Welcome, Guest. Please Login or Register.
02.05.24 at 00:18:35
Home All forum attachments and linked/autosaved images Help Search Login Register Sprache umschalten für Gäste

Pages: 1 2 3 4 5 ... 11
Send Topic Print
Nanno baut einen neuen Motor für die Alltags-TR1 (Read 37002 times)
Ali
TR1 Board Extraterrestrial Member
**********




Posts: 1256

Bike: TR 1
Re: Nanno baut einen neuen Motor für die Alltags-T
Reply #20 - 04.12.17 at 19:56:33
 
Sepp,
das interessiert mich ja nun,
du nimmst also eine untere Schale-vermutlich "blau" , bohrst sie auf und setzt sie nach oben, weil es die Schalen für oben nur in "schwarz" und mit Schmiernut gibt?
Ich habe auch ein vorderes Pleuel mit 2 Bohrungen, und deswegen Schwarz mit Nut. Mein Motorenbauer, der für mich Maschinenarbeiten macht, die ich selber nicht  kann, hatte schon über die Nut geschimpft, eben wegen des Öldrucks,
Gruß Ali

 
 

Top of page
Email View Profile   IP Logged
Sepp
TR1 Board Extraterrestrial Member
**********


TRi onli !!!

Posts: 1558
Gender: male

Bike: Jede Menge TRi's
Pleuellagergeschichten
Reply #21 - 04.12.17 at 20:23:54
 
Serwos Ali, man kann auch eine schwarze Untere nehmen. Fix einbauen, mit einem 2 mm - Bohrer durch das Pleuel
vorsichtig anbohren und dann - ausgebaut - durchbohren. Von Hand innen mit einem guten Bohrer vorsichtig entgraten.
Am vorderen Zylinder geht es weniger um die Kühlung, als um die Verbesserung der Schmierung des Kolbenbolzens.
Der ist eh gleich beleidigt.
Hab den Manometer damals auf den Ölfilterdeckel montiert und ziemlich viel probiert, war aber schon vor der Zeitenwende.
S.

 
 

Racing is the answer, but I don't remember the question!
Top of page
View Profile   IP Logged
nanno
TR1 Board Extraterrestrial Member
**********


Ich mags halt gern
ned ganz so
original...

Posts: 2207
Gender: male

Bike: TR1, XT600, SR500-Gespann
Re: Nanno baut einen neuen Motor für die Alltags-T
Reply #22 - 10.12.17 at 08:54:51
 
Mehr XV750 und TR1 Kurbelwellen pro Jahr sterben an falsch abgezogenen LiMa Rotoren, als an jeder anderen Krankheit. Tun sie etwas dagegen, spendieren sie ihrem Kurbelwellenstumpf eine Mutter.

Klingt lustig, ist es aber wirklich nicht. Auf meiner Jagd nach XV1100 Kurbelwellen hab ich schon mehr als eine zurückgegeben, weil der Zerlegende es verabsäumt hat, den Kurbelwellenstumpf mit der Mutter zu schützen. Im besten Fall pilzt es sonst das Gewinde auf. Wenn der Rotor vom Typ Grobschlosser draufgezimmert worden ist, kann es das KW Ende sogar zerpsrengen.

Für den Ausbau ist eigentlich nur ein Lenkradnaben-Abzieher und drei ausreichend lange M8 Schrauben. (Hier: M8x80, aber das hängt auch von der Kröpfung vom Abzieher ab.)



und dann ist er auch schon locker...



Wichtig ist dann nur (speziell, wenn ihr nicht vorhabt das Gehäuse zu spalten, so wie ich), dass hinten das Antriebsritzel mitkommt, weil sonst die Gefahr besteht, dass ihr weniger als sechs Federn und sechs Stifte drauf habt.



Hier ist das Antriebsritzel (mit den drei Mitnehmern) noch auf der Kurbelwelle.



Tipps und Schmähs am Rande: Wenn der Rotor gar ned runter will, kann man den Rotor vorspannen und mit einem Hartlötbrenner oder dgl. direkt am Konus mal etwas anwärmen. Am Besten genau gegenüberliegend von wo die Nut für den Woodruff-Key geschnitten ist, weil dort hält er am Besten. So hab ich sogar schon aufgeklebte (wer macht sowas) Rotoren von Kurbelwellen runtergekriegt.

