwei Stellen, die nicht darauf hindeuten, dass ein Leerlauf ein gefährlicher Betriebszustand ist.
(1) H. Toan Nguyen: Optimierung des Schmiermittelangebots zur Steigerung der Energieeffizienz von hydrodynamischen Gleitlagern mittels Körperschallanalyse, Seite 37:
Quote:Die VDI 2204-1 (aus dem Jahr 1992) fordert für einen sicheren Betrieb eine Drehzahl „in genügend großem Abstand zum Ausklinkpunkt“.