Die Geschichte begann eigentlich, wie ich das letzte Mal die Starterkupplung meiner TR1 getauscht hab. Wer ein bissl zurückgeht, sieht da dann überlange M14x1.5 Ölablassschrauben und nachgeschnittene Gewinde. Der Erfolg der Aktion war, was die Ölablassschraube betrifft, leider begrenzt.
Eine richtige Lösung muss her. (Und nein, nicht der ganze Ölfleck ist von mir...) Für Gewindereparaturen gibts im wesentlichen drei Ansätze: Aufbohren auf ein größeres Gewinde, Coils und Buchsen. Aufbohren schied aus, weil ich die originale Schraube wieder verwenden wollte. Coils aller Art sind perfekt für Schrauben die NICHT öfters geöffnet werden (zB Stehbolzen in Motorgehäusen oder dgl.) und haben den Vorteil, dass sie oft gerade mal 1mm "Fleisch" brauchen für die Reparatur. Und als Letztes gibts noch Buchsen. Am bekanntesten dabei die Time-Sert Buchsen von Würth, die man Europa nicht bezahlen kann, in den USA aber direkt vom Hersteller beziehen kann. (Selbst wenn der Zoll mit allen drei Händen zugreift, spart man da noch reichlich.)
Bei dem Kit ist zwar eine Hülse fürs winkelige Ansetzen des Gewindeschneiders dabei, aber nicht für den Bohrer. (Was normalerweise auch nicht nötig ist, aber bei mir war das Gewinde nicht (recht-)winkelig zur Dichtfläche.)
... und genau deswegen ist die ganze Reparatur schiefgegangen. Sprich es war genauso-wenig dicht wie vorher. Nächster Versuch - Aluhülse drehen, einsetzen und einschweißen. (Zuerst an einem alten Schrottgehäuse...)
Und Schweißgerät sagt nein. Und zwar komplett. (Später hab ich rausgefunden, dass die Firmware auf dem Gerät aber KOMPLETT die falsche Ausfahrt genommen hat und erst ein Löschen des gesamten Speichers und komplette Neueingabe aller Parameter hat das gute Stück sich in irgendeiner Weise wieder zur Mitarbeit bewegen lassen.)
Wenn also Schweißen nicht geht, dann muss eine Reparaturbuchse von solcher mechanischen Schönheit her, dass es die TR1 nur beim Anblick umhaut.
(Ernsthaft, mit Hilfe meines Vaters, die TR1 auf einer Bierkiste und einem Motorradheber umgelegt, damit Schraubensicherung und Epoxy-Kleber mit der Schwerkraft in die richtige Richtung laufen.)
Das Gewinde wurde zwar eigentlich noch bei stehendem Moped geschnitten, ich bin aber dann beim umgelegten Motorrad noch mal durchgefahren.
Da ich leider nicht ganz das Kaliber manch anderer Maschinenbauer bin und nicht verlässlich zwei synchronisierte Gewinde schneiden kann, hab ich mich für M18x1.5 außen und M14x1.5 innen entschieden, was bedeutet, dass ich immer mind. 2mm Wandstärke in meiner Buchse hab. (M18x1.5 hat auch den großen Vorteil, dass es das Standard-Gewinde für Lambda-Sonden ist, d.h. man kann einfach eine Gewindeschneider und sogar Windeisen besorgen.)