 
 

Frei ist, wer frei denkt!

http://greasygreg.blogspot.co.at/
Top of page
View Profile WWW   IP Logged
nanno
TR1 Board Extraterrestrial Member
**********


Ich mags halt gern
ned ganz so
original...

Posts: 2207
Gender: male

Bike: TR1, XT600, SR500-Gespann
Re: Nanno baut einen neuen Motor für die Alltags-T
Reply #23 - 19.12.17 at 07:25:51
 
Weiter gehts! Damit der Motor später mal ordentlich dicht wird, sind ordentliche Dichtflächen nötig und was ich da in meinen jungen Jahren schon gesehen hab... Gruselgeschichten.

So solls ausschaun:


und hier meine Geheimwaffe:


Das ist eine Nylon Bürste für die Bohrmaschine, gibts im Baumarkt und ist eigentlich dazu gedacht Holz zu entlacken. ABER im Neuzustand immer noch viel zu hart. Deswegen muss man die Bürste vor der ersten Benutzung mal ein bissl in einen mit Aceton getränkten Fetzen einwickeln und ein paar Stunden liegen lassen. Dann auf ein bissl altem Schrott ausprobieren, sonst die Prozedur wiederholen, bis sie gefühlt weich genug ist. Dann nimmt die Bürste faktisch kein Alu mit und nur noch die alte Dichtung.

Kurbelwelle einziehen:
Dazu brauchts ein "Spezialwerkzeug" an dem eigentlich nix dran ist, es muss nur halbwegs stabil sein. In meinem Fall ist es ein alter Baustahlwinkel (Wandstärke 3-4mm) und ein paar Stückerl M8 Gewindestange.



Auf die inneren beiden Gewindestangerl sind unten jeweils zwei M8-Muttern gekontert, damit ich beim Rausdrücken etwas mehr Fläche hab.



Die äußeren beiden Gewindestangerl werden ins Motorgehäuse geschraubt und so lässt sich dann die Kurbelwelle (befestigt mit der LiMa-Mutter) schön ins VORGEHEIZTE Gehäuse ziehen.



Kleiner Trick fürs zusammenbauen vom Gehäuse: Beim Pleuel vom vorderen Zylinder einen (alten) Kolbenbolzen durchstecken und mit einem Gummiringerl sichern und das Luder kommt einem nicht ständig in die Quere, wenn man die Motorhälften zusammensteckt.



Wie üblich gibts das Ganze auf dem Blog noch mal in Englisch mit 2-3 extra Fotos:
http://greasygreg.blogspot.co.at/2017/12/the-new-tr1-motor-swapping-crank-and.html

Morgen am Abend gehts dann weiter mit dem Post zum Getriebe und der Weihnachtsgeschichte vom langen 5. Gang.

 
 

Frei ist, wer frei denkt!

http://greasygreg.blogspot.co.at/
Top of page
View Profile WWW   IP Logged
nanno
TR1 Board Extraterrestrial Member
**********


Ich mags halt gern
ned ganz so
original...

Posts: 2207
Gender: male

Bike: TR1, XT600, SR500-Gespann
Re: Alltags TR1
Reply #24 - 19.12.17 at 07:26:55
 
Quote from Gredner on 04.12.17 at 09:19:24:
Hallo Greg,
sehr gut gemachte Anleitung, gefällt mir sehr gut.
Eine Frage habe ich mal, da ich meinen Motor noch nicht auseinander hatte, wo auf de Kurbelwelle ist eine Inbusschraube und wofür ist die gut? Schlammhülse?


Jetzt hab ich endlich ein Foto dazu, letztes Bild vom vorigen Post sieht man die Inbusschraube recht schön.

