Angefangen hab ich mit dem Auslitern der Zylinderköpfe auf der Werkbank, nur um sicherzugehen dass die überall propagierten Werte von 54cm3 auch stimmen. Parallel dazu hab ich das Volumen vom aufgeschweißten Speigerl abgeschätzt. Weil am Schluss aber was komplett anderes rausgekommen ist, als erwartet, hab ich mir sehr viel Kopfweh erspart, weil ich das nachgeprüft hab.

Wer sich die folgenden Bilder genauer anschaut, wird sehn, dass es mind. zwei Köpfe gibt und ich verrate dem geneigten Leser ein Geheimnis: Insgesamt sinds 5 Köpfe, 2 silberne und 3 schwarze. Bei den silbernen hab ich letzten Endes zu viel weggenommen, um nachher noch die Zylinder kürzen zu können OHNE, dass ich die Ventiltaschen nachsetzen muss, d.h. die gehen nur noch ohne optimierte Quetschkante oder mit nachgesetzten Ventiltaschen.
Was auch auffällt, ich hab die Zylinderköpfe mit MIG mit AlMg5-Füller und Argon aufgeschweißt und nicht mit dem WIG. Der Hintergrund ist recht simpel: MIG läuft mit Gleichstrom, d.h. ich krieg im schlechtesten Fall doppelt soviel Hitze ins Material wie mit WIG, in der Realität ist es sogar noch mehr. Aufschweißen der Köpfe hat mit rund 110-120A wunderbar funktioniert und entspricht (basierend auf meinen Versuchen), WIG Schweißnähten mit 250-300A. (Was meine kleine WIG-Gurke einfach nicht hergibt.) Für jemanden, der allerdings die meiste Zeit mit WIG schweißt, ist es eine furchtbare Sauerei. Der Kopf schaut unmittelbar nachdem Schweißen genauso aus, wie auf den Bildern.

Beim allerersten Kopf hab ich den Keil ausgefräst und dann den Kopf geplant, aber das war eher besch***en mit dem Ausmessen und einzeichnen, weswegen alle weiteren dann zuerst geplant und dann ausgefräst wurden.

Und das ist der selbe Kopf nach dem Planen mit dem Schlagzahn. Das Licht von hinten ist erbarmungslos und zeigt jeden einzelnen Toolpath. Was aussieht wie Opas Lieblingsplatte ist in Wirklichkeit kaum zu spüren. Wenn man einmal quer dazu mit dem Scotchbrite drüber geht, dann fühlt es sich genauso an, wie vom Motorinstandsetzer. In der Theorie sollten die kleinen Spuren (ca. 0.1mm) helfen, dass die Kopfdichtung besser hält. Man darf gespannt sein.

Das Volumen vom aufgeschweißten Keil hab ich ursprünglich mit ca. 13cm3 abgeschätzt. Ich war ziemlich (angenehm) überrascht, wie ich gesehen habe, dass ich im Endeffekt bei 47-48cm3 Brennraumvolumen gelandet bin. Das ist genau der gleiche Wert wie mit den 750er Köpfen. Und wie wir ja mittlerweile wissen, das funktioniert ganz hervorragend.

Weil die silbernen Köpfe (für meinen Geschmack) schief gegangen sind, hab ich noch einen zweiten Satz angefertigt. Ob, die silbernen Köpfe auf einem Motor mit normal-langen Zylindern funktionieren, werde ich noch austesten. Falls ja, werde ich die hier im Forum anbieten.
Gestern hab ich mir schon zwei Aufspannscheiben fürs Abdrehen der Zylinder gedreht, das ist jetzt dann einer der nächsten Arbeitsschritte. Außerdem hab ich endlich die Startergewinde im Motorblock gerichtet.
Blog-Link (Dort gibts mehr Bilder und auch etwas mehr Text, weil ich nicht immer alles doppelt schreiben mag):
http://greasygreg.blogspot.com/2018/06/the-new-tr1-engine-welding-up-and.html