 
 

Frei ist, wer frei denkt!

http://greasygreg.blogspot.co.at/
Top of page
View Profile WWW   IP Logged
Billy1962
Ex Member



Re: Nanno baut einen neuen Motor für die Alltags-T
Reply #25 - 19.12.17 at 20:10:34
 
Der Trick mit der Nylonbürste ist interessant. Ich hatte mir immer mit einem Dreikantschaber und/oder einem alten Kartoffelschälmesser mit möglichst biegsamer Klinge beholfen. Mein Dreikantschaber schaut im übrigen so aus:


 Dreikantschaber.jpg     Picture below may be scaled. Click link or picture for original size Click here for all attachments  
 

Dreikantschaber.jpg
Top of page
  IP Logged
Sepp
TR1 Board Extraterrestrial Member
**********


TRi onli !!!

Posts: 1558
Gender: male

Bike: Jede Menge TRi's
Re: Nannos Motorblogg
Reply #26 - 19.12.17 at 22:09:43
 
Greg, wenns Dir nix ausmacht, geb ich ab und an etwas Senf dazu..................
Lager und KW kann man jeweils einfach einsetzen, indem man das jeweils äußere Teil gut anwärmt.
Mache das mit einem Gas-Strahlungsschirm, über dem ich die Teile mit etwas Abstand auflegen kann.
Auf der linken Seite würde ich vor dem Einsetzen des Lagers mind. 3 kleine Blechwinkel (0,3 bis 0,4 mm)anklebend so befestigen,
daß das Lager nicht ganz im Sitz ist, sonst ist die KW nach dem festziehen des rechten Steuerrades (70 Nm)
wirklich fest und muß freigeschlagen werden. Das ist bei den Gehäusen etwas unterschiedlich. Zum Freischlagen
das Gehäuse wieder etwas anwärmen, dickes Kupferblech unterlegen.
S.

 
 

Racing is the answer, but I don't remember the question!
Top of page
View Profile   IP Logged
nanno
TR1 Board Extraterrestrial Member
**********


Ich mags halt gern
ned ganz so
original...

Posts: 2207
Gender: male

Bike: TR1, XT600, SR500-Gespann
Re: Nanno baut einen neuen Motor für die Alltags-T
Reply #27 - 20.12.17 at 07:53:31
 
Nein, ganz im Gegenteil, ich freu' mich wennst was dazu sagst/schreibst.

Und ja, es steht zwar klein dort, aber wie ich das Gehäuse angewärmt hab, dazu gibts kein Foto, da hast recht.

Das mit dem Freischlagen hatte ich noch nie. Hast du da evt. ein Foto dazu, wie das mit den Blechstreiferl ausschaut? Wirklich vorn in den Lagersitz rein, damit die Gehäusehälfte nicht ganz zusammengehn? Da ich in Wirklichkeit schon etwas weiter bin als am Blog dargestellt: Ich mach nachher den Rumpf fertig, damit ich morgen dann endlich mit dem Aufschweißen der Zylinderköpfe beginnen kann...

LG,
Greg

 
 

Frei ist, wer frei denkt!

http://greasygreg.blogspot.co.at/
Top of page
View Profile WWW   IP Logged
Sepp
TR1 Board Extraterrestrial Member
**********


TRi onli !!!

Posts: 1558
Gender: male

Bike: Jede Menge TRi's
Nannons Motorblogg
Reply #28 - 20.12.17 at 18:59:21
 
Ist eigentlich kein Kupferblechstreiferl, sondern ein Stück Kupfer-Flachband.
Sollte jedenfalls weicher sein als Stahl, wenn man seitlich auf die Welle schlagen soll/muß,
vor allem auf der rechten Seite

 IMG_3901.JPG     Picture below may be scaled. Click link or picture for original size Click here for all attachments  
 

IMG_3901.JPG

Racing is the answer, but I don't remember the question!
Top of page
View Profile   IP Logged
nanno
TR1 Board Extraterrestrial Member
**********


Ich mags halt gern
ned ganz so
original...

Posts: 2207
Gender: male

Bike: TR1, XT600, SR500-Gespann
Nannos Motorenblog
Reply #29 - 21.12.17 at 09:28:03
 
SO, und weiter gehts mit:



Das Getriebe in meinem TR1-Spendergehäuse war zwar noch recht gut, aber ich hab seit Jahr und Tag ein 1100er Getriebe liegen, dass nachweislich keine 30.000km drauf hat. Und weil der Motor in mein neues Alltagsluder soll und ich eigentlich den Rumpf nicht so schnell wieder aufmachen will, ist das neue reingehüpft. Aber dann war da ja noch was: Die einen sagen, so ein 1100er Getriebe ist (bis aufs Ausgangsritzel) identisch mit dem TR1 Getriebe, andere sagen, die 1100er hat einen längeren 5. Gang.

Der Getriebe-Ausbau ist prinzipiell eine recht einfache Geschichte, wenn man mal weiß, wie die bei Yamaha sich das vorgestellt haben. Am besten geht das meiner Meinung nach indem man die Welle für die Schaltgabeln rauszieht, die Schaltgabeln 1 und 2 (die beiden oberen) entnimmt und dann die beiden Getriebewellen als Paket aus dem Gehäuse zieht.



Dann kann man die Schaltgabeln wieder auf der Welle auffädeln und hat alles schön ordentlich auf der Werkbank liegen.



Nachdem man den Leerlaufschalter ausgebaut hat, geht auch die Schaltwalze ganz locker raus.

In meinem Fall war dann noch mal ordentlich putzen angesagt, weil sich in den Ecken unter dem Getriebe ein paar Jahrzehnte Ölschlamm und Staub angesammelt haben.




Und jetzt zum Getriebe, speziell zum 5. Gang:

TR1: (29/34)


XV1100: (30/33)


Der Unterschied ist als 0.85 zu 0.90. Nicht viel, aber auch 5% . Ohne es bis jetzt gerechnet zu haben, wenn sich dann die 130 mit 4000 U/min ausgehen, dann hat es sich gelohnt, weil dann cruise ich auf langen Strecken in einem Bereich, wo der Motor schön klingt.  

Der Zusammenbau ist im Prinzip genauso einfach wie die Zerlegung, wichtig ist beim Einsetzen der Schaltwalze, dass man den Punkt beachtet, das ist nämlich die Betätigung für den Leerlaufschalter.



Wichtig ist vor dem Einbau die #3 Schaltgabel (5. Gang) einzusetzen, weil zu der kommt man nachher nicht mehr hin. Die anderen beiden lassen sich (ein bissl Fingerspitzengefühl vorrausgesetzt) von der Seite noch reinschmuggeln.



Wenn sich das Getriebe partout nicht schalten lassen will, oder nur ca. 1/3 Umdrehung drehen lässt, ist es zu 90% nicht ganz drin. Ein zartes "Klopferl" mit dem Getriebe-Adjustierungshammer und ein sattes *KLONK* und alles sitzt wie es soll.



Jetzt kann man die Führung (gut geölt) für die Schaltgabeln wieder einsetzen und die sollte (fast) durchs Eigengewicht in Position rutschen. An dieser Stelle lohnt es sich, einen Blick auf die andere Gehäusehälfte zu werfen und das Ende der Führung entsprechend auszurichten.

Zuletzt noch ein kleiner Hinweis für die TR1 und XV750 mit Kette-Fahrer, das Ausgangsritzel hat eine andere Übersetzung als bei der Kardan-Variante (hier rechts):



Und die Ritzelwelle freut sich vor dem Einbau dann auch noch über ein paar Tropferl Öl:



Dass natürlich beim Zusammenbau das Getriebe nicht trocken zusammengesteckt wird, darf ich jetzt einfach mal vorraussetzen, oder? Wichtig sind auch die Schaltgabeln, dass die ein paar Tropferl Öl kriegen...

Alles in allem erhoffe ich mir keine Wunder vom längeren 5. Gang, aber halt eine leichte Drehzahlsenkung. Was in dieser Darstellung fehlt, ist das Einmessen vom Endspiel vom Getriebe, da hab ich keine Fotos gemacht, weil es auf Anhieb gepasst hat.

Wie üblich, ein bissi mehr auf: http://greasygreg.blogspot.co.at/2017/12/the-new-tr1-motor-gearbox-conundrum-and.html

 
« Last Edit: 21.12.17 at 20:23:30 by nanno »  

Frei ist, wer frei denkt!

http://greasygreg.blogspot.co.at/
Top of page
View Profile WWW   IP Logged
Pages: 1 2 3 4 5 ... 11
Send Topic